Fischtown Pinguins

Pinguins verlieren vor der Länderspielpause einen heißen Tanz gegen Ingolstadt

Die Rückkehr in die Eisarena Bremerhaven wurde am Sonntag ein Spektakel. Die Fischtown Pinguins lieferten sich in der Deutschen Eishockey-Liga mit Spitzenreiter ERC Ingolstadt einen heißen und emotionalen Tanz, der knapp mit 1:3 verloren ging.

16 Tage nach dem Ammoniak-Leck sind die Fischtown Pinguins um Alex Friesen zurück in ihrem „Wohnzimmer“ und lieferten sich einen heißen Tanz mit Spitzenreiter Ingolstadt.

16 Tage nach dem Ammoniak-Leck sind die Fischtown Pinguins um Alex Friesen zurück in ihrem „Wohnzimmer“ und lieferten sich einen heißen Tanz mit Spitzenreiter Ingolstadt. Foto: Scheschonka

„Wir hatten Schwierigkeiten, ins Spiel zu finden. Die ersten 30 Minuten war Ingolstadt besser, die zweiten 30 Minuten wir. Da haben wir dann schnell nach vorne gespielt und die Pucks zum Tor gebracht“, erklärte Trainer Alexander Sulzer. „Wir haben bis zum Ende alles auf dem Eis gelassen und ich habe es der Mannschaft auch gesagt: Ich bin sehr stolz, wie leidenschaftlich sie immer spielt, den Tank leer gemacht hat und sich die Pause nun verdient hat.“

Ab dem 12. Februar folgen zwölf Spiele in nur 24 Tagen

Für die Pinguins gab es in sechs der jüngsten sieben Spiele eine Niederlage. Die nun folgende Länderspielpause scheint für die Bremerhavener zur richtigen Zeit zu kommen, um dann einen Neustart hinzulegen. Denn das dritte Saisonviertel verlief insgesamt nicht nach dem Geschmack der Mannschaft von Trainer Alexander Sulzer, die aus dem Top-Trio gerutscht ist und sogar Gefahr laufen könnte, die direkte Viertelfinal-Qualifikation noch zu verpassen.

Zum fünften Inklusionsspieltag in der Deutschen Eishockey-Liga hat Alfred Prey sich ein Inklusions-Jersey übergeworfen.

Zum fünften Inklusionsspieltag in der Deutschen Eishockey-Liga hat Alfred Prey sich ein Inklusions-Jersey übergeworfen. Foto: Scheschonka

Dabei wäre diese in diesem Jahr besonders wichtig, um noch einmal durchatmen zu können und eine Woche spielfrei zu haben, während die erste Playoff-Runde läuft. Für die Mannschaft fangen am 12. Februar quasi direkt die Playoffs an. Dann stehen im Saisonendspurt zwölf Spiele in 24 Tagen an.

Die Pause nutzen, um den Kopf frei zu bekommen

„Jede Mannschaft geht durch Höhen und Tiefen in einer Saison und wir hatten in letzter Zeit auch einiges an Gegenwind in jeglicher Hinsicht. Die Mannschaft hat das aber ausgezeichnet gemacht, auch wenn die Ergebnisse zuletzt vielleicht nicht immer so waren, wie wir sie haben wollen“, so Sulzer. „Die Pause können wir jetzt glaube ich gebrauchen, wo jeder mal froh ist, ein paar Tage aus der Halle wegbleiben zu können, Körper, Geist und Seele pflegen kann, um dann ab Sonntag wieder bereit zu sein.“ Dann steht das erste Training wieder an.

„Jede Mannschaft geht durch Höhen und Tiefen in einer Saison und wir hatten in letzter Zeit auch einiges an Gegenwind in jeglicher Hinsicht. Die Mannschaft hat das aber ausgezeichnet gemacht, auch wenn die Ergebnisse zuletzt vielleicht nicht immer so waren, wie wir sie haben wollen.“

Alexander Sulzer, Pinguins-Coach

„Es ist gut, nun ein bisschen Erholung zu bekommen, denn wir wissen alle, dass es nach der Länderspielpause ein strammes Programm wird. Die kranken Jungs sind dann hoffentlich wieder fit“, betont auch Kapitän Jan Urbas. „Wir werden nach der Pause wieder bereit sein.“

Fehlalarm eines Rauchmelders

Am Sonntag war bei Mannschaft und Fans die Freude groß, 16 Tage nach der Evakuierung der Eisarena nach einem Ammoniak-Leck zurück im heimischen „Wohnzimmer“ zu sein.

