In der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga sind die Fischtown Pinguins damit vor der Länderspielpause als Tabellendritter ganz vorn dabei. „Ich bin zufrieden mit der Art und Weise, wie die Mannschaft spielt. Wir geben uns in jedem Spiel die Chance zu gewinnen. Wichtig ist mir, dass wir kompakt verteidigen und aggressiv nach vorne spielen, das ist uns bislang gelungen“, bilanzierte Trainer Alexander Sulzer die ersten 15 Saisonspiele.
Führungsspieler Anders Grönlund ist ebenfalls zufrieden bisher. „„Wir machen in jedem Spiel Fortschritte. Die neuen Spieler passen immer besser in das System. Wir sind nah dran, perfekte 60 Minuten spielen zu können“, sagte der Verteidiger.
Doppelpack des Ex-Wolfsburgers Görtz
Im Spiel gegen Wolfsburg waren sie nicht weit weg von einem perfekten Spiel. Bereits im ersten Drittel schossen die Pinguins vor 4.647 Zuschauern eine verdiente 2:0-Führung heraus. Beide Treffer erzielte der ehemalige Wolfsburger Max Görtz. Das 1:0 fiel in der 11. Minute. Eben noch war Ross Mauermann im Alleingang an Grizzlys-Torhüter Hannibal Weitzmann gescheitert, im nächsten Angriff aber war der Puck drin. Görtz verwandelte einen Querpass von Markus Vikingstad.
Max Görtz – Spieler des Spiels
Grizzlys müssen den Torwart wechseln
Beim 2:0 stand Weitzmann nicht mehr im Tor, er hatte sich in der 18. Minute verletzt und musste raus. Gleich in seiner ersten Aktion kassierte sein Ersatz Dustin Strahlmeier das 2:0, als die Pinguins im Powerplay waren. Den Schuss von Alex Friesen hielt er zwar, doch der Puck blieb im Torraum liegen. Görtz reagierte am schnellsten und drückte ihn zum 2:0 über die Linie. Das Ergebnis spiegelte die deutliche Überlegenheit der Bremerhavener wider.
Kinder trifft in Unterzahl für Bremerhaven
Die Kräfteverhältnisse blieben im zweiten Drittel ähnlich, die Pinguins gewannen mehr Zweikämpfe und waren spielerisch kreativer. Das erste Wolfsburger Powerplay brachte dann gleich zwei Tore. Zunächst das 3:0 für die Pinguins. Nino Kinder nahm Matt White den Puck an der Mittellinie ab, fuhr alleine auf Strahleier zu, wackelte ihn mit einer Täuschung aus und traf (24.).

Nino Kinder bejubelt sein Tor zum 3:0 gegen die Grizzlys Wolfsburg. Foto: Polgesek
Die verbleibende Zeit in Überzahl nach Kinders Treffer nutzten die Grizzlys zum 1:3 durch Justin Feser (25.). Eine Seltenheit übrigens, es war für die Pinguins, die das beste Penaltykilling der Liga stellen, erst das vierte Gegentor in Unterzahl.
Erstes DEL-Tor für Bettahar
Beirren ließen sich die Pinguins von dem Gegentreffer nicht, sie blieben aktiv nach vorn und wurden mit dem 4:1 belohnt. Verteidiger Rayan Bettahar gelang mit einem schönen Schuss sein erstes DEL-Tor (36.). Wie immer in solchen Fällen gab es den Puck als Andenken.
Im Schlussabschnitt machten die Pinguins deutlich, dass sie dieses Spiel nicht mehr aus der Hand geben wollen. Das 5:1 gelang Dominik Uher in der 55. Minute, als die Grizzlys in Überzahl zusätzlich den Torhüter gezogen hatten. 55 Sekunden später setzte Max Görtz mit seinem dritten Treffer zum 6:1 noch einen obendrauf. „Ich habe in Schweden schon mal einen Hattrick erzielt, aber in Deutschland ist es mein erster“, freute sich der Neuzugang. Von Trainer Sulzer gab es nicht nur wegen der drei Treffer Lob für den 31-Jährigen: „Er arbeitet jeden Tag unglaublich hart, hat aber das eine oder andere Mal Schusspech gehabt. Jetzt konnte er sich mal belohnen.“
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Wolfsburg liegt am Boden: das Bild von Louis Schinko beim 5:1 für die Fischtown Pinguins ist symbolträchtig. Foto: Polgesek
DEL pausiert für den Deutschland-Cup
Die Liga pausiert nun für den Deutschland-Cup. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft spielt vom 7. bis 10. November in Landshut gegen Dänemark, die Slowakei und Österreich. Bei der deutschen Mannschaft ist Torhüter Maximilian Franzreb von den Pinguins dabei.
Die Statistik
Pinguins - Wolfsburg 6:1 (2:0; 2:1; 2:0)
Tore: 1:0 (10:40) Görtz (Vikingstad, Mauermann); 2:0 (17:36) Görtz (Friesen, Bruggisser) bei 5/4; 3:0 (23:57) Kinder (ohne Assist) bei 4/5; 3:1 (24:41) Feser (Schinko, Pfohl) bei 5/4; 4:1 (35:20) Bettahar (Uher, Friesen); 5:1 (55:00) Uher (Abt, Gudlevskis) bei 4/5, ENG; 6:1 (55:55) Görtz (Vikingstad)
Pinguins: Tor: Gudlevskis (Franzreb), Abwehr: Bruggisser, Abt - Grönlund, Rausch - Jensen, Appendino - Bettahar, Angriff. Verlic, Jeglic, Urbas - Mauermann, Vikingstad, Görtz - Uher, Friesen, Herrmann - Scheel, Antonen, Kinder
Wolfsburg: Tor: Weitzmann (ab 18. Strahlmeier); Abwehr: Button, Pfohl - O‘Connor, Möser - Ramage, Melchiori - Martinovic; Angriff: Chrobot, Feser, Caamano - White, Vaorne, Archibald - Schinko, Miele, Machacek - Ruckdäschel, Dumont, Veber
Strafzeiten: Pinguins: 8 Min. - Grizzlys: 8 Min.
Schiedsrichter: Roman Gofman, Sirko Hunnius
Zuschauer: 4.647 (ausverkauft)

Die Partnerinnen der Pinguins-Spieler haben Kekse für einen guten Zweck verkauft. Die Aktion war ein voller Erfolg. Foto: Polgesek