Die Anspannung bei der TSG Bremerhaven und den weiteren sieben Lateinformationen kurz vor der deutschen Meisterschaft am Samstag, 11. November, in Braunschweig ist ohnehin schon groß und nun das: Blau-Weiß Buchholz hat Klage vor dem Sportgericht des Deutschen Tanzsportverbandes eingereicht.
Der Verein klagt auf sein Recht, dass die WM-Nominierung - wie von der Turnier- und Sportordnung geregelt - über die sportliche Qualifikation läuft.
Die Nominierung verlief in diesem Jahr nicht wie üblich. Eigentlich wird bei der deutschen Meisterschaft im November nach Platzierung entschieden, wer zur Weltmeisterschaft fahren darf. Da der chinesische Verband jedoch bereits am 30. September seinen Meldeschluss angesetzt hatte, wurde auf die Ergebnisse der vergangenen Saison zurückgegriffen.
TSG-Präsident Horst Beer: „Wir sind verwundert“
Bei der TSG Bremerhaven löste die Klage „Irritationen“ aus, wie es in einer Pressemitteilung hießt. Eine Entscheidung soll noch vor der deutschen Meisterschaft am Samstag fallen. Bekommt Buchholz recht, wird das WM-Ticket dort ausgetanzt. Wie der chinesische Verband auf eine etwaige Änderung bei den deutschen Startern nach Meldeschluss reagieren würde, ist unklar.
„Wir sind schon verwundert, dass diese gerichtliche Entscheidung nun erst kurz vor der deutschen Meisterschaft fallen wird. Letztendlich ändert dies aber nichts an unserer Einstellung: Wir fahren so oder so nicht nach Braunschweig, um dort Dritter zu werden“, sagte TSG-Präsident Horst Beer.
Reise nach Hongkong ist bereits gebucht
Neben dem Grün-Gold-Club Bremen, der sowohl die vergangene Bundesligasaison als auch die DM auf Platz eins abgeschlossen hat, ging der zweite deutsche Startplatz für die WM an die TSG, die Vizemeister wurde.
Der Deutsche Tanzsportverband (DTV) hatte der TSG in einem Schreiben vom 5. September mitgeteilt, dass er die Seestädter für die WM in Hongkong am 18. Dezember nominiere - nur für die Kosten müsse der Verein selber aufkommen. Die TSG Bremerhaven sagte zu und begann mit den Vorbereitungen für Hongkong. Die Reise ist gebucht und eine Spendenaktion längst gestartet.
Tänzer erfahren vor dem Training von der Klage
Die Tänzer der TSG-Formation und die Trainer Lars-Ole Rühmann und Mathias Beutler haben von der juristischen Auseinandersetzung kurz vor einem der letzten Trainings im Tanzsportzentrum an der Rudloffstraße erfahren.
Frust habe das nicht ausgelöst, teilte die TSG mit, sondern vielmehr den Fokus auf die vor der Mannschaft liegende sportliche Aufgabe gestärkt: die neue Choreografie „Top Gun“ voller Energie und fehlerfrei auf die Fläche zu bringen.