Sie spielen seit dem 1. Juli 2013 für den Heeslinger SC. In dieser Saison haben Sie sich dazu entschieden, sportlich etwas kürzerzutreten und gleichzeitig in das Management des Oberligisten einzusteigen. Wann haben Sie diese Entscheidung getroffen? Genau genommen spiele ich schon seit 2011 in Heeslingen. Damals waren wir aber noch der TuS Heeslingen. Die Entscheidung, aktiv in Heeslingen aufzuhören, ist in der Hinrunde bei mir gewachsen und dann habe ich es relativ schnell Teammanager Steffen Lahde und dem Trainerteam mitgeteilt. Die Idee, ins Management einzusteigen, ist tatsächlich erst einige Wochen später entstanden. Ich freue mich weiter in Heeslingen zu sein, auch in anderer Funktion.
Wenn Sie auf ihre lange Karriere zurückblicken, was waren das persönliche Highlight und was die bitterste Erfahrung? Die bittersten Erfahrungen waren für mich definitiv der Zwangsabstieg vom TuS Heeslingen in die Landesliga und das verlorene Pokalfinale 2022 gegen Lohne. Schöne Highlights hatte ich viele, ich kann kein genaues nennen. Die Saisons 18/19 und 19/20 haben mir persönlich sehr viel Spaß gemacht, da hatten wir auf und neben dem Platz eine ganz tolle Mannschaft - die wir aktuell auch haben.

Kevin Rehling Foto: Fricke Gruppe
Sie haben einen Vollzeitjob, trainieren und spielen in einer Oberliga–Mannschaft. Zusätzlich nehmen Sie jetzt auch Funktionen im Management wahr. Kommt ihre junge Familie manchmal auch etwas zu kurz? Ich würde lügen, wenn ich Nein sagen würde. Es ist schon ein sehr schmaler Grat, auf dem ich mich bewege, mein aktueller Terminkalender ist schon sehr voll, aber ich will mich nicht beschweren, ich habe es mir selbst ausgesucht und mache alles mit voller Überzeugung.
Seit dem Winter sind Sie Spieler und Manager in einer Funktion. Wie sind ihre ersten Erfahrungen mit der neuen Rolle und wie ist die Akzeptanz bei Spielern und Trainern? Erst einmal möchte ich sagen, das Zusammenspiel mit Steffen Lahde, Jürgen Jech und dem Trainerteam funktioniert hervorragend, wir sind alle im täglichen Austausch. Ich fühle mich auf jeden Fall komplett wohl in der Rolle und habe bis jetzt nichts Schlechtes gehört.
Nach dem grandiosen Start gegen Bersenbrück gab es drei Niederlagen in Folge. Worin liegen ihrer Meinung nach die Gründe für dieses Zwischentief? Die Liga ist halt brutal ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen, da kommt es auf die Tagesform an. Wir hatten die letzten Wochen durch Krankheit, Verletzungen und gesperrte Spieler oftmals viele Rotationen in der Startelf, wir haben es als Team nicht so gut umgesetzt wie gehofft. Aber wir sind auf Wiedergutmachung aus.
In ihrer langen Karriere haben Sie immer wieder Phasen erlebt, in denen es nicht so gut lief. Wie schafft man es als Mannschaft, aus so einer Talsohle wieder herauszukommen? Wichtig ist ehrlich zueinander zu sein, die Dinge konkret anzusprechen und beim Namen zu benennen. Es geht nur, wenn man es gemeinsam verändern möchte, dazu gehören die Basics im Training: Gas zu geben und an seine Grenzen zu gehen. Was ich merke ist, dass wir genervt von den Ergebnissen und der Leistung sind. Daran arbeiten wir im Training und ja in Celle auch wieder erfolgreich.
Gegen Celle ist es dem Team dank einer starken Gesamtleistung gelungen, den erhofften Sieg einzufahren. Mit jetzt 38 Punkten steht der HSC auf dem sechsten Tabellenplatz. Welcher Platz ist ihrer Meinung nach noch bis zum Saisonabschluss möglich? Ich traue uns generell alles zu. Wichtig ist, dass wir unsere Leistung von Woche zu Woche bringen. Und dann werden wir sehen, wo wir am Ende der Saison stehen.
Atlas Delmenhorst, FSV Schöningen und auch HSC Hannover liefern sich packende Duelle im Kampf um die Meisterschaft. Glauben Sie, dass einer dieser drei Vereine am Ende die Nase vorn hat oder gibt es aus ihrer Sicht noch einen Geheimfavoriten? Alle drei Teams haben natürlich die Qualität und ich traue ihnen die Meisterschaft zu, aber auch Rehden, wenn sie weiter so konstant spielen, könnte es noch schaffen. Es bleibt aber dabei, die Tagesform in der Liga ist entscheidend.