Fischtown Pinguins

Rumpfteam der Pinguins kann sich für starke Leistung nicht belohnen

Ein dezimierter Kader der Fischtown Pinguins liefert einen starken Kampf ab, muss sich am Freitagabend aber trotzdem beim EHC Red Bull München geschlagen geben und verliert den Anschluss an die Spitzentruppe in der Deutschen Eishockey-Liga.

Die dezimierten Pinguins um Felix Scheel machten eine starke Partie und kämpften um jeden Zentimeter, mussten sich am Ende aber dennoch in München geschlagen geben.

Die dezimierten Pinguins um Felix Scheel machten eine starke Partie und kämpften um jeden Zentimeter, mussten sich am Ende aber dennoch in München geschlagen geben. Foto: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Fe

Am Ende stand es 1:3, obwohl die Bremerhavener die spielbestimmende Mannschaft waren. Doch die Roten Bullen schlugen in Überzahl eiskalt zu. „Wie stolz die Jungs heute gespielt und gekämpft haben, da haben wir heute mit so wenigen Leuten ein sehr gutes Spiel gemacht“, erklärte Trainer Alexander Sulzer. „Wir waren bei Fünf-gegen-Fünf die bessere Mannschaft und hatten mehr Chancen, die wir leider nicht nutzen konnten.“

Durch die zweite Niederlage in Folge und die zweiwöchige Sperrung der Eisarena sowie den daraus resultierenden Spielverlegungen sind die Pinguins in der Tabelle auf Platz fünf abgerutscht. Sie haben aber teils auch noch drei Partien in der Hinterhand, um sich das Heimrecht für das Playoff-Viertelfinale noch zu sichern. Dafür muss mindestens Rang vier her.

Gedenkminute für den verstorbenen Tobias Eder

Überschattet wurde der Spieltag durch den Tod des Nationalspielers Tobias Eder. Der 26-Jährige von den Eisbären Berlin erlag am Mittwoch an Komplikationen seines Krebsleidens. Zu Ehren ihres ehemaligen Teamkollegen trugen die Münchener „Tobi“-Aufnäher, zudem gab es eine Gedenkminute und die Fans verzichteten die ersten 2:20 Spielminuten auf eine Anfeuerung. Die 22 war seine letzte Trikotnummer bei den Eisbären.

Für die Pinguins gab es vor dem ersten Bully weitere schlechte Nachrichten. Trainer Alexander Sulzer hatte bereits angekündigt, dass krankheitsbedingt ein, zwei Ausfälle drohen. Am Ende waren es neben dem seit Saisonbeginn verletzten Colt Conrad aber gleich fünf. Es fehlte Torwart Maximilian Franzreb sowie die Angreifer Miha Verlic, Markus Vikingstad, Dominik Uher und Christian Wejse.

Bettahar gelingt der Ausgleich für die Pinguins

Immerhin: Nach vielen Wochen stand die komplette Defensive wieder zur Verfügung. Auch Nicholas B. Jensen rückte zurück ins Aufgebot - zusammen mit Nico Appendino im vierten Sturm. „Die haben wirklich einen ausgezeichneten Job gemacht, viele Wechsel in der offensiven Zone gehabt und Momentum für uns generiert. Es ist wirklich toll, wie da alle zusammengerückt sind“, lobte Sulzer.

Der Start verlief dennoch alles andere als gut. München ging direkt im ersten Powerplay durch Markus Eisenschmid in Führung (4.). Der Bremerhavener Rumpfkader trotzte jedoch den Ausfällen, zeigte viel Moral und setzte im ersten Drittel zunächst die Akzente. Als Belohnung gelang der Ausgleich durch Rayan Bettahar (12.).

Rayan Bettahar (Mitte) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich der Pinguins, als die vierte Sturmreihe mit den nominellen Verteidigern Nicholas Jensen und Nicolas Appendino mit Ziga Jeglic auf dem Eis stand.

Rayan Bettahar (Mitte) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich der Pinguins, als die vierte Sturmreihe mit den nominellen Verteidigern Nicholas Jensen und Nicolas Appendino mit Ziga Jeglic auf dem Eis stand. Foto: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Heike Fe

„Unser Line-up ist ein wenig kurz, aber die anderen müssen dann einfach in die Bresche springen. Das klappt auch ganz gut, aber wir fabrizieren einfach zu viele Turnover und müssen an unserem System festhalten“, monierte Ziga Jeglic bei Magentasport in der ersten Pause.

Diesen Worten des Centers ließ das Team Taten folgen. Das Spiel stabilisierte sich wieder und die Pinguins drückten der Partie ihren Stempel auf, ohne jedoch Zählbares auf die Anzeigetafel bringen zu können. Stattdessen rutschte ein abgefälschter Schuss von Hirose 109 Sekunden vor dem Ende des zweiten Abschnitts zum 2:1 durch.

Drohen gegen Ingolstadt am Sonntag weitere Ausfälle?

Im Schlussdurchgang warfen die Pinguins alles nach vorn und erspielten sich zahlreiche Chancen, der erneute Ausgleich wollte aber selbst in Überzahl nicht mehr gelingen. Der Powerplay-Treffer von Chris DeSousa zum 3:1 (50.) sorgte dann für die Entscheidung.

Am Sonntag steht das letzte Spiel vor der einwöchigen Länderspielpause auf dem Programm. Um 14 Uhr gastiert der ERC Ingolstadt in der Eisarena Bremerhaven, die das erste Mal seit dem Ammoniak-Leck am 17. Januar wieder ihre Pforten öffnet. Ob dann Spieler zurückkehren oder sogar weitere Ausfälle drohen, wird sich zeigen. „Einige der Jungs waren dabei, sind aber über Nacht krank geworden und sind am Freitag mit dem Zug nach Hause gefahren“, verriet Sulzer nach der Partie in München. „Wollen wir hoffen, dass wir von weiteren Fällen verschont bleiben.“

München - Pinguins 3:1 (1:1, 1:0, 1:0)

Tore: 1:0 (3:53) Eisenschmid (Kastner, Butcher/bei 5-4) 1:1 (11:49) Bettahar, 2:1 (38:11) Hirose (Ehliz, DeSousa), 3:1 (49:16) DeSousa (Hirose, Blum/bei 5-4).

München: Tor: Niederberger (Wolf); Abwehr: Bittner, Abeltshauser - Blum, Butcher - Lancaster, Johansson - Weber; Angriff: Kastner, Hager, Krämmer - Ehliz, DeSousa, Hirose - Eisenschmid, Heigl, Rieder - Daubner, Oswald.

Pinguins: Tor: Gudlevskis (Graf); Abwehr: Grönlund, Rausch - Abt, Bruggisser - Byström, Eminger - Bettahar; Angriff: Urbas, Jeglic, Scheel - Mauermann, Kinder, Görtz - Schiemenz, Friesen, Herrmann - Appendino, Jensen.

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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