Fischtown Pinguins

Pinguins knacken mit Sieg gegen Augsburg die 100-Punkte-Marke

DEL-Schlusslicht Augsburger Panther war kein Stolperstein für die Fischtown Pinguins. Nach drei schnellen Toren in den ersten zehn Minuten war das Spiel vorentschieden. Die Pinguins knackten mit dem 4:0-Sieg eine besondere Marke.

Christian Wejse (links) verlor bei einem Fight mit Mick Köhler seinen Gitterhelm. In der Folge kam es zu einer größeren Rangelei, denn seine Mitspieler wollten Wejse wegen seiner verletzten Nase schützen.

Christian Wejse (links) verlor bei einem Fight mit Mick Köhler seinen Gitterhelm. In der Folge kam es zu einer größeren Rangelei, denn seine Mitspieler wollten Wejse wegen seiner verletzten Nase schützen. Foto: Scheer

Erstmals haben die Fischtown Pinguins in der Deutschen Eishockey-Liga mehr als 100 Punkte gesammelt. 102 sind es nun. Weil die Eisbären Berlin gleichzeitig mit 1:4 gegen die Straubing Tigers verloren, übernahmen die Pinguins zudem wieder die Tabellenführung. Die 4.647 Zuschauer in der Eisarena, die zum zehnten Mal in Folge ausverkauft war, stimmten sich nach dem Sieg gesanglich schon einmal auf die Playoffs ein.

Schon nach zehn Minuten führen die Pinguins 3:0

Augsburg ist Tabellenletzter und in großer Abstiegsgefahr, eigentlich hätten sie in Bremerhaven gewinnen müssen, um eine realistische Chance zu wahren. Doch - man muss das so deutlich sagen - es war zu Beginn ein Klassenunterschied. Nach zehn Minuten führten die Pinguins bereits 3:0. Torhüter Maxi Franzreb hatte die Scheibe kaum berührt, als sein Gegenüber Markus Keller nach den schnellen Gegentoren schon vom Eis musste.

Friesen, Verlic und McKenzie treffen

Alex Friesen eröffnete nach Pass von Dominik Uher den Torreigen (5. Minute), Miha Verlic stocherte kurz darauf in einem Powerplay den Puck durch Kellers Beine zum 2:0 ins Tor (7.). Das 3:0 erzielte Skyler McKenzie mit einem Schuss fast von der Bande. Den hätte Keller halten müssen. Und der beendete auch seinen Arbeitstag. Sein Ersatz Dennis Endras machte es besser, er stoppte gleich zwei Alleingänge von Christian Wejse. Und hatte Glück beim Pfostenschuss von Vladimir Eminger. Endras sollte im weiteren Spielverlauf dafür sorgen, dass Augsburg kein Debakel erlebte.

Fahriger Start in Mitteldrittel

Nach einigen fahrigen Minuten der Gastgeber mit Chancen für Augsburg zu Beginn des zweiten Drittels lief der Rest wie das erste: Richtung Augsburger Tor. Nur, dass Endras weitere Treffer verhinderte.

Unsportliche Aktion gegen Wejse

Große Aufregung gab es zum Ende des Drittels, als Mick Köhler und Chris Wejse vor dem Tor bei einem Faustkampf aneinandergerieten. Der Augsburger riss Wejse den Gitterhelm vom Kopf. Eine unsportliche Aktion, denn auch Köhler dürfte mitbekommen haben, warum Wejse ein Vollvisier trägt. Der Pinguins-Stürmer hatte sich ein Stück der Nase abgetrennt, das angenäht werden musste. Die Stelle ist nun natürlich sehr empfindlich.

Allen Fans stockte in der Szene vor Schreck der Atem. Fast allen, wie Pinguins-Trainer Thomas Popiesch später anmerkte: „Alle hatten einen Schreckmoment, außer Christian selbst.“ Soll heißen: der Däne ist einfach ein wenig verrückt.

Der Pinguins-Stürmer, der sich so gerne voll ins Getümmel schmeißt, sagte zu der Szene: „Es ging so schnell. Ich habe in dem Moment einfach nicht drüber nachgedacht. Aber es ist nichts passiert, er hat meine Nase nicht getroffen.“

Nicholas B. Jensen – Spieler des Spiels

00:12 min
Aus der Szene entwickelte sich aber eine größere Rangelei, in der auch Max Renner und Nicholas Jensen sich wild prügelten. „Wejse ist Wejse, man kann ihn einfach nicht bremsen“, sagte Jensen schmunzelnd zu der Szene, die ihm und Renner Spieldauer-Strafen einbrachte. „Es ist etwas hitzig geworden, weil wir alle Wejse schützen wollten, damit nichts mit seiner Nase passiert.“
Auch mit einem Vollvisier wirft sich Christian Wejse voll ins Getümmel.

Auch mit einem Vollvisier wirft sich Christian Wejse voll ins Getümmel. Foto: Scheer

Pinguins lassen es locker angehen

Augsburg gab sich auch im Schlussdrittel nicht auf, hatte aber nicht die spielerischen Möglichkeiten, die Pinguins über längere Phasen in Verlegenheit zu bringen. Die Chancen, die sie hatten, parierte Franzreb. Die Pinguins ihrerseits ließen es im Offensivspiel locker angehen. Ein spätes Powerplay brachte schließlich noch das 4:0 (59) durch Wejse. Mit diesem Ergebnis war Augsburg gut bedient.

Playoff-Magazin der NORDSEE-ZEITUNG als Geschenk

Für die Fans gab es einen Vorgeschmack auf die Playoffs, die am 16./17. März beginnen. Alle Besucher bekamen das Playoff-Magazin der NORDSEE-ZEITUNG geschenkt. Auf 60 Seiten finden die Eishockey-Fans darin aktuelle Infos, Portraits und Hintergründe zu den Fischtown Pinguins. Wer nicht in der Halle war, kann das Magazin in unserem E-Paper abrufen. Das ist im NZ-Plus-Abo enthalten.

Ross Mauermann in Aktion gegen am Anfang überforderte Augsburger.

Ross Mauermann in Aktion gegen am Anfang überforderte Augsburger. Foto: Scheer

Am Sonntag ist Mannheim zu Gast in Bremerhaven

An diesem Wochenende haben die Pinguins ein weiteres Heimspiel. Am Sonntag um 14 Uhr sind die Adler Mannheim zu Gast. Am letzten Spieltag (8. März) kommt es dann zum Spitzenspiel gegen die Eisbären Berlin, in dem sich voraussichtlich entscheiden wird, wer die Hauptrunde als Tabellenerster abschließt. „Erstmal liegt der Fokus jetzt auf Mannheim“, sagte Pinguins-Verteidiger Jensen. „Jeder will Erster werden, das ist doch klar. Aber erstmal zählt nur das Spiel Sonntag.“ Auch Trainer Popiesch wollte über den Kampf um die Hauptrunden-Meisterschaft nicht groß thematisieren: „Man kann mich am ersten Tag fragen oder am letzten Tag, die Antwort ist immer die gleiche: wir wollen versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Was dann rauskommt, werden wir sehen.“

Pinguins - Augsburg 4:0 (3:0; 0:0; 1:0)

Tore: 1:0 (4:07) Friesen (Uher, Jensen); 2:0 (6:09) Verlic (Urbas, Wejse) bei 5/4; 3:0 (9:49) McKenzie (Kälble, Friesen); 4:0 (58:58) Wejse (Urbas, Grönlund) bei 5/4

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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