In der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga sind die Pinguins durch den Sieg nun punktgleich mit Tabellenführer Eisbären Berlin, der mit 1:4 gegen Düsseldorf verlor. „Es sind drei Punkte, egal ob man schön spielt oder nicht. Darauf kommt es an“, sagte Pinguins-Kapitän Jan Urbas. Trainer Thomas Popiesch lobte die Mannschaft dafür, dass sie nach einem nicht so guten zweiten Drittel das Spiel nicht entgleiten ließ und den Sieg nach Hause brachte.
Virtanen erzielt schon früh das 1:0
Am vergangenen Sonntag waren die Pinguins ohne eigenes Tor geblieben (0:4 gegen Frankfurt). Das sollte nicht noch einmal passieren. Von der ersten Minute an ging das Spiel nur in eine Richtung - mit einem frühen Lohn. Jake Virtanen traf von der Seite zum 1:0 (2. Minute), nachdem Ross Mauermann in der neutralen Zone die Ruhe für einen klugen Pass bewahrt hatte.

Phillip Bruggisser bejubelt das 1:0. Wenig später traf er selbst zum 2:0. Foto: Scheschonka
Das reichte den Pinguins noch lange nicht, Markus Vikingstad zielte knapp daneben, Dominik Uher (4.) und Jan Urbas (9.) scheiterten am Torpfosten.
Urbas sammelt seinen 300. Scorerpunkt in der DEL
Es war zu Beginn ein einseitiges Spiel, in dem die Pinguins in doppelter Überzahl auf 2:0 erhöhten. Urbas und Phillip Bruggisser wechselten sich ab mit den Schlagschüssen. So lange, bis einer einschlug. Bruggisser konnte sich feiern lassen (12.). Urbas aber auch. Sein Assist war der 300. Scorerpunkt des Pinguins-Kapitäns in der DEL. Kein Bremerhavener Spieler hat jemals mehr gesammelt.
„Ich freue mich für ihn und hoffe auf weitere 200“, sagte sein Kumpel Miha Verlic. Auch von Trainer Popiesch gab es Lob. „Die ganze Mannschaft feiert das - weil natürlich auch was in die Mannschaftskasse kommt“, sagte er schmunzelnd.
Urbas selbst wollte die 300er-Marke nicht zu hoch hängen: „Es bedeutet mir nicht besonders viel. Wenn wir Spiele gewinnen, kommen solche Dinge dazu. Aber die Siege sind dabei das Wichtigste.“
Nürnberg verkürzt nach Fehler in der Pinguins-Defensive
Nürnberg war kaum offensiv aktiv. Verkürzte aber auf 1:2, als die Pinguins zwei gegnerische Stürmer sträflich frei vor dem Tor ließen. Evan Barratt traf im Nachsetzen.

Das 1:2 für die Nürnberg Ice Tigers. Foto: Scheschonka
Im zweiten Drittel wird das Spiel zerfahrener
Sie kam auch nach der Drittelpause nicht zurück. Es war kein Spiel für Feinschmecker mehr, die 4.485 Fans auf den Tribünen wurden merklich stiller. Das zu Anfang sehr attraktive Spiel wurde zerfahrener, Torabschlüsse wurden seltener und ungenauer.
Jake Virtanen – Spieler des Spiels
Es gab viele nicklige Zweikämpfe, viele Schläger-Gefechte und auch eine Hauerei zwischen Chris Weise und Cole Maier. Die beste Chance hatte noch Nino Kinder in Unterzahl, doch der Puck sprang nach seinem Schuss auf die Latte (34.).
„Wir haben einen guten Start gehabt, haben kreativ und zielstrebig gespielt“, sagte Popiesch. „Doch dann kam ein Bruch. Das Gegentor fällt mir zu einfach. Vor allem im zweiten Drittel sind wir wacklig geworden.“ Im Schlussdrittel aber habe seine Mannschaft die richtige Reaktion gezeigt.
Die Pinguins steckten das schwächere zweite Drittel weg und kamen stärker zurück. „Wir sind eine starke Gruppe, die auch zusammenbleibt, wenn es mal nicht läuft. Das zeigt den Charakter des Teams“, lobte Kapitän Urbas die Mentalität.
Verlic verfehlt knapp das 3:1
Miha Verlic hatte nach einem genialen Pass von Urbas die Chance, für ein spielerisches Glanzlicht zu sorgen, doch sein Schuss ging daneben (45.). „Ich fühle mich gut, aber ich bin noch nicht bei hundert Prozent. Ich brauche noch ein paar Trainingseinheiten, um das Selbstvertrauen und das Timing wieder zu bekommen“, sagte Verlic.
Ein Überzahlspiel gut zehn Minuten vor dem Ende half den Pinguins, die spielerische Hoheit wieder zu übernehmen. Der möglicherweise vorentscheidende Treffer zum 3:1 gelang allerdings nicht.
Mauermann sorgt für die Entscheidung
In der Schlussphase scheiterte Virtanen nach einem schönen Solo und Urbas schoss knapp daneben. Die Erlösung kam dann durch Ross Mauermann, der nach einem Scheibengewinn, just als Nürnbergs Torhüter Niklas Treutle vom Eis gegangen war, zum 3:1 ins leere Tor traf (58.)
Am Sonntag spielen die Fischtown Pinguins im Verfolger-Duell bei den Straubing Tigers. Beginn ist um 16.30 Uhr.
Pinguins - Nürnberg 3:1 (2:1; 0:0; 1:0)
Tore: 1:0 (1:39) Virtanen (Mauermann, Bruggisser); 2:0 (11:34) Bruggisser (Urbas, Jeglic) bei 5/3; 2:1 (13:08) Barratt (Schmölz, Braun); 3:1 (57:34) Mauermann (Virtanen) ENG