Die Tabellenführung in der Deutschen Eishockey-Liga haben die Pinguins durch die ärgerliche Niederlage verloren. Am Donnerstag hatten die Bremerhavener einen souveränen Sieg gegen die Straubing Tigers gefeiert. Die Pinguins spielten gegen Mannheim in exakt der gleichen Aufstellung. Herausragend war erneut Torhüter Kristers Gudlevskis, der fast wieder einen Shut-out gefeiert hätte. Ganze 15 Sekunden fehlten am Ende der regulären Spielzeit. Bis dahin führten die Pinguins vor 4.560 Zuschauern in der Bremerhavener Eisarena 1:0, doch die Gäste glichen 14,5 Sekunden vor dem Ende noch aus und gewannen in der Verlängerung mit 2:1. „Es war hart, den Ausgleich noch hinnehmen zu müssen, gerade zu Hause. Es war ein enttäuschendes Ende eines tollen Spiels“, sagte Pinguins-Stürmer Ross Mauermann.
Beide Trainer loben die Torhüter
Mannheims Trainer Dallas Eakins hatte „ein höllisch gutes Spiel“ gesehen, mit zwei überragenden Torhütern. „Ich bin noch nicht lange in der Liga, aber ich denke, das war ein großartiges Spiel“, sagte der ehemalige NHL-Trainer. Pinguins-Coach Alexander Sulzer schloss sich dieser Ansicht an: „Es waren viele gute offensive Szenen dabei, beide Mannschaften haben aber auch gut verteidigt“, sagte er. „Die Jungs spielen wirklich aufopferungsvoll defensiv, auch wenn das nicht so viel Freude macht, wie mit der Scheibe zu spielen.“ Auch er hob die Torhüterleistungen von Gudlevskis und Mannheims Felix Brückmann hervor.
Bruggisser klärt den Puck auf der Linie
Gut sortierte und zupackende Defensivreihen prägten das erste Drittel. Beide Teams versuchten nach Scheibengewinnen blitzschnell 3:2-Angriffe zu fahren und den Raum zu nutzen. Doch meist blieben die Abwehrspieler und Torhüter die Sieger.
Dennoch gab es zwei spektakuläre Szenen. Die eine gehörte Phillip Bruggisser, der einen Schuss von Luke Esposito auf der Linie klärte (7. Minute); die andere gehörte Alex Friesen, der in der 19. Minute den Puck zur 1:0-Führung der Pinguins unter die Latte drosch. Das war besonders befreiend für ihn, hatte er doch 30 Sekunden zuvor noch aus aussichtsreicher Position vergeben.

Alex Friesen brachte die Fischtown Pinguins mit 1:0 in Führung. Foto: Scheschonka
Mannheim macht sehr viel Druck
In den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels standen die Pinguins so unter Druck wie nie zuvor in dieser Saison. 9:0 lautete das Torschussverhältnis zugunsten der Adler in dieser Phase. Doch bei den Bremerhavenern war nun „Guddy-Time“. Torhüter Kristers Gudlevskis zeigte, warum er vergangene Saison Torhüter des Jahres war, und hielt alles, was kam. Auch spektakulär, wenn es ein musste, wie gegen John Gilmour (22.) und Marc Michaelis (23.). Auch ein Powerplay machte die sehr starke Unterzahl-Einheit der Pinguins zunichte.

Wie schon am Freitag gegen Straubing spielte Pinguins-Torhüter Kristers Gudlevskis auch gegen Mannheim sehr stark. Foto: Scheschonka
Durch zwei Strafen in kurzer Folge gegen die Adler konnten sich die Pinguins aus der Umklammerung lösen. Perfekt wäre gewesen, nun das 2:0 nachzulegen. Doch Mannheims Torhüter Felix Brückmann parierte gegen Jan Urbas (30./33.) und Max Görtz.
Ganz später Mannheimer Ausgleich
Im Schlussdrittel fingen die Adler wieder stark an. Gudlevskis parierte gegen Esposito, aber die Adler erzwangen ein weiteres Powerplay. Doch auch dieses Mal ließen die Pinguins keinen Gegentreffer zu.
Bei einer doppelten Überzahl fünf Minuten vor dem Ende kam für die Pinguins die große Chance zur Vorentscheidung, doch Brückmann parierte gegen Bruggisser und Urbas. „Felix Brückmann hat vier, fünf unglaubliche Saves gemacht. Da muss man der anderen Mannschaft auch einfach mal Credit geben, wenn sie etwas sehr gut gemacht hat“, sagte Sulzer.
Drei Minuten vor Ende dann ein kleiner Schock. In Überzahl trafen die Adler - doch der vermeintliche Ausgleich wurde nach dem Videobeweis zurückgenommen. Jordan Szwarz hatte den Puck mit der Hand über die Linie geschoben.

In der Verlängerung schossen die Mannheimer das Siegtor. Foto: Scheschonka
So grandios die Pinguins auch kämpften, mit dem sechsten Feldspieler gelang den Adlern 14,5 Sekunden vor dem Ende dann doch noch das 1:1 durch Matthias Plachta. „Sie sind offensiv ein sehr gutes Team. Wir haben sie trotzdem lange von einem Treffer abgehalten. Unglücklicherweise nicht ganz bis zum Ende“, sagte Pinguins-Verteidiger Anders Grönlund.
Der späte Treffer gab den Gästen das Momentum. In der zweiten Minute der Verlängerung gelang Jyrki Jokipakka gar der 2:1-Siegtreffer, so dass die Pinguins statt der schon fast sicheren drei Punkte nur einen einfahren konnten.
Bereits am Dienstag geht es für die Pinguins in der DEL weiter, dann sind sie bei der Düsseldorfer EG zu Gast.
P inguins - Mannheim 1:2 n.V. (1:0; 0:0; 0:1)
Tore: 1:0 (18:23) Friesen (Uher); 1:1 (59:4) Plachta (Reichel. Michaelis); 1:2 (61:34) Jokipakka (Esposito)
Pinguins: Tor: Gudlevskis (Franzreb); Abwehr: Eminger, Grönlund - Bruggisser Abt - Jensen, Appendino - Rausch; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Mauermann, Vikingstad, Görtz - Uher, Friesen, Herrmann - Büsing, Wejse, Scheel
Adler: Tor: Brückmann (Tiefensee); Abwehr: Gawanke, Cicek - Fohrler, Gilmour - Pilu, Jokipakka - Proske; Angriff: Plachta, Michaelis, Esposito - Fischbuch, MacInnis, Bennett - Kühnhackl, Loibl, Heim - Szwarz, Reichel, Hännikäinen
Strafzeiten: Pinguins: 12 Minuten - Adler: 12 Minuten
Schiedsrichter: Bastian Steingross, Andre Schrader
Zuschauer: 4.560