Fischtown Pinguins

Wildes Spiel in Schwenningen endet mit Pinguins-Niederlage

Trotz einer schnellen Zwei-Tore-Führung haben die Fischtown Pinguins in der DEL eine 4:6-Niederlage bei den Schwenninger Wild Wings kassiert. Denn noch im ersten Drittel wurde aus dem Vorsprung in diesem wilden Spiel ein Zwei-Tore-Rückstand.

Ein Eishockeyspieler beim Torschuss

Pinguins-Torhüter Maximilian Franzreb musste gleich mehrere kuriose Gegentreffer hinnehmen. Foto: Lägler/Eibner/imago images

Eigentlich sind es stets defensive, von wenigen Chancen und Toren geprägte Spiele, wenn die Fischtown Pinguins und die Schwenninger Wild Wings in der Deutschen Eishockey-Liga aufeinandertreffen. In den ersten drei Spielen fielen insgesamt neun Treffer, am Sonntag waren es beim 6:4 für die Wild Wings gleich zehn in einem einzigen Spiel. Die 5.049 Zuschauer wurden bestens unterhalten.

„Eigentlich haben wir ein ganz solides Spiel gemacht. Aber es war einer der Tage, wo jeder Puck, der nicht in unsere Richtung gegangen ist, mit einem Gegentor bestraft wurde“, sagte Pinguins-Trainer Alexander Sulzer. Die Pinguins rutschten vom dritten auf den vierten Tabellenplatz ab.

Pinguins führen bereits nach sechs Minuten mit 2:0

Schon nach sechs Minuten führten die Bremerhavener mit 2:0, nach Ende des ersten Drittels lagen sie 2:4 hinten. Es war ein wilder Spielverlauf. Ein Schuss von Ryan Bettahar zum 1:0 nach gut drei Minuten eröffnete das torreiche Drittel. Christian Wejse legte nach schönem Zuspiel von Ludwig Bystöm das 2:0 (6. Minute) nach.

Alles in Butter für die Pinguins? Nein! Einen von Brett Ritchie abgefälschten Schuss musste Torhüter Maximilian Franzreb zum 1:2 (8.) passieren lassen. Und dann gelangen den Gastgebern gegen die beste Unterzahl-Mannschaft der Liga zwei Powerplay-Tore. Alexander Karachun sorgte für den Ausgleich (12.), Zach Senyshyn für die 3:2-Führung (14.).

Erstmals seit sechs Jahren vier Gegentore im ersten Drittel

Nach einem Fehlpass im eigenen Drittel von Byström erzielte Philip Feist in der 19. Minute sogar noch das 4:2 für Schwenningen. Erstmals seit sechs Jahren kassierten die Pinguins somit im ersten Drittel vier Gegentreffer. Dass mit Anders Grönlund (persönliche Gründe) und Nicholas Jensen (verletzt) zwei stabile Defensivspieler fehlten, war ein großer Nachteil für die Pinguins.

Das zweite Drittel war nicht minder wild, vier teilweise kuriose, teilweise schöne Treffer fielen. Schwenningen ging zunächst 5:2 in Führung. Franzreb parierte bärenstark gegen Senyshyn, im Nachschuss chippte der Schwenninger Stürmer den Puck über den auf dem Hosenboden sitzenden Keeper ins Netz (24.).

Urbas trifft an seinem 36. Geburtstag

In doppelter Überzahl jagte Jan Urbas den Puck zum 3:5 in den Torwinkel (26.) - ein Traumtor an seinem 36. Geburtstag. Doch Franzreb musste an diesem für ihn unglücklichen Tag einen kuriosen sechsten Treffer hinnehmen, als Tsyon Spink den Puck nicht richtig traf, dieser aber gerade deswegen einen überraschenden Weg fand und über die Linie trudelte. „Wir haben Franzi ein wenig im Stich gelassen“, räumte Verteidiger Nico Appendino, der sein Comeback feierte, bei „Magentasport“ ein. „Wir haben solide gespielt, aber vor dem eigenen Tor nicht solide genug“, sagte er.

Bei allem, was schieflief - die Pinguins blieben resilient. Sie hielten sich im Spiel, weil Matt Abt kurz vor Ende des zweiten Drittels mit einem „Strahl“ zum 4:6 (38.) traf.

Schwenningen bringt Führung über die Zeit

Würden die Pinguins das Spiel noch drehen können? Die Chance war da. Nach einer Top-Parade von Franzreb gegen Kyle Platzer tauchte Markus Vikingstad im Gegenzug frei vor dem Tor auf, scheiterte aber an Torhüter Joacim Eriksson. Und etwas später scheiterte Ross Mauermann auch nur knapp. „Wir hatten mehr Torchancen als Schwenningen. Aber wir haben auch mehr Chancen zugelassen, als wir das eigentlich wollen“, sagte Sulzer.

Schwenningen verteidigte auf der schmalen heimischen Eisfläche jetzt sehr eng, ließ auch in Unterzahl nicht den Anschlusstreffer zu und verteidigte auch den letzten Ansturm der Pinguins in den Schlussminuten mit sechs Feldspielern.

Die Statistik

Schwenningen - Pinguins 6:4 (4:2; 2:2; 0:0)

Tore: 0:1 (3:11) Bettahar (Kinder); 0:2 (5:49) Wejse (Byström, Kinder); 1:2 (7:07) Ritchie (Marshall, Tyson Spink); 2:2 (11:01) Karachun (Platzer, Uvira) bei 5/4; 3:2 (13:14) Senyshyn (Marshall, Eriksson) bei 5/4; 4:2 (18:06) Feist (Bassen); 5:2 (23:45) Senyshyn (Uvira, Murray); 5:3 (25:52) Urbas (Bruggisser, Jeglic) bei 5/3; 6:3 (33:03) Tyson Spink (Tylor Spink, Ritchie); 6:4 (37:03) Abt (Jeglic, Bruggisser)

Schwenningen: Tor: Eriksson (Bitzer); Abwehr: Marshall, Weber - Boyle, Murray - Larkin, Trivellato - Dziambor; Angriff: Karachun, Platzer, McMillan - Senyshyn, Höfflin, Uvira - Ritchie, Tylor Spink, Tyson Spink - Feist, Bassen, Neumann

Pinguins: Tor: Franzreb (Graf); Abwehr: Byström, Rausch - Abt, Bruggisser - Appendino, Eminger - Bettahar; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Mauermann, Vikingstad, Görtz - Uhr, Friesen, Herrmann - Kinder, Wejse, Schiemenz

Strafzeiten: Wild Wings: 14 Minuten - 12 Minuten

Schiedsrichter: Andris Ansons, Sebastian Lehmann

Zuschauer: 5.049

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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