Exakt fünf Minuten waren gespielt, da führten die Pinguins bereits mit 3:0. Noch kurioser: Die drei Treffer gelangen innerhalb von rekordverdächtigen 47 Sekunden! Den behalten allerdings die Kölner Haie, die am 18. Januar 1998 gegen die Adler Mannheim gerade einmal 21 Sekunden für drei Treffer benötigten. „So etwas habe ich auch noch nicht erlebt. Das war wirklich sehr schnell“, sagte Trainer Alexander Sulzer. „Frankfurt ist eigentlich wie erwartet sehr aggressiv in den ersten Minuten rausgekommen und mit den schnellen Toren haben wir sie dann etwas aus der Bahn gebracht und es dann solide zu Ende gespielt.“
Friesen eröffnet den Torreigen
Den Torreigen eröffnete Alex Friesen nach 4:14 Minuten nach starker Vorlage von Fabian Herrmann. Anschließend ließ Ross Mauermann nach 4:50 Minuten das 2:0 durch ein kurioses Ping-Pong-Tor folgen, bei dem der Schuss zweimal abgefälscht wurde. Den dritten Streich besorgte Hermann nach exakt 5:00 Minuten dann selbst.
Fabian Herrmann – Spieler des Spiels
Die Frankfurter wirkten sichtlich geschockt. In der Halle wurde es mucksmäuschenstill. Doch es gab zuvor auch einen Schreckmoment für die Bremerhavener. Bereits in der zweiten Minute tauchte Chris Wilkie vor Torwart Kristers Gudlevskis auf, versuchte, den Letten auszutricksen.
Beim Zug vor das Tor erwischte er den Schlussmann, der noch einen anschließenden Schuss von Reid McNeill parierte, sich dann jedoch die Hand hielt und das Spiel unterbrach (2.). Bange Minuten, Physio und Sanitäter kamen aufs Eis - doch der 32-Jährige konnte weitermachen. „Das war nur der erste kurze Schock“, so Sulzer. Gudlevskis Vorderleute wurden ob der Übermacht kurzzeitig etwas zu offensiv und ließen Maksim Matushkin zu viel Freiraum, der für den 1:3-Anschlusstreffer sorgte (11.).
Görtz, Appendino und Jeglic erhöhen auf 6:1
Die Antwort folgte aber prompt - und dieses Mal mit einem blitzschnellen Doppelschlag. Innerhalb von zwölf Sekunden erhöhten Max Görtz in Baseball-Manier und Nico Appendino auf 5:1 (16.). Kurz vor der ersten Pause legte Ziga Jeglic gar noch das 6:1 nach (20.). Damit war die Partie bereits frühzeitig entschieden.

„So etwas habe ich auch noch nicht erlebt. Das war wirklich sehr schnell.“
Die Frankfurter hatten den Pinguins nichts entgegenzusetzen und wurden von den Gästen schlicht überrollt. Ab dem zweiten Drittel musste Frankfurts finnischer Keeper Jussi Olkinuora, Olympiasieger und zweimaliger Weltmeister, seinen Platz für Cody Brenner räumen. Auch dieser sollte schnell im Mittelpunkt stehen, denn die Pinguins durften fünf Minuten in Überzahl agieren.
Cameron Brace hatte einen Check gegen den Kopf von Appendino gesetzt. Der 25-Jährige blieb zunächst liegen und kehrte später auch nicht mehr zurück. „Heute ging es nicht mehr, aber ich denke, dass er am Sonntag wieder dabei ist“, gab Sulzer nach der Partie leichte Entwarnung.
Wejse trifft in Überzahl zum Endstand
Das Powerplay nutzten die Bremerhavener zum 7:1 durch Christian Wejse und näherten sich ihrem höchsten (Auswärts-)Sieg in der DEL. Dieser datiert vom 20. Oktober 2021, als man 10:3 in Bietigheim gewann. Auf eigenem Eis gelangen zudem zwei 8:1-Siege gegen Wolfsburg (28. Dezember 2018) und Augsburg (31. März 2021). Die Fuggerstädter sind am Sonntag um 14 Uhr auch der nächste Gegner in der Eisarena. Nach zehn Niederlagen am Stück feierten sie am Freitag einen überraschenden 4:1-Erfolg gegen Straubing.
Im Schlussabschnitt brachten die Pinguins das Duell souverän zu Ende und konnten ein paar Kräfte für die anstehenden Aufgaben sparen. Denn am kommenden Dienstag steht auch bereits das Hinspiel im Viertelfinale der Champions Hockey League bei Servette Genf an.
Tore: 0:1 (4:13) Friesen (Herrmann, Bruggisser), 0:2 (4:50) Mauermann (Görtz/Jensen), 0:3 (5:00) Herrmann (Uher, Abt), 1:3 (10:15) Matushkin (Brace, Schweiger), 1:4 (15:42) Görtz (Eminger, Grönlund), 1:5 (15:54) Appendino (Jeglic), 1:6 (19:28) Jeglic (Urbas, Bruggisser), 1:7 (33:47) Wejse (Urbas, Jensen/5-4).