Vor dem Start zuckten einige jedoch zunächst zusammen. Vor der Eisarena standen drei Löschfahrzeuge der Feuerwehr. Doch Entwarnung, es gab nur einen Fehlalarm eines Rauchmelders. Unter großem Applaus wurde dann das Tor befestigt (dabei war das Leck vor 16 Tagen entstanden), ehe die Mannschaften zum Aufwärmen auf das Eis kamen und es damit wieder einweihten.

Vikingstad und Franzreb zurück im Kader

Es gab neben der Rückkehr in die Eisarena noch weitere positive Nachrichten. Das Lazarett hatte sich gegenüber Freitag zumindest etwas gelichtet. Markus Vikingstad und Torwart Maximilian Franzreb als Back-up kehrten zurück. Dennoch fehlten weiterhin vier Akteure. Der verletzte Dominik Uher stand als Co-Trainer an der Bank, die erkrankten Christian Wejse und Miha Verlic sowie nun auch Rayan Bettahar und Co-Trainer Marian Bazany fehlten.

Nach dem abgebrochenen Spiel am 17. Januar empfingen die Fischtown Pinguins wieder den ERC Ingolstadt. Unter Applaus aus der Fankurve wurde das Tor an der Stelle befestigt, wo das Leck entstanden war.

Nach dem abgebrochenen Spiel am 17. Januar empfingen die Fischtown Pinguins wieder den ERC Ingolstadt. Unter Applaus aus der Fankurve wurde das Tor an der Stelle befestigt, wo das Leck entstanden war. Foto: Scheschonka

Beim abgebrochenen Spiel am 17. Januar hatten die Donau-Panther nach dem ersten Drittel mit 2:0 geführt und auch am Sonntag machten die Gäste von Beginn an viel Druck. Die dezimierten Pinguins hielten zwar stark dagegen, lagen aber trotzdem erneut nach 20 Minuten im Rückstand. Austen Keating fälschte einen Schuss in der Luft unhaltbar zum 1:0 für Ingolstadt ab (10.). Eingangs des zweiten Drittels stellten die Schanzer dann den alten Abstand von damals her. Bei einem Konter verlor Maxim Rausch die Balance und Riley Sheen erhöhte allein vor Keeper Kristers Gudlevskis auf 2:0 (25.).

Kalte Dusche nach der zweiten Drittelpause

Dabei spielten die Pinguins munter mit, im Abschluss jedoch fehlte die Genauigkeit und damit wie in den letzten Wochen einmal mehr die Effizienz. In der 38. Spielminute wurde der Bann dann aber gebrochen. Kapitän Urbas erlöste die Pinguins, netzte am Ende einer langen Drangphase zum verdienten 1:2 ein und ließ die Stimmung in der Eisarena explodieren. Zu Beginn des Schlussdrittels gab es dann aber eine kalte Dusche. Torwart Gudlevskis rutschte ein haltbarer Schuss von Wayne Simpson zum 1:3 durch die Hosenträger (41.).

Jan Urbas trifft im zweiten Drittel zum 1:2 für die Pinguins.

Jan Urbas trifft im zweiten Drittel zum 1:2 für die Pinguins. Foto: Scheschonka

Die Pinguins warfen anschließend zwar alles nach vorn, eine weitere Aufholjagd wollte aber nicht mehr gelingen und die Mannschaft verabschiedete sich mit einer Niederlage in die Länderspielpause - allerdings mit dennoch positiven Nachrichten. Die Pinguins haben zwei neue Nationalspieler in ihren Reihen. Maxim Rausch und Nino Kinder wurden in den DEB-Kader berufen.

Pinguins - Ingolstadt 1:3 (0:1, 1:1, 0:1)

Tore: 0:1 (9:05) Keating (Hüttl, P. Krauss), 0:2 (24:52) Sheen (Stachowiak, Schmölz), 1:2 (38:00) Urbas (Bruggisser, Jeglic), 1:3 (40:38) Simpson (Agostino).

Pinguins: Tor: Gudlevskis (Franzre); Abwehr: Rausch, Grönlund - Bruggisser, Abt - Eminger, Byström; Angriff: Urbas, Jeglic, Scheel - Mauermann, Vikingstad, Görtz - Schiemenz, Friesen, Herrmann - Appendino, Kinder, Jensen.

Ingolstadt: Tor: Williams (Pertuch); Abwehr: Wagner, Preto - Hüttl, Bodie - Ellis, Breton; Simpson, Powell, Agostino - Dunham, Girduckis, J. Krauss - Schmölz, Stachowiak, Sheen - P. Krauss, Pietta, Keating.

Schiedsrichter: Christopher Schadewaldt, Andreas Huber.

Zuschauer: 4647 (ausverkauft).

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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