Fischtown Pinguins

Dreierpack von Görtz: Pinguins gewinnen das Nordderby gegen Wolfsburg

Die Fischtown Pinguins haben das Nordderby der DEL gegen die Grizzlys Wolfsburg deutlich gewonnen. Beim 6:1-Sieg gelang dem ehemaligen Wolfsburger Max Görtz in der ausverkauften Bremerhavener Eisarena ein Dreierpack.

Max Görtz erzielte drei Treffer für die Fischtown Pinguins.

Max Görtz erzielte drei Treffer für die Fischtown Pinguins. Foto: Polgesek

In der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga sind die Fischtown Pinguins damit vor der Länderspielpause als Tabellendritter ganz vorn dabei. „Ich bin zufrieden mit der Art und Weise, wie die Mannschaft spielt. Wir geben uns in jedem Spiel die Chance zu gewinnen. Wichtig ist mir, dass wir kompakt verteidigen und aggressiv nach vorne spielen, das ist uns bislang gelungen“, bilanzierte Trainer Alexander Sulzer die ersten 15 Saisonspiele.

Führungsspieler Anders Grönlund ist ebenfalls zufrieden bisher. „„Wir machen in jedem Spiel Fortschritte. Die neuen Spieler passen immer besser in das System. Wir sind nah dran, perfekte 60 Minuten spielen zu können“, sagte der Verteidiger.

Doppelpack des Ex-Wolfsburgers Görtz

Im Spiel gegen Wolfsburg waren sie nicht weit weg von einem perfekten Spiel. Bereits im ersten Drittel schossen die Pinguins vor 4.647 Zuschauern eine verdiente 2:0-Führung heraus. Beide Treffer erzielte der ehemalige Wolfsburger Max Görtz. Das 1:0 fiel in der 11. Minute. Eben noch war Ross Mauermann im Alleingang an Grizzlys-Torhüter Hannibal Weitzmann gescheitert, im nächsten Angriff aber war der Puck drin. Görtz verwandelte einen Querpass von Markus Vikingstad.

Max Görtz – Spieler des Spiels

00:10 min

Grizzlys müssen den Torwart wechseln

Beim 2:0 stand Weitzmann nicht mehr im Tor, er hatte sich in der 18. Minute verletzt und musste raus. Gleich in seiner ersten Aktion kassierte sein Ersatz Dustin Strahlmeier das 2:0, als die Pinguins im Powerplay waren. Den Schuss von Alex Friesen hielt er zwar, doch der Puck blieb im Torraum liegen. Görtz reagierte am schnellsten und drückte ihn zum 2:0 über die Linie. Das Ergebnis spiegelte die deutliche Überlegenheit der Bremerhavener wider.

Kinder trifft in Unterzahl für Bremerhaven

Die Kräfteverhältnisse blieben im zweiten Drittel ähnlich, die Pinguins gewannen mehr Zweikämpfe und waren spielerisch kreativer. Das erste Wolfsburger Powerplay brachte dann gleich zwei Tore. Zunächst das 3:0 für die Pinguins. Nino Kinder nahm Matt White den Puck an der Mittellinie ab, fuhr alleine auf Strahleier zu, wackelte ihn mit einer Täuschung aus und traf (24.).

Nino Kinder bejubelt sein Tor zum 3:0 gegen die Grizzlys Wolfsburg.

Nino Kinder bejubelt sein Tor zum 3:0 gegen die Grizzlys Wolfsburg. Foto: Polgesek

Ein tolles Wochenende für „El Niño“, der auch am Freitag in Düsseldorf getroffen hatte. „Wir haben sechs Punkte, das ist perfekt. Wenn man sich selber auch noch belohnen kann, umso besser“, sagte der 24-Jährige, der zu Saisonbeginn nicht im Kader gestanden hatte, sich nun aber gezeigt hat. „Wir haben einen gesunden Konkurrenzkampf im Kader. Ich finde es nicht schlimm, wenn man mal nicht spielt, man darf nur den Kopf nicht hängen lassen.“

Die verbleibende Zeit in Überzahl nach Kinders Treffer nutzten die Grizzlys zum 1:3 durch Justin Feser (25.). Eine Seltenheit übrigens, es war für die Pinguins, die das beste Penaltykilling der Liga stellen, erst das vierte Gegentor in Unterzahl.

