Fischtown Pinguins

Knappe Niederlage für die Pinguins gegen Lausanne

Die Fischtown Pinguins haben in der Champions Hockey League eine knappe Niederlage kassiert. In der heimischen Eisarena in Bremerhaven unterlagen sie dem Schweizer Vizemeister HC Lausanne am Sonntagabend mit 1:2.

Die Freude über den späten Ausgleich hielt bei Spielern und Fans der Fischtown Pinguins nicht lange. Nur wenig später traf der HC Lausanne nach einem Fehler in der Bremerhavener Defensive zum 2:1. Fotos:

Die Freude über den späten Ausgleich hielt bei Spielern und Fans der Fischtown Pinguins nicht lange. Nur wenig später traf der HC Lausanne nach einem Fehler in der Bremerhavener Defensive zum 2:1. Fotos: Foto: Polgesek

Es war Scheibenverlust in der Ecke des eigenen Drittels von Max Görtz, der den Schweizern in der 57. Minute das Siegtor bescherte. Das war umso bitterer, als Markus Vikingstad erst drei Minuten zuvor für die Pinguins ausgeglichen hatte und die eigentlich das berühmte „Momentum“ hatten. „Das war unglücklich, gerade weil wir am Ende viel Druck gemacht haben. Es war ein kleiner Fehler. Aber das passiert“, sagte Vikingstad. Auch Trainer Alexander Sulzer nahm den Unglücksraben Görtz in Schutz: „Max war natürlich enttäuscht. Aber es ist immer nicht nur ein Fehler, sondern eine Kette von Fehlern. Das passiert im Eishockey und das passiert in jedem anderen Sport.“

4.139 Fans in der Eisarena feiern ihre Mannschaft trotzdem

Die 4.139 Fans in der Eisarena feierten ihre Mannschaft nach der Niederlage trotzdem, denn die hatte wie schon am Freitag beim 3:2-Sieg gegen Servette Genf ein Spiel auf Augenhöhe gegen einen starken Gegner geboten. „Es waren zwei enge Spiele gegen zwei gute Mannschaften. Aber wir sind auch eine gute Mannschaft, das haben wir schon letztes Jahr gezeigt“, sagte Vikingstad. „Die Niederlage ist bitter. Das Spiel hätte in beide Richtungen gehen können, es gab viele ,Momentum-Swings‘“, sagte sein Trainer Alexander Sulzer. In der Champions Hockey League haben die Fischtown Pinguins nach zwei Spieltagen nun einen Sieg und eine Niederlage verbucht.

4.139 Fans sorgten in der Bremerhavener Eisarena für gute Stimmung.

4.139 Fans sorgten in der Bremerhavener Eisarena für gute Stimmung. Foto: Polgessek

Am Freitag hatten die Bremerhavener zum Auftakt gegen den Titelverteidiger Servette Genf gewonnen. Während sie in jene Partie nur mühsam reinkamen, waren sie gegen Lausanne von Beginn an voll da. Nicholas Jensen und Miha Verlic hatten in den ersten zehn Minuten Topchancen zur Führung, scheiterten aber an Torwart Kevin Pasche.

Gudlevskis zeigt gute Leistung im Tor

Die Schweizer Offensive hatten die Pinguins größtenteils im Griff - bis die Gäste erstmals in Überzahl waren. Da musste Kristers Gudlevskis, der diesmal den Vorzug im Tor bekam, mehrfach parieren. Der Lette hielt genauso vorzüglich wie Maximilian Franzreb am Freitag. Neben diesem Wechsel gab es noch einen weiteren: für Colt Conrad, der sich gegen Genf bei einem Check in die Bande am Knie wehgetan hatte, rückte Felix Scheel in den Kader.

Wie am Freitag kassierten die Pinguins ein Gegentor direkt vom Bully weg. In der 22. Minute zog Janne Koukkanen schnell ab und überwand Gudlevskis. „Beim Bully muss man immer bereit sein. In dem Fall war es so, dass unser Spieler einen Schritt in die falsche Richtung gemacht hat“, analysierte Sulzer den Gegentreffer.

Viele Chancen im zweiten Drittel

Auf den 0:1-Rückstand reagierten die Pinguins, indem sie mehr Risiko gingen. Sie erspielten sich auch viele Chancen. Vor allem um die 30. Minute herum war der Ausgleich in einer starken Druckphase eigentlich fällig. Zweimal scheiterte Chris Wejse an Torhüter Pasche, zweimal hatte Miha Verlic den Treffer auf dem Schläger. Und auch das zweite Powerplay sah gut aus - blieb aber ohne Erfolg. „Es ist manchmal ein bisschen frustrierend, aber so ist Eishockey. Man muss seine Chancen nutzen“, sagte Vikingstad.

Wie es so ist: Wenn eine Mannschaft mehr in die Offensive geht, wird sie anfälliger für Konter. Pinguins-Torhüter Gudlevskis parierte gegen Ex-NHL-Star Michael Raffl und Antti Suomela.

Markus Vikingstad (rechts) und seine Mitspieler von den Fischtown Pinguins ließen viele Torchancen liegen. In der Schlussphase aber traf der Norweger.

Markus Vikingstad (rechts) und seine Mitspieler von den Fischtown Pinguins ließen viele Torchancen liegen. In der Schlussphase aber traf der Norweger. Foto: Polgesek

Die Bremerhavener versuchten auch im Schlussdrittel, viele Abschlüsse zu kreieren, doch Lausanne machten die Pass- und Schusswege jetzt besser zu als im zweiten Drittel. Die Pinguins machten sich zudem das Leben durch zwei hergeschenkte Strafen schwer. Immerhin: sie verhinderten gegen das exzellente Powerplay der Schweizer ein weiteres Gegentor.

Und sie schalteten sofort nach der brenzligen Phase wieder auf Offensive, was durch den Ausgleich von Markus Vikingstad (54.) belohnt wurde, der von der blauen Linie traf. Doch die Freude war schnell wieder dahin, als Max Görtz in der Ecke hinter dem eigenen Tor den Puck verlor und Makai Holdener frei zum 2:1 für Lausanne (57.) einschoss. Nach diesem Rückschlag noch einmal zurückzukommen, gelang den Pinguins nicht.

Die Statistik

Pinguins - Lausanne 1:2 (0:0; 0:1; 1:1)

Pinguins: Tor: Gudlevskis (Franzreb); Abwehr: Bettahar, Grönlund - Abt, Bruggisser - Appendino, Jensen - Rausch, Vladelchtchikov; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic; Görtz, Vikingstad, Mauermann - Uher, Friesen, Herrmann - Scheel, Wejse, Kinder

Lausanne: Tor: Pasche (Keller); Abwehr; Bayreuther, Glauser - Frick, Heldner - Marti, Sklenicka - Genazzi, Vouardoux; Angriff: Oksanen, Soumela, Riat - Raffl, Jäger, Bozon - Holdener, Koukkanen, Pajuniemi - Fuchs, Rochette, Hügli

Tore: 0:1 (21:27) Koukkanen (Rochette); 1:1 (53:41) Vikingstad (Appendino, Bruggisser); 1:2 (56:19) Holdener (Fuchs)

Strafzeiten: Pinguins: 6 Min. - Lausanne: 4 Min.

Zuschauer: 4.139

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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