In der Deutschen Eishockey-Liga gehören die Bremerhavener nach dem Sieg weiter zu den Top-Vier-Teams. Viermal ließen die Pinguins die Glöckchen klingen, die zuletzt vermisste Effizienz hatte der Weihnachtsmann offenbar zurückgebracht. Vor allem Umschaltmomente nach Scheibengewinnen nutzten die Pinguins ganz hervorragend. „Es war ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk. Es ist immer ein enges Spiel gegen Köln, weil es zwei defensivstarke Teams sind“, sagte Stürmer Ziga Jeglic, der sehr zufrieden mit seiner Mannschaft war. „Wir haben kaum mal einen Durchhänger im Spiel gehabt. Wir haben gut foregecheckt und viele Chancen erspielt.“
Ausgelassene Stimmung in der ausverkauften Eisarena
Wie eigentlich immer bei den Weihnachtsspielen war die Stimmung in der mit 4.647 Zuschauern ausverkauften Eisarena besonders ausgelassen, daran hatten auch die vielen mitgereisten Kölner Fans ihren Anteil.
Am Ende feierten aber die Bremerhavener Anhänger. Da macht so ein Sieg für die Spieler besonders Spaß, viele nahmen am Ende bei der Jubelzeremonie mit den Fans zur Ehrenrunde ihre Kinder mit aufs Eis. Weihnachtszeit ist auch bei Eishockeyprofis Familienzeit.
Bruggisser bringt die Pinguins in Führung
Das Spiel zogen die Pinguins schon im ersten Drittel auf ihre Seite. Zwar dauerte es fünf Minuten und 16 Sekunden bis zum ersten Torschuss - doch der war gleich im Netz, Phillip Bruggisser hatte ganz genau gezielt. Bis dahin hatte Köln Druck gemacht und einige Chancen erspielt.

Phillip Bruggisser (rechts, hier mit Matt Abt) erzielte das erste Tor für die Fischtown Pinguins. Foto: Scheschonka
Aber die Pinguins hatten zumindest zu Beginn zu der Effizienz zurückgefunden, die sie in den letzten drei Spielen gegen Mannheim, Düsseldorf und Genf vermissen ließen. Und so legten sie schnell das 2:0 nach, als Markus Vikingstad in der 9. Minute ein Geschenk der Kölner in Form eines Fehlpasses vor dem eigenen Tor annahm. Nach seinem Schuss blieb er aufmerksam und verwertete seinen eigenen Abpraller.
„Wir haben über die ganzen 60 Minuten gut gespielt und ihnen nicht allzu viel erlaubt. Wir haben klug und einfach gespielt. Die beiden schnellen Tore haben geholfen“, befand Torschütze Bruggisser.
Köln schaltet schnell um und erzielt den Anschluss
Den Pinguins kam es entgegen, dass es ein schnelles Spiel war, dadurch waren auch Wege frei. Jeder von dem gewohnt starken Torhüter Kristers Gudlevskis abgewehrte Schuss und jeder gestoppte Angriff wurde sofort in eine Offensivaktion umgewandelt.
Aber auch die Haie beherrschen das Umschaltspiel gut, das bewiesen sie beim 1:2. Aus einem Scheibenverlust der Pinguins an der gegnerischen blauen Linie entstand ein 2:1-Angriff, den Frederik Storm im Nachschuss verwertete (22.).
Phillip Bruggisser – Spieler des Spiels
Urbas verfehlt das fast leere Tor
Unter dem Strich aber beherrschten die Pinguins das zweite Drittel. Aber Felix Scheel verpasste knapp, Jan Urbas brachte den Puck nicht im fast leeren Tor unter (29.) und auch das bis dahin einzige Überzahlspiel brachte nicht den dritten Pinguins-Treffer ein. „Es war ein sehr gutes und schnelles Eishockeyspiel. Wir haben viele Scheiben im Forecheck erobert und dadurch Zeit in der offensiven Zone erarbeitet“, meinte Pinguins-Trainer Alexander Sulzer.
Auch im Schlussdrittel machte seine Mannschaft weiter Druck, musste allerdings angesichts der knappen Führung immer auf der Hut sein. So vor allem bei einer Kölner Überzahl in der 48. Minute, die sie aber unbeschadet meisterte.
Mauermann trifft nach Scheibengewinn zum 3:1
Am Ende war es erneut ein Umschaltmoment, der das Spiel entschied. Ross Mauermann eroberte im eigenen Drittel an der Bande die Scheibe, zog davon und traf sieben Minuten vor dem Ende zum 3:1.

Tor für Fischtown: Bremerhaven jubelt, die Kölner Spieler sacken enttäuscht zusammen. Foto: Scheschonka
Bevor der Sieg bejubelt werden konnte, mussten die Pinguins aber noch einmal hart arbeiten. Gut zwei Minuten vor Schluss musste Matt Abt auf die Strafbank, Köln zog zusätzlich den Torhüter und griff mit 6 gegen 4 an. Aber Justin Schütz scheiterte an der Latte und die Pinguins blockten den Rest weg - bis Nino Kinder sein Team in der 58. Minute mit einem Empty-Net-Goal aus dem eigenen Drittel erlöste.
Einzig ein völlig unnötiger Open-Ice-Check von Maxi Kammerer gegen Vladimir Eminger 20 Sekunden vor der Schlusssirene trübte die Laune. Der Pinguins-Verteidiger blieb einige Momente auf dem Eis liegen, Kammerer kam mit zwei Minuten Strafzeit davon. Nach dem Spiel war „Ema“ allerdings wieder auf den Beinen. Auch Trainer Sulzer gab vorsichtig Entwarnung. „Ich habe noch kein Update bekommen, aber ich gehe davon aus, dass er in Ordnung sein wird.“
Zum Jahresabschluss Auswärtsspiel in Nürnberg
Zum Abschluss des Jahres spielen die Pinguins am Montag, 30. Dezember, noch bei den Nürnberg Ice Tigers (19.30 Uhr). Ins Jahr 2025 starten die Bremerhavener dann am Sonntag, 5. Januar (14 Uhr), mit einem Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings. Und wie sehen die Ziele für das neue Jahr aus? „Wir wollen uns weiterhin jeden Tag verbessern, uns einen guten Playoff-Platz schnappen und dann schauen wir mal, wo es von dort aus hingeht“, sagte Phillip Bruggisser.
Die Statistik
Pinguins - Köln 4:1 (2:0; 0:1; 2:0)
Tore: 1:0 (5:16) Bruggisser (Abt, Vikingstad); 2:0 (8:23) Vikingstad (Mauermann); 2:1 (21:20) Storm (Austin); 3:1 (53:21) Mauermann (ohne Assist); 4:1 (57:46) Kinder (Grönlund) bei 4/5, ENG
Pinguins: Tor: Gudlevskis (Franzreb); Abwehr: Rausch, Grönlund - Bruggisser, Abt - Eminger, Appendino - Bettahar; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Mauermann, Vikingstad, Görtz - Uher, Friesen, Herrmann - Kinder, Wejse, Scheel
Köln: Tor: Hudacek (Pantkowski); Abwehr: Sennhenn, Vittamäski - Müller, Austin - Almquist, Glötzl; Angriff: Grenier, Aubry, Schütz - Storm, Tyrväinen, Kammerer - Hänelt, Currie, Tuomie - Lindner, Wohlgemuth, van Calster
Strafzeiten: Pinguins: 4 Minuten - Haie: 4 Minuten
Schiedsrichter: Kilian Hinterdobler, Roman Gofman
Zuschauer: 4.647 (ausverkauft)