Bremerhaven

So geht es für Bremerhavens autonome Fähre „Schuppi“ weiter

Sie hat einen witzigen Namen und erinnert ein wenig an eine Gondel: die kleine, autonome Personenfähre in Bremerhaven. Sie heißt „Schuppi“ und hat gerade einen neuen Liegeplatz. Bei der Sail soll sie zeigen, was sie schon kann.

Demonstrator für Personenfähre

Die autonom fahrende Fähre "Schuppi" liegt jetzt im Museumshafen. Foto: Scheschonka

„Schuppi“ ist eine kleine, autonome Personenfähre in Bremerhaven. Genauer gesagt: ein Demonstrator, mit dem die Macher demonstrieren wollen, dass eine Fähre ohne Personal von einem Ufer zum anderen fahren kann. Erste Versuche im Fischereihafen hat „Schuppi“ hinter sich. Jetzt liegt sie im Museumshafen.

Für Hochschulen aus Bremerhaven und Bremen soll sie ein Trainingsobjekt sein, wenn sich Studenten mit autonomer Mobilität befassen, sagt „Schuppi“-Kapitän Habbo Kramer.

Was die Sail mit „Schuppi“ zu tun hat

Bei der Sail Bremerhaven - einem großen Windjammertreffen - soll „Schuppi“ zeigen, was in ihr steckt. „Das Deutsche Schifffahrtsmuseum stellt dafür die Wasserfläche zur Verfügung und begleitet das Projekt als Partner“, teilt Christoph Sonnenberg mit, Pressesprecher der Wirtschaftssenatorin. „Ziel ist es, vor Ort und unter realen Bedingungen Technologien zur autonomen Navigation auf dem Wasser zu erproben.“

Die Projektpartner wollen bei der Sail das System vorstellen. Sail-Besucher können allerdings nicht mit „Schuppi“ mitfahren. „Das können wir leider aus versicherungstechnischen Gründen nicht anbieten“, sagt Unternehmer Andreas Wellbrock.

“Autonome, emissionsfreie kleine Fähren haben einen Markt“

Er hatte die Idee für das Projekt und dafür die Rönner-Gruppe mit ins Boot geholt. Der Markt für kleine autonome Fähren, die wie Wassertaxis Fußgänger und Radfahrer übersetzen und am besten emissionsfrei unterwegs sind, ist in seinen Augen „gigantisch“. „Schuppi“ ist Teil eines Entwicklungsprojekts, das von der Marinom GmbH in Bremen (Autonomie und Steuerung), der Lloyd Werft Bremerhaven (Bau und technische Umsetzung) und der Green Fuels GmbH (Studien zum alternativen Antrieb) getragen wird. Unterstützt wird es durch das Hafenamt, Bremenports sowie das Land Bremen.

Mit dem Demonstrator wurden Tests im Fischereihafen gefahren. Sail-Besucher können sich voraussichtlich an Bord des Museumsschiffs „Seefalke“ über das Projekt informieren.

Folgeprojekt mit einer „richtigen“ Fähre ist angedacht

Angedacht ist, ein Folgeprojekt in Fahrt zu bringen und dann eine richtige kleine Fähre zu bauen, die Fußgänger und Radfahrer autonom übersetzt. Fürs Werftquartier im Fischereihafen sind solche Mobilitätslösungen vorgesehen.

Ursel Kikker

Reporterin

Ursel Kikker kommt aus der Wesermarsch, liebt das Meer und berichtet gerne darüber, wenn die Wissenschaft für frischen Wind an der Küste sorgt. Sie hat bei der NORDSEE-ZEITUNG volontiert und ist nach dem Studium dorthin zurückgekehrt.

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