Erstes DEL-Tor für Bettahar

Beirren ließen sich die Pinguins von dem Gegentreffer nicht, sie blieben aktiv nach vorn und wurden mit dem 4:1 belohnt. Verteidiger Rayan Bettahar gelang mit einem schönen Schuss sein erstes DEL-Tor (36.). Wie immer in solchen Fällen gab es den Puck als Andenken.

Im Schlussabschnitt machten die Pinguins deutlich, dass sie dieses Spiel nicht mehr aus der Hand geben wollen. Das 5:1 gelang Dominik Uher in der 55. Minute, als die Grizzlys in Überzahl zusätzlich den Torhüter gezogen hatten. 55 Sekunden später setzte Max Görtz mit seinem dritten Treffer zum 6:1 noch einen obendrauf. „Ich habe in Schweden schon mal einen Hattrick erzielt, aber in Deutschland ist es mein erster“, freute sich der Neuzugang. Von Trainer Sulzer gab es nicht nur wegen der drei Treffer Lob für den 31-Jährigen: „Er arbeitet jeden Tag unglaublich hart, hat aber das eine oder andere Mal Schusspech gehabt. Jetzt konnte er sich mal belohnen.“

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Wolfsburg liegt am Boden: das Bild von Louis Schinko beim 5:1 für die Fischtown Pinguins ist symbolträchtig.

Wolfsburg liegt am Boden: das Bild von Louis Schinko beim 5:1 für die Fischtown Pinguins ist symbolträchtig. Foto: Polgesek

DEL pausiert für den Deutschland-Cup

Die Liga pausiert nun für den Deutschland-Cup. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft spielt vom 7. bis 10. November in Landshut gegen Dänemark, die Slowakei und Österreich. Bei der deutschen Mannschaft ist Torhüter Maximilian Franzreb von den Pinguins dabei.

Die Statistik

Pinguins - Wolfsburg 6:1 (2:0; 2:1; 2:0)

Tore: 1:0 (10:40) Görtz (Vikingstad, Mauermann); 2:0 (17:36) Görtz (Friesen, Bruggisser) bei 5/4; 3:0 (23:57) Kinder (ohne Assist) bei 4/5; 3:1 (24:41) Feser (Schinko, Pfohl) bei 5/4; 4:1 (35:20) Bettahar (Uher, Friesen); 5:1 (55:00) Uher (Abt, Gudlevskis) bei 4/5, ENG; 6:1 (55:55) Görtz (Vikingstad)

Pinguins: Tor: Gudlevskis (Franzreb), Abwehr: Bruggisser, Abt - Grönlund, Rausch - Jensen, Appendino - Bettahar, Angriff. Verlic, Jeglic, Urbas - Mauermann, Vikingstad, Görtz - Uher, Friesen, Herrmann - Scheel, Antonen, Kinder

Wolfsburg: Tor: Weitzmann (ab 18. Strahlmeier); Abwehr: Button, Pfohl - O‘Connor, Möser - Ramage, Melchiori - Martinovic; Angriff: Chrobot, Feser, Caamano - White, Vaorne, Archibald - Schinko, Miele, Machacek - Ruckdäschel, Dumont, Veber

Strafzeiten: Pinguins: 8 Min. - Grizzlys: 8 Min.

Schiedsrichter: Roman Gofman, Sirko Hunnius

Zuschauer: 4.647 (ausverkauft)

Die Partnerinnen der Pinguins-Spieler haben Kekse für einen guten Zweck verkauft. Die Aktion war ein voller Erfolg.

Die Partnerinnen der Pinguins-Spieler haben Kekse für einen guten Zweck verkauft. Die Aktion war ein voller Erfolg. Foto: Polgesek

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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