Zugegeben, ich rege mich öfter darüber auf, dass sich vor allem ältere Leute öfter über die Jugend von heute aufregen. Und das schon seit Jahrtausenden. Neulich hat mir aber ein nicht mehr ganz junger Mann eine ganz andere Perspektive eröffnet.
Die jungen Leute täten ihm leid, sagte er. Weil sie keine vernünftigen Vorbilder mehr hätten. Vor allem in der großen internationalen Politik. Weltweit würden immer mehr merkwürdige Gestalten ohne Vorbildcharakter regieren.
Nun bin ich mir nicht sicher, ob sich Jugendliche wirklich die großen Staatenlenker zum Vorbild nehmen. Ich glaube auch nicht wirklich daran, dass früher alles besser war, auch nicht die Politiker. Selbst vermeintliche Lichtgestalten wie ein John F. Kennedy oder ein Willy Brandt hatte auch die eine oder andere Schattenseite, und sei es im Privatleben, auch wenn das theoretisch niemanden etwas angeht.
Dennoch gefällt mir der Gedanke, auch die Älteren nicht aus der Verantwortung für die Jugendlichen zu lassen. Auch wenn ich da weniger an Politiker denke. Denn selbst wenn es beide Seiten vermutlich nicht so gern hören mögen: Die wichtigsten Vorbilder für uns alle sind meistens immer noch unsere eigenen Eltern – ob wir wollen oder nicht.