Die Effizienz im Torabschluss machte den großen Unterschied in diesem Spitzenspiel aus. Die Pinguins gaben doppelt so viele Torschüsse ab wie die Gastgeber (31:15), doch während Nationaltorhüter Felix Brückmann im Adler-Tor nicht zu überwinden war, nutze Mannheim zwei klassische Eishockey-Situationen zu Treffern. Beim 1:0 (3. Minute) nahm Matthias Plachta seinen Mitspieler Stefan Loibl wunderbar mit, beim 2:0 (35.) fälschte Nigel Dawes einen Schuss geschickt ab. „Bei uns hat die genaue Ausführung bei den Chancen in der einen oder anderen Situation gefehlt. Mannheim hat das bei den Toren besser gemacht“, sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch. Grundsätzlich sei er aber nicht unzufrieden. „Das Engagement der Mannschaft war gut und die Struktur im Spiel war in Ordnung.“
Linus Teske aus der U20 des REV als Ersatztorhüter
Überraschend tauchte ein Name auf dem Spielberichtsbogen auf, den nur die allerwenigsten Pinguins-Fans je gehört haben: Linus Teske war als Ersatztorhüter dabei. Der 18-Jährige spielt bei der U20-Mannschaft des REV Bremerhaven und wurde kurzfristig für die Profis lizenziert. Grund war, dass Maximilian Franzreb aus privaten Gründen passen musste und die beiden Förderlizenz-Torhüter David Miserotti-Böttcher und Sebastian Graf beim Kooperationspartner Hannover Indians unabkömmlich waren. Zum Einsatz kam Teske aber nicht, das Tor hütete Brandon Maxwell.
Obwohl die Pinguins schnell in Rückstand gerieten, spielten sie ein richtig gutes erstes Drittel. Solche Treffer wie das 0:1 (3.) können fallen, das Tor von Loibl war sauber über Plachta herausgespielt, zuvor hatten es die Pinguins verpasst, die aus dem gegnerischen Drittel gespielte Scheibe in der neutralen Zone abzufangen. Die Pinguins ließen aber nur noch zwei weitere Torschüsse zu - und das, obwohl Mannheim zweimal in Überzahl war. Die Defensive stand also bei den Bremerhavenern, und auch offensiv waren sie sichtbar. Miha Verlic hatte die größte Chance, doch er scheiterte aus kurzer Distanz an Adler-Torhüter Felix Brückmann (16.).
Noch näher am Ausgleich war Alex Friesen in der 25. Minute, doch auch seinen Schuss fing Brückmann weg. Ebenso wie er sich von Markus Vikingstad aus kurzer Distanz nicht überwinden ließ. Die Pinguins standen weiter sehr gut in der Abwehr und ließen kaum Mannheimer Gelegenheiten zu. Offensiv brannten sie kein Feuerwerk ab, waren aber aktiv genug, um etwas mitnehmen zu können. Erst das 0:2 (35.) sorgte dafür, dass die Pinguins von ihrem Weg abkamen. Korbinian Holzer hatte geschossen, Nigel Dawes den Puck perfekt abgefälscht. Danach mussten sich die Gäste bei Maxwell bedanken, dass sie vor der Pause nicht noch weitere Gegentreffer kassierten. Markus Eisenschmid, Stefan Loibl und Borna Rendulic hatten beste Chancen, die der Pinguins-Torhüter vereitelte. Nach 35 guten Minuten der Pinguins waren das fünf schlechte.
Pinguins liegen jetzt auf Tabellenplatz vier
Jan Urbas hatte unmittelbar nach Wiederbeginn den Anschlusstreffer auf dem Schläger, doch auch er scheiterte an Brückmann. Das Spiel der Pinguins war im Schlussdrittel weniger sortiert. Das war notgedrungen, denn um den Rückstand aufzuholen, mussten sie mehr riskieren. Skyler McKenzie hatte noch eine gute Gelegenheit, aber auch Mannheim bekam immer mehr Chancen - nutzte aber keine, sodass es spannend bleib. 2:49 Minuten vor dem Ende brachten die Pinguins einen sechsten Feldspieler für Torhüter Maxwell und machten noch einmal Druck. Aber es reichte nicht mehr für einen Treffer. „Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war okay. Das können wir uns gutschreiben“, sagte Coach Popiesch, dessen Mannschaft nach der dritten Saisonniederlage nun auf Platz vier liegt.
Mannheim - Pinguins 2:0 (1:0, 1:0, 0:0)
Tore: 1:0 (3:08) Loibl (Plachta, Wolf); 2:0 (34:11) Dawes (Holzer, Rendulic)