Frühjahrsputz – für mich heißt das ab diesem Jahr auch, sich von Altlasten zu trennen. Diverse Aufräumcoaches wie Marie Kondō machen es vor.
Dinge, die man ein Jahr nicht gebraucht hat, kommen weg. Für mich als leidenschaftliche Sammlerin von Tassen, Nippes und Kleidung gar nicht so einfach.
Statt mit einem riesigen, blauen Sack durch die Wohnung zu laufen und alles hineinzudonnern, was nicht niet- und nagelfest ist, habe ich ein anderes System entwickelt.
Jeden Tag fliegt eine Sache raus – jeden Tag aus einem anderen Zimmer. Das kann zum Beispiel die fünfte Wimperntusche aus dem Badezimmer sein, aber auch der Eierbecher aus der Küche, der schon eine abgeplatzte Kante hat. (Und trotzdem nach jedem Geschirrspülgang wieder in den Schrank wandert.)
So kommt es vor, dass ich an manchen Tagen in einen regelrechten Wegwerf-Rausch komme und mehr als eine Sache in der Tonne landet.
Das Gefühl, sich von Dingen zu trennen, die keinen Nutzen oder emotionalen Wert mehr haben, ist sehr befreiend. Und das Beste daran ist: Es schafft wieder Platz für Neues.

Volontärin Mareike Blumenthal hat das Wegwerfen für sich entdeckt. Foto: Hartmann