Fischtown Pinguins

Pinguins schlagen Nürnberg und sind zurück an der Tabellenspitze

Die Fischtown Pinguins haben in der ausverkauften Eisarena einen 5:2-Sieg gegen die Nürnberg Ice Tigers gefeiert. Damit sind die Bremerhavener wieder Tabellenführer in der DEL. Bitter: Torschütze Chris Wejse hat sich verletzt.

Die Spieler der Fischtown Pinguins beschäftigten Nürnbergs Torhüter Niklas Treutle ausgiebig.

Die Spieler der Fischtown Pinguins beschäftigten Nürnbergs Torhüter Niklas Treutle ausgiebig. Foto: Masorat

In der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga haben die Fischtown Pinguins damit wieder die Spitzenposition inne, weil Tabellenführer Eisbären Berlin mit 1:2 in Wolfsburg verloren hat. Zudem haben die Pinguins schon elf Spieltage vor Ende der Hauptrunde ein nächstes Zwischenziel erreicht: sie spielen auf jeden Fall in den Playoffs. Dank ihres Punktepolsters können sie die Saison nicht mehr schlechter als auf dem zehnten Platz abschließen.

„Playoffs 24“ leuchtete nach dem Spiel auf der LED-Bande in der Eisarena auf und die Fans gaben mit ihrem Schlachtgesang schon einmal die Richtung vor: „Werdet zur Legende, siegen bis zum Ende, für den Meistertitel - REV“, klang es durch die Halle. „Wir sind froh, dass wir diese Platzierung haben und wissen das zu schätzen. Das ist kein Selbstläufer“, sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch.

Torhüter Franzreb ist zurück im Kader

Nach viermonatiger Verletzungspause stand Maximilian Franzreb als Backup-Torhüter wieder im Kader und wurde beim Einlaufen von den Fans frenetisch gefeiert. Zuletzt hatte der Publikumsliebling am 24. September gespielt. In der Partie gegen München verletzte sich der 27-Jährige an der Schulter. Auch wenn er nicht spielte, freute sich Franzreb: „Es ist einfach ein schönes Gefühl, wieder da draußen zu stehen und bei der Mannschaft zu sein nach der harten Arbeit über die letzten Monate“, sagte er. Für die Leistung seiner Mannschaft hatte er nur ein Wort: „Top“.

Maximilian Franzreb steht auf dem Eis.

Nach viermonatiger Verletzungspause war Maximilian Frenzreb wieder im Kader der Fischtown Pinguins. Foto: Masorat

Auch Jan Urbas wurde bejubelt, der Pinguins-Kapitän feierte am Spieltag seinen 35. Geburtstag. Der Topscorer der DEL „beschenkte sich selbst mit drei Scorerpunkten.

Jensen trifft in Überzahl

Nürnberg sorgte allerdings früh für einen Dämpfer in der Partystimmung in der mit 4.647 Zuschauern erneut ausverkauften Bremerhavener Eisarena. Bei angezeigter Strafe gegen Nicholas Jensen zogen die Ice Tigers mit dem Extra-Angreifer einen schönen Spielzug auf, den Cole Maier zum 0:1 vollendete (3. Minute). Doch auch die Pinguins können Überzahl, das zeigten sie in der 6. Minute. Nicholas Jensen traf von der blauen Linie zum 1:1, Chris Wejse nahm Nürnbergs Torhüter Niklas Treutle die Sicht.

Kälble gleicht Nürnbergs Führung aus

In der Offensivzone waren die Pinguins richtig stark, im eigenen Drittel aber unterliefen teils krasse Fehler. Drei Torchancen hatte Nürnberg allein im ersten Drittel nach Pinguins-Puckverlusten. Dem 1:2 ging allerdings eine eher unglückliche Szene von Jan Urbas voraus, der einen hoppelnden Puck nicht traf und den Gästen einen Konter ermöglichte. Erneut traf Cole Maier (13.).

Jan Urbas – Spieler des Spiels

00:12 min

Aber noch vor der ersten Pause glichen die Pinguins aus, wieder war es ein Schuss von der blauen Linie mit „Screen“ vor dem Torhüter. Lukas Kälble war der Torschütze zum 2:2 (19.), Ziga Jeglic half als „Sichtschutz“ mit.

Wejse trifft und muss dann verletzt raus

Weil die Scheibenverluste im zweiten Drittel weniger wurden, hatte auch Pinguins-Torhüter Kristers Gudlevskis weniger zu tun. Gegen Tim Fleischer (33.) vereitelte er allerdings eine Großchance. Die Mehrzahl der Spielanteile lag bei den Pinguins, die das auch in einen dritten Treffer ummünzen konnten - dank „Magic Jeglic“. Der Slowene spielte im Powerplay hinter dem Tor einen seiner Zauberpässe auf Chris Wejse, der zum 3:2 traf (36.). Sein 13. Saisontor.

Bitter: der Däne musste nur Sekunden später blutend vom Eis, als er nach einem missglückten Check mit dem Kopf in die Bande eingeschlagen war. „Das ist ein Wermutstropfen“, sagte Popiesch, der von einer Nasenverletzung sprach. „Es sieht nicht so gut aus.“

Pinguins lassen nicht mehr viel zu

Mit schnellem, risikoarmem Spiel versuchten die Pinguins, das Geschehen von ihrem Tor wegzuhalten, was sehr gut gelang. Nur das beruhigende 4:2, das gelang zunächst nicht.Es reichte trotzdem zum nächsten Sieg und zur Rückkehr an die Tabellenspitze, weil die Pinguins eiskalt waren, als Nürnberg volles Risiko ging. Skyler McKenzie (58.) und Colt Conrad stellten mit zwei Empty-Net-Toren den 5:2-Endstand her.

Spiel gegen Köln erst am Dienstag

Am Sonntag haben die Pinguins spielfrei. Ihre Partie bei den Kölner Haien ist wegen der Handball-Europameisterschaft (das Finale wird in der Kölner Lanxess-Arena gespielt) auf Dienstag, 30. Januar (19.30 Uhr) verlegt worden.

Pinguins - Nürnberg 5:2 (2:2; 1:0; 3:0)

Tore: 0:1 (2:35) Maier (Schmölz) EA; 1:1 (5:16) Jensen (Jegic, Urbas) bei 5/4; 1:2 (12:58) Maier (Kislinger, Ribarik); 2:2 (18:16) Kälble (Urbas); 3:2 (35:09) Wejse (Jeglic, Urbas) bei 5/4; 4:2 (58:28) McKenzie (Mauermann, Grönlund) ENG; 5:2 (59:48) Conrad (Uher, Kälble) ENG

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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