Fischtown Pinguins

Starker Franzreb kann Pinguins-Niederlage bei Comeback nicht verhindern

128 Tage nach seiner Verletzung war es am Dienstagabend soweit. Maximilian Franzreb gab sein lang ersehntes Comeback im Tor der Fischtown Pinguins - konnte die 2:3-Niederlage trotz starker Leistung bei den Kölner Haien jedoch nicht verhindern.

Maximilian Franzreb lieferte beim Comeback eine ganz starke Leistung ab. Die lange Verletzungspause war ihm nicht anzumerken.

Maximilian Franzreb lieferte beim Comeback eine ganz starke Leistung ab. Die lange Verletzungspause war ihm nicht anzumerken. Foto: IMAGO/Revierfoto

Es war Franzrebs drittes Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in dieser Saison - und der Vizeweltmeister machte nach seiner viermonatigen Verletzungspause nahezu da weiter, wo er aufgehört hatte. Auch wenn er selbst nach der Partie bei Magentasport erklärte: „Am Anfang habe ich mich ein bisschen eingerostet gefühlt, aber je länger die Partie ging und die Jungs sich so gut zurückgekämpft haben, wurde es immer besser.“

Lob von Trainer Thomas Popiesch

In der Tat. Wenn er gebraucht wurde, stand der 27-Jährige parat. So wie in der 11. Spielminute, als er gegen Brady Austin erstmals in höchster Not eingreifen musste. Und vor allem beim Alleingang von Frederik Storm (15.). „Es ist bemerkenswert, dass er nach so einer langen Zeit so stabil ist und so eine Ruhe ausstrahlt“. lobte Trainer Thomas Popiesch. „Er hat es gut gemacht und hat uns immer einer Chance auf Punkte oder den Sieg gegeben.“

Ex-Pinguin Dietz trifft in Überzahl

Im zweiten Unterzahlspiel kurz vor dem Ende des ersten Drittels war jedoch auch Franzreb machtlos. Beim Schuss in den Winkel von Ex-Pinguin Stanislav Dietz (20.) wurde ihm die Sicht genommen.

Der Torwart war jedoch nicht der einzige Rückkehrer bei den Pinguins. Auch Stürmer Jake Virtanen, der sich am 28. Dezember verletzt hatte, war wieder dabei, während Christian Wejse, Markus Vikingstad und Nino Kinder aktuell fehlen. Dazu stand auch Keeper Kristers Gudlevksis nicht im Kader. Der Vielspieler erhielt aber lediglich eine wohlverdiente Pause.

Pinguins nutzen ihre Chancen nicht

Die größten Chancen der Gäste hatte zunächst jedoch nicht der zweite Rückkehrer, sondern Colt Conrad. Der 26-jährige Angreifer scheitert aber zunächst aus kürzester Distanz an KEC-Keeper Tobias Ancicka (7.) und später an der Torlatte (20.), bevor Köln zuschlug.

Die Pinguins ließen sich von der Führung der Haie jedoch nicht beirren, erhöhten den Druck mit Beginn des zweiten Abschnitts, konnten diesen jedoch nicht in Zählbares ummünzen, weil der letzte Druck fehlte.

Videobeweis beim 2:0 der Kölner

Und dann kam es, wie es kommen musste. Die Kölner Haie arbeiteten im Gewühl den Puck zum 2:0 (34.) über die Linie. Böse Erinnerungen wurden wach, denn erst am Freitag hatte es eine strittige Szene im Kölner Spiel gegeben. Schiedsrichter damals wie gestern - Roman Gofman.

Anders als beim letzten Mal gab er den Haie-Treffer dieses Mal nach Videobeweis - und sollte nicht grundlegend falschliegen. Warum die DEL den Schiedsrichter jedoch nach dem vermeintlichen Siegtreffer-Klau und der hitzigen Diskussion direkt wieder ein Köln-Spiel pfeifen ließ, bleibt ein unverständliches Rätsel.

Doppelpack von Khaidarov und Jeglic

Marat Khaidarov sorgte dann aber dafür, dass die Bremerhavener noch vor der zweiten Pause verkürzten. Der 21-Jährige platzierte einen Schuss humorlos im langen Eck (37.). Der zweite Saisontreffer des Youngsters. Es sollte jedoch noch besser kommen. In der folgenden Überzahl traf Ziga Jeglic sogar noch zum 2:2 (39.).

Franzreb hält einen Penalty

So blieb es spannend bis in die Schlussminuten. 5:22 Minuten vor dem Ende sollten die Schiedsrichter dann jedoch erneut eingreifen, als sie nach einer leichten Berührung von Anders Grönlund Penalty für Alex Grenier pfiffen - doch die Pinguins konnten sich auf Franzreb verlassen.

Kurz darauf fand dann jedoch eine Bogenlampe den Weg ins Netz, nachdem Torschütze Frederik Storm den Puck gar nicht richtig getroffen hatte (56.). Mit sechs Feldspielern versuchten die Bremerhavener, den Ausgleich zu erzwingen, konnten den Kölner Keeper aber nicht mehr überwinden.

Zwei Heimspiele am Wochenende

„Es war das erwartet enge Spiel, aber über die gesamte Spielzeit einfach der ein oder andere Fehler zu viel“, so Popiesch. Und Franzreb ergänzte: „Wir können zufrieden sein, dass wir aus einem 0:2 ein 2:2 gemacht haben. Aber im letzten Drittel haben wir uns selber ein Bein gestellt. Das waren einfach zu viele Scheibenverluste in unserer Zone. Aber sowas passiert, zum nächsten Spiel kommen wir wieder und gewinnen.“

Weiter geht es für die Pinguins am kommenden Wochenende mit zwei Heimspielen. Am Freitag (19.30 Uhr) gastieren die Iserlohn Roosters in der Eisarena Bremerhaven, am Sonntag (19 Uhr) kommen die Löwen Frankfurt.

Köln - Pinguins 3:2 (1:0, 1:2, 1:0)

Tore: 1:0 (19:29) Dietz (Grenier, MacLeod/bei 5-4), 2:0 (33:08) Kammerer (Aubry, Sennhenn), 2:1 (36:21) Khaidarov (Jeglic, Kälble), 2:2 (38:46) Jeglic (Virtanen, Jensen/bei 5-4), 3:2 (55:56) Storm (Müller, Aubry).

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

0 Kommentare
Newsletter NEWSLETTER
Alle wichtigen Nachrichten und die interessantesten Ereignisse aus der Region täglich direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Mit Empfehlung aus der Redaktion.
nach Oben