In der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga haben die Pinguins ebenso wie Berlin 72 Punkte. Wegen der besseren Tordifferenz bleiben die Eisbären, die am Sonntag (14 Uhr) zum Spitzenspiel in Bremerhaven gastieren, vorn. Für Frankfurt war es die neunte Niederlage in Serie. „Über weite Strecken war das gut“, sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch. „Am Ende haben wir nicht sauber genug gespielt, da wurde der Druck noch einmal groß.“
Die schärfsten Waffen der Pinguins blieben stumpf, die Topformation traf ebensowenig wie „Scharfschütze“ Phillip Bruggisser. Dafür sprangen die Youngster aus der vierten Reihe in die Bresche. Immerhin konnten die Pinguins in der Abwehr wieder in Bestformation spielen, weil Lukas Kälble, der bei der Niederlage in Nürnberg krankheitsbedingt gefehlt hatte, wieder fit war.
Mauermann bringt die Pinguins früh in Führung
Das Spiel begann vor 6.131 Zuschauern optimal für die Pinguins, als Nico Appendino die Scheibe hinter das Frankfurter Tor brachte und Ross Mauermann sich vor dem Kasten die bessere Position erarbeitete - 1:0 (3. Minute). Nach einer Chance von Cody Kunyk (8.), die Bremerhavens Torhüter Kristers Gudlevskis zunichte machte, kamen die Gastgeber besser rein. Auch, weil das Spiel durch die neutrale Zone bei den Pinguins nicht sauber genug war. Hier gingen einige Pucks verloren, die dadurch nötigen Richtungswechsel kosteten Kraft und Präzision.
Erste DEL-Scorerpunkte für Büsing und Khaidarov
Das Passspiel wurde im Mittelabschnitt deutlich sicherer, was den Pinguins mehr Offensivzeit verschaffte. Und der vierten Sturmreihe ihren großen Auftritt. Dem 2:0 durch Christian Wejse (24.) gingen ein guter Pass von Marat Khaidarov und ein guter Schuss von Justin Büsing voraus. Für die beiden Youngster waren es die ersten Scorerpunkte in der DEL.
Marat Khaidarov – Spieler des Spiels
Für Khaidarov kam es sogar noch besser. Der 21-Jährige erzielte fast genau drei Minuten später nach Pass von Ross Mauermann auch noch sein erstes DEL-Tor zum 3:0 (28.).
„Das Tor war ein schöner Bonus. Viel wichtiger war noch, wie stark sie in der Defensive gearbeitet haben. Oft gegen die Frankfurter Top-Reihe. Da haben sie viel dazugelernt in den letzten Wochen. Genau das brauchen wir von den Jungs“, sagte Popiesch.
Vor Khaidarovs Treffer hatte Nino Kinder den Pfosten getroffen. Kurz danach scheiterte Ziga Jeglic nach einem schicken Solo. Frankfurt strauchelte gewaltig. „Da hätten wir noch nachlegen müssen“, sagte Popiesch.
Abgefälschter Schuss bringt Frankfurt zurück
Wie das im Eishockey so ist, brachte eine etwas glückliche Aktion die Löwen ins Spiel zurück. Ein Schuss von Ex-Pinguin Reid McNeil wurde im Slot abgefälscht und schlug zum 1:3 im Pinguins-Tor ein. Danach wurde Frankfurt wieder aktiver und forderte Gudlevskis mehrfach. Vor allem in der 40. Minute musste der Pinguins-Torhüter zur Stelle sein, als Dominik Bokk frei auf ihn zulief.
Kurios: Sekunden vorher hatte Jan Urbas drei große Chancen in Serie. Erst stand die Latte im Weg, dann „raubte“ ihm Löwen-Torhüter Joe Cannata ein fast sicheres Tor und beim dritten Mal ging der Puck knapp neben den Kasten.
Nehring bringt die Löwen auf ein Tor heran
Eigentlich spielten die Pinguins im Schlussdrittel gut geordnet in der Defensive. Aber ein Scheibenverlust von Jan Urbas an der Mittellinie sorgte dafür, dass Frankfurt doch auf 2:3 herankam. Mit Chad Nehring war ein weiterer ehemaliger Bremerhavener der Torschütze (46.). Maksim Matushkin hatte dann den Ausgleich auf dem Schläger, doch Gudlevskis parierte.
Pinguins bringen die 3:2-Führung ins Ziel
Gut sieben Minuten vor dem Ende waren die Pinguins erstmals im Powerplay. Zuvor hatte das Schiedsrichtergespann auch klarste Fouls auf beiden Seiten nicht geahndet. Phillip Bruggisser scheiterte am Pfosten (54.) - Vorentscheidung verpasst. Auch Nicholas Jensen (59.) zielte knapp vorbei. Es reichte trotzdem zum Sieg. Die ersten beiden Saisonspiele hatten die Pinguins gegen die Löwen noch verloren.
Sonntag Spitzenspiel gegen die Eisbären Berlin
Am Sonntag kommt es zum Spitzenspiel der DEL, wenn die Pinguins als Tabellenzweiter den Spitzenreiter Eisbären Berlin empfangen. Erstes Bully in der bereits ausverkauften Bremerhavener Eisarena ist um 14 Uhr.
Frankfurt - Pinguins 2:3 (0:1; 1:2; 1:0)
Tore: 0:1 (2:15) Mauermann (Jensen, Appendino); 0:2 (24:04) Wejse (Büsing, Khaidarov); 0:3 (27:05) Khaidarov (Mauermann, Preto);1:3 (35:52) McNeil (Matushkin, Kunyk); 2:3 (46:22) Nehring (Wenzel, Blood);