Durch den Punktgewinn vor 11.545 Zuschauern in Mannheim haben die Fischtown Pinguins in der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga im Kampf um die Top-Sechs-Plätze zumindest nicht viel Boden verloren. Es hätte aber auch noch mehr dabei herausspringen können. Die lange souverän spielenden Pinguins führten bis zur 57. Minute noch 2:1, ehe eine Strafzeit Mannheim den Ausgleich bescherte. In der Verlängerung entschied eine Einzelaktion das Spiel. „Es ist ärgerlich. Im zweiten Drittel waren wir dominant und auch im letzten Drittel sehr gut, bis wir kurz vor Ablauf der Strafe das Gegentor kassieren. Bei der Einzelaktion in der Verlängerung waren wir nicht da“, sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch.
Gutes Debüt von Neuzugang Virtanen
In Mannheim kam der neue Pinguins-Stürmer Jake Virtanen, dessen Wechsel heiß diskutiert wurde, erstmals zum Einsatz. Der 26-Jährige ließ sein Können mehrfach aufblitzen. „Es war ein Spiel mit hohem Tempo, ein solch schnelles Spiel habe ich seit längerer Zeit nicht mehr bestritten. Es war ein gutes Eishockeyspiel, es wäre besser gewesen, wenn wir es gewonnen hätten“, sagte Virtanen bei „Magentasport“. Popiesch sagte, der Stürmer könne eine große Verstärkung werden. „Er ist an der Scheibe stark und hat einen guten Schuss. Wir werden in den nächsten Wochen noch viel von ihm sehen. Aber man hat auch gesehen, dass er ein paar Tage nicht auf dem Eis war und die Intensität höher ist als in der zweiten Schweizer Liga.“
Schon im ersten Drittel fiel der ehemalige NHL-Spieler zweimal auf. Vor dem Gegentor zum 0:1 (10. Minute) gab es ein Abstimmungsproblem zwischen ihm und Antti Tyrväinen im Offensivdrittel. Das führte zu einem Konter, den Borna Rendulic vollendete. Aber auch die beste Offensivaktion ging aufs Konto des Neuzugangs. Nach einem schönen Spielzug versuchte er Torhüter Arno Tiefensee „auszugucken“, der Schuss landete aber am Pfosten. Die große Ruhe des 26-Jährigen war nicht nur in dieser Szene zu sehen.
Mannheim führt nach dem ersten Drittel
Die Mannheimer Führung nach 20 Minuten war okay, denn die Gastgeber hatten - auch wegen zweier Überzahlspiele - den besseren Start. Ein Lattenschuss von Rendulic und eine gute Chance von Joe Cramarossa sprangen dabei heraus. Nach etwa 15 Minuten waren aber auch die Gäste voll im Spiel.

Enttäuschte Gesichter bei den Spielern der Fischtown Pinguins nach der Niederlage. Foto: Ruffler
Den Elan nahmen die Pinguins mit ins Mitteldrittel, in dem sie sehr gut auftraten. Jetzt kam viel öfter die Schüsse schnell zum Tor, fast immer waren Spieler zum Nachsetzen da, um die Scheibe in der Offensivzone zu halten. Mannheim hatte kein Rezept dagegen. Beim Ausgleich half allerdings auch das Scheibenglück. Der Schuss von Phillip Bruggisser im Powerplay wurde von einem Mannheimer Spieler abgefälscht, der Puck schlug zum 1:1 ein (30.). Mannheim hatte kurz darauf zwei gute Gelegenheiten durch Lean Bergmann und Nico Krämmer, sonst waren aber nur die Pinguins in Aktion. Oft war es das gleiche Rezept: Schuss, Nachschuss, Kampf um die Scheibe. Es war ein Erfolgsrezept, denn es brachte das 2:1. Einen Schuss von Chris Wejse wehrte Adler-Torhüter Arno Tiefensee ab, aber Skyler McKenzie zwang den Nachschuss zum 2:1 (38.) über die Linie.
Mannheim gleicht erst in der 57. Minute aus
Mannheim nicht in einen Lauf kommen zu lassen war das Ziel im Schlussdrittel, und das gelang lange Zeit. Kniffelig wurde es fünf Minuten vor dem Ende, als die Pinguins nach einer Strafe gegen Philip Samuelsson in Unterzahl waren. Da muss der Routinier cleverer sein, und den Adlern nicht solch eine Chance geben. Die trafen prompt zum 2:2 durch Markus Eisenschmid (57.) und retteten sich in die Verlängerung. In der entschied Ryan MacInnis das Spiel mit einer Einzelaktion, bei der er Verteidiger Bruggisser alt aussehen ließ und Torhüter Niklas Svedberg tunnelte (62.).
Am Sonntag sind die Kölner Haie zu Gast
Im Kampf um Platz sechs haben die Fischtown Pinguins am Sonntag ein Schlüsselspiel gegen einen direkten Konkurrenten. Um 14 Uhr sind die Kölner Haie zu Gast in der Bremerhavener Eisarena. Abonnenten der NORDSEE-ZEITUNG bekommen je Ticket einen Euro Rabatt.
Mannheim - Pinguins 3:2 n.V (1:0; 0:2; 1:0; 1:0)
Tore: 1:0 (9:20) Rendulic (Gaudet); 1:1 (29:27) Bruggisser (Friesen, Uher) bei 5/4; 1:2 (37:45) McKenzie (Wejse, Uher); 2:2 (56:39) Eisenschmid (Rendulic, Lehtiuvori) bei 5/4; 3:2 (61:02) MacInnis (Plachta, Katic)