Einen Tag nach dem 5:3-Heimsieg gegen die Adler Mannheim setzten sich die Bremerhavener am Mittwochabend mit 4:2 (1:0, 0:1, 3:1) bei den Löwen Frankfurt durch. In der DEL-Tabelle zogen die Pinguins damit an den Mannheimern und am EHC Red Bull München vorbei.
Sulzer: Man muss den Hut vor der Mannschaft ziehen
„Wir haben eine sehr solide Mannschaftsleistung gezeigt. Man muss wirklich den Hut vor den Jungs ziehen, wie sie das geschafft haben, innerhalb von 24 Stunden zwei solche Spiele abzuliefern“, lobte Sulzer seine Mannschaft, die wie gegen Mannheim einen Rückstand wegsteckte. Nicht mal 24 Stunden lagen zwischen dem Heimsieg gegen die Adler am Dienstagabend und dem Spiel in Frankfurt. „Back to Back“ lautet der Fachbegriff für zwei Partien an aufeinanderfolgenden Tagen. Den Pinguins machte diese Belastung jedoch nichts aus, sie gingen das hohe Tempo der Löwen problemlos mit.
Vor Brenners Tor brennt es mehrfach lichterloh
Beide Mannschaften hatten im ersten Drittel, das mit wenigen Unterbrechungen auskam, ihre Chancen, wobei sich die Pinguins die besseren herausspielten. Cedrik Schiemenz hätte an seiner alten Wirkungsstätte die Führung erzielen können, aber Löwen-Torhüter Cody Brenner hatte etwas dagegen. Lichterloh brannte es auch beim ersten Überzahlspiel der Pinguins vor Brenners Gehäuse, der mehrfach sein Können zeigen musste.
Das 1:0 ging dann auf das Konto von Nino Kinder, der bereits beim Erfolg gegen Mannheim auf ähnliche Weise getroffen hatte. Kinder nahm Brenner die Sicht und fälschte einen Schuss unhaltbar ab. So kam auch Neuzugang Marly Quince zu seinem ersten Punkt für die Pinguins (18.).
Gudlevskis zeigt eine sensationelle Parade
Auf der anderen Seite musste sich Kristers Gudlevskis ganz lang machen, um gegen Carter Rowney den Ausgleich zu verhindern (19.). Das war eine Glanztat des lettischen Nationaltorhüters.
Die Frankfurter, die noch um einen Platz in den Pre-Playoffs kämpfen, legten im Mittelabschnitt eine Schippe drauf. Dominik Bokk erzielte nach einem schönen Solo den 1:1-Ausgleich (26.). Der Stürmer der Löwen versetzte Phillip Bruggisser, auch Nicholas Jensen und Fabian Herrmann konnten nicht mehr eingreifen.
Insgesamt präsentierten sich die Hessen defensiv deutlich stabiler als bei der 1:5-Niederlage am vergangenen Freitag in Bremerhaven oder der 4:8-Heimpleite gegen die Düsseldorfer EG am Sonntag. Dennoch kamen die Pinguins weiter zu guten Abschlüssen. Die besten Chancen hatten Felix Scheel, der freistehend an Brenner scheiterte (28.), und Vladimir Eminger, dessen Schuss übers Tor ging (37.).
In der Druckphase der Pinguins treffen die Löwen
Die Pinguins, denen weiterhin die Leistungsträger Ziga Jeglic, Alex Friesen, Dominik Uher und Anders Grönlund fehlten, kassierten in einer Phase, in der sie wieder mehr Druck ausübten, den zweiten Frankfurter Treffer. Carter Proft war mit einem platzierten Schuss in den Winkel zum 2:1 erfolgreich (45.). Da war für Gudlevskis nichts zu machen.
Der offene Schlagabtausch beider Mannschaften setzte sich danach fort. Nachdem der bis dahin so zuverlässige Brenner einen Schuss durch die „Hosenträger“ rutschen ließ, schaltete Bruggisser am schnellsten und traf im Nachsetzen zum 2:2 (48.).
Vikingstad bringt die Pinguins wieder in Führung
Die Pinguins waren jetzt am Drücker und schafften die Wende. Markus Vikingstad durfte um das Löwen-Tor herumfahren und das 3:2 für seine Mannschaft erzielen (53.). Es war der achte Saisontreffer des Stürmers.
1:39 vor Schluss nahm Löwen-Coach Tom Rowe den Torhüter für einen sechsten Feldspieler das Eis. Die Pinguins verteidigten geschickt und kamen durch Vikingstads zweites Tor - in den leeren Kasten - zum 4:2 (60.). „Wir sind nach dem Rückstand dem Gameplan treu geblieben und haben am Ende des Tages auch verdient gewonnen“, sagte Sulzer.
Die Statistik
Pinguins: Tor: Gudlevskis (Franzreb); Abwehr: Bruggisser, Abt - Jensen, Byström - Eminger, Bettahar; Angriff: Verlic, Wejse, Urbas - Görtz, Vikingstad, Mauermann - Herrmann, Quince, Kinder - Büsing, Schiemenz, Scheel
Löwen: Tor: Brenner (Greiss); Abwehr: Lauridsen, Matushkin - Niehus, McNeill - Maginot, Bidoul; Angriff: Brace, Pfaffengut, Schweiger - Rowney, Burns, Napravnik - Bokk, Fröberg, Brown - Proft, Cimmermann
Tore: 0:1 (17:21) Kinder (Byström, Quince); 1:1 (25:33) Bokk (Brown, Maginot); 2:1 (44:22) Proft (Niehus); 2:2 (47:52) Bruggisser (Schiemenz, Scheel); 2:3 (52:13) Vikingstad (Mauermann, Abt); 2:4 (59:20) Vikingstad (Görtz) ENG(17:21) Kinder (Byström, Quince); 1:1 (25:33) Bokk (Brown); 2:1 (44:22) Proft (Niehus); 2:2 (47:52) Bruggisser (Büsing); 2:3 (52:13) Vikingstad (Mauermann); 2:4 (59:20) Vikingstad (Görtz) ENG
Strafzeiten: Löwen 2 - Pinguins 0
Schiedsrichter: Marian Rohatsch, Andris Ansons
Markus Vikingstad – Spieler des Spiels