Fischtown Pinguins

Trotz Niederlage: Gutes Debüt für Franzreb im Nationalteam

Nach 25 Jahren hat wieder ein Eishockeyprofi aus Bremerhaven ein Länderspiel für Deutschland bestritten. Maximilian Franzreb, Torhüter der Fischtown Pinguins, gab im Test-Länderspiel gegen Tschechien sein Debüt im Nationalteam.

Maximilian Franzreb von den Fischtown Pinguins bestritt sein erstes Länderspiel.

Maximilian Franzreb von den Fischtown Pinguins bestritt sein erstes Länderspiel. Foto: DEB/City-Press GmbH

Maxi Franzreb zeigte eine gute Leistung, auch wenn die Partie mit 2:6 verloren ging. Sein Pinguins-Teamkollege Moritz Wirth, der vom neuen Bundestrainer Harold Kreis ebenfalls für den WM-Vorbereitungslehrgang nominiert wurde, stand nicht im Kader für das Spiel in Kassel.

Vor Franzreb durfte in der Saison 1997/1998 letztmals ein Eishockey-Profi aus der Bremerhaven in der Nationalmannschaft spielen. Kai Fischer stand im April 1998 bei der 0:1-Niederlage im Länderspiel gegen Lettland im Tor. Das Spiel fand in der alten Eishalle in Bremerhaven statt. Fischer wurde für den WM-Kader nominiert, blieb dort aber ohne Einsatz. Auch Franzreb hofft, für die WM im Mai berufen zu werden.

Erstes Spiel unter Bundestrainer Kreis

Der Beginn der Bundestrainer-Ära von Harold Kreis für das Eishockey-Nationalteam mit der Niederlage misslungen. Gegen den zwölfmaligen Weltmeister Tschechien in die WM-Vorbereitung. Beim Debüt des neuen Bundestrainers Kreis trafen vor rund 3.800 Zuschauern in Kassel lediglich Düsseldorfs Tobias Eder (9. Minute) in Überzahl und Jonas Müller (52.) von den Eisbären Berlin für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes, der ebenso wie den Tschechen noch etliche etablierte Spieler fehlten. Besonders bitter waren im Schlussabschnitt zwei Gegentore in deutscher Überzahl durch Roman Horak (41.) und Jakub Flek (50.), der zudem den Ausgleich zum 1:1 (28.) erzielt hatte. Außerdem trafen David Tomasek (35.), Ondrej Beranek (59.) und Filip Chlapik (59.) ins leere deutsche Tor für den WM-Dritten von 2022. „Wir haben es ihnen teilweise zu leicht gemacht und haben zwei Gegentore bei eigener Überzahl bekommen“, sagte Kreis bei „Magentasport“. „Aber wir haben engagiert gespielt, gerade im ersten Drittel ein gutes Forechecking gehabt. Das müssen wir über 60 Minuten fortsetzen“, ergänzte der 66-Jährige. Am Samstag (17 Uhr/Magentasport) steht in Frankfurt erneut gegen Tschechien das zweite Vorbereitungsspiel auf die WM im Mai in Finnland und Lettland an.

Alexander Sulzer arbeitet als Co-Trainer

Der langjährige DEL-Coach hatte Kreis nach dem Hauptrunden-Ende der Deutschen Eishockey Liga im März das Nationalteam übernommen, weil Vorgänger Toni Söderholm (44) im November zum SC Bern gewechselt war. Als Co-Trainer arbeitet Alexander Sulzer, in Personalunion auch Assistenztrainer der Fischtown Pinguins. Bis zum WM-Start am 12. Mai gegen Schweden hat das Trainerteam noch in sechs weiteren Spielen Zeit, seine Vorstellungen umzusetzen und sein WM-Team zu finden. Nach dem Spiel am Samstag stehen in der Vorbereitung noch Tests gegen Österreich (20. und 22. April), in der Slowakei (28. und 29. April) zum Abschluss gegen die USA (9. Mai) an. Nach und nach wird sich der aktuelle Kader auch noch verändern und durch Spieler der in den DEL-Playoffs gescheiterten Clubs, noch geschonten Spielern und Nordamerika-Profis ergänzt.

So gab es die Chance für Debütanten wie Torhüter Franzreb, der trotz der hohen Niederlage eine ansprechende Leistung zeigte. Bei den Gegentreffern war der Länderspiel-Debütant chancenlos. Mit Verteidiger Moritz Wirth ist ein zweiter Pinguins-Spieler für den Vorbereitungs-Lehrgang nominieert. Er kam in Kassel jedoch nicht zum Einsatz, möglicherweise bekommt er am Samstag seine Chance. Dann muss Deutschland über 60 Minuten so auftreten wie um guten ersten Drittel. Ab dem Mittelabschnitt fand das tschechische Team immer besser ins Spiel und drehte die Partie. „Im zweiten Drittel haben wir nachgelassen und zu viele Fehler hinten gemacht“, befand Jonas Müller

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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