Nach dem Erfolg gegen Mannheim kommt es nun am kommenden Freitag am letzten Spieltag zum Showdown. Ab 19.30 Uhr steigt das Duell der Eisbären Berlin gegen die Fischtown Pinguins, nachdem der Tabellenzweite am Sonntag mit 6:3 in München ebenfalls die Oberhand behalten hatte.
Vorteil für Bremerhaven: Ein Punkt reicht, um erstmals in der Vereinsgeschichte den Hauptrundensieg zu erringen. Die Pinguins gehen mit zwei Punkten mehr ins Spiel.
Pinguins-Trainer Popiesch ist stolz auf die Entwicklung
„Es ist eine unglaubliche Entwicklung. Was die Organisation in den letzten acht Jahren als Einheit geleistet hat, um da hinzukommen, wo sie heute ist, ist beeindruckend und macht natürlich unheimlich stolz - mit Fans, Sponsoren und allem drum und dran“, erklärte Trainer Thomas Popiesch. „Es ist ein gutes Beispiel, dass man sieht, was alles möglich ist. Denn vor acht Jahren hätte wohl keiner von uns daran geglaubt und auch keiner in ganz Eishockey-Deutschland. Deshalb gibt es solche Geschichten und die sind dann umso bemerkenswerter.“

„Es ist ein gutes Beispiel, dass man sieht, was alles möglich ist. Denn vor acht Jahren hätte wohl keiner von uns daran geglaubt und auch keiner in ganz Eishockey-Deutschland.“
Was in dieser Mannschaft steckt, zeigte sie am Sonntag einmal mehr. Die Adler kämpften vor der Partie noch um Platz sechs und damit um das direkte Ticket für das Viertelfinale. Und die Mannschaft von Ex-NHL-Coach Dallas Eakins wollte mit aller Macht vermeiden, in die 1. Playoff-Runde zu müssen.

Zu Beginn der Partie waren die Mannheimer die klar bessere Mannschaft und setzten die Pinguins enorm unter Druck. Foto: Ralf Masorat
Das untermauerten die Mannheimer von der ersten Spielminute an. Die Gäste bestimmten zunächst klar das Spielgeschehen, während die Pinguins nur zu vereinzelten Entlastungsangriffen kamen.
Mannheim mit zwei Treffern in 109 Sekunden
Der Druck mündete in zwei frühen Toren. In Überzahlspiel traf zunächst Matthias Plachta (9.), nur 109 Sekunden später erhöhte Max Gildon aus dem Gewühl heraus auf 2:0 (11.). Die über weite Strecken der Saison mit ihrem Angriffsspiel hadernden Mannheimer präsentierten sich zu Beginn eiskalt.
Jan Urbas – Spieler des Spiels
Die Pinguins ließen sich davon jedoch nicht beirren. Mit dem Selbstbewusstsein der besten Hauptrunde der Vereinsgeschichte antworteten sie im ersten Powerplay mit dem Anschlusstreffer.
Nachdem der erste Versuch noch am Pfosten gelandet war, saß der zweite Versuch von Kapitän Jan Urbas zum 1:2 (15.).
Wejse trifft zum Ausgleich
Ab dem mittleren Abschnitt entwickelte sich dann eine ausgeglichene Partie. Die Pinguins kamen mit mehr Dampf aus der Kabine und kämpften sich förmlich rein.
Zwar verstrichen zunächst zwei weitere Überzahlsituationen ohne Zählbares, im dritten Anlauf sollte dann jedoch endlich der erlösende Ausgleich fallen. Einmal mehr netzte Christian Wejse zum 2:2 ein (38.).
Vikingstad dreht die Partie endgültig
Genau dort machten die Bremerhavener auch im Schlussabschnitt weiter - und wurden belohnt. Markus Vikingstad dreht das Spiel in der 48. Spielminute endgültig und brachte die Pinguins mit 3:2 in Führung.

Die Pinguins um Ziga Jeglic meldeten sich nach dem Rückstand eindrucksvoll zurück und kämpften die Adler am Ende nieder. Foto: Ralf Masorat
Bis 2:27 Minuten vor dem Ende fuhren die Pinguins einem Sieg entgegen, dann schlugen die Mannheimer noch einmal zu. Leon Gawanke schoss die drückenden Adler zum Ausgleich.
Urbas schießt die Pinguins zum Sieg
Die Bremerhavener mussten dann gar noch eine Unterzahl überstehen und retteten sich mit viel Einsatz in die Verlängerung. In diese starteten die Pinguins in Überzahl und erzwangen die Entscheidung.
„Drei Punkte wären noch besser gewesen, aber wir sind auch so happy und gehen mit einem guten Gefühl in das letzte Spiel“, erklärte Kapitän Urbas, der mit einem weiteren seiner gefürchteten Schlagschüsse zum Sieg traf (61.). So wurde auch das letzte Heimspiel der Hauptrunde gewonnen und die Feierlichkeiten konnten beginnen - ebenso wie der Countdown für das Berlin-Duell.
Die Mannschaft will die Stadt stolz machen
„In solchen Spielen geht es auch darum, das Momentum zu nutzen. Da braucht man nicht nur die Qualität, sondern auch die mentale Stärke - und die war da“, so Popiesch. Und Lukas Kälble, Pinguins-Verteidiger und gebürtiger Mannheimer, betonte: „Ich weiß, dass es dem Verein viel bedeutet und der ganzen Stadt und wir versuchen einfach, alle stolz zu machen und am Freitag den Hauptrundensieg nach Hause zu holen.“
Pinguins - Mannheim 4:3 n.V. (1:2, 1:0, 1:1, 1:0)
Tore: 0:1 (8:22) Plachta (Gawanke, Vey/bei 5-4), 0:2 (10:11) Gildon (Loibl, Bennett), 1:2 (14:43) Urbas (Jensen, Jeglic/bei 5-4), 2:2 (37:54) Wejse, (Urbas, Jensