Sie kommen in Scharen, tragen rote Capes mit schwarzen Punkten und werden von unserer Tochter liebevoll „Minkäfer“ genannt. Sie haben es sicher längst erkannt: Unsere Wohnung wird momentan massenhaft von Marienkäfern heimgesucht. Die mir viel lieber sind, als die Invasion der Kreuzspinnen, von der ich einige Wochen zuvor berichtet habe. Die mir in der Menge aber doch mittlerweile etwas unheimlich werden. Kaum lässt sich die Sonne blicken, versammeln die Tierchen sich an unseren Fenstern. Und verirren sich durch die ein oder andere Ritze auch gerne mal in die Wohnung. Aus der ich sie dann vorsichtig wieder nach draußen geleiten muss. Laut NABU ist die aktuelle Marienkäferinvasion typisch für den Oktober. Suchen die Käfer doch - wer will es ihnen verdenken - eine warme Überwinterungsmöglichkeit oder nutzen die sonnigen Tage, um ihre Reise in wärmere Regionen Europas anzutreten. Mauerritzen oder Dachsparren sind beliebte Domizile der Käfer für den Winter oder auch ein Laubhaufen im Garten. Den wir ja ohnehin nicht nur für die Käfer liegen lassen sollten. Übrigens gibt der NABU auch den Tipp, das massenhafte Auftreten der Tiere dafür zu nutzen, sich einmal deren Artenvielfalt vor Augen zu führen. Denn allein in Mitteleuropa bringen es diese Käfer auf 70 verschiedene Arten. Und das noch ohne den immer häufiger auftretenden asiatischen Marienkäfer, der leider unsere heimischen Arten bedroht. Wer viele Käfer im Garten hat, kann sich aber auf jeden Fall über sie freuen. Denn sie sind wahre Glücksbringer und kümmern sich im nächsten Frühjahr um die biologische Blattlausbekämpfung. Ein Argument mehr für einen naturnahen und nicht ganz so perfekt aufgeräumten Garten wie den unseren.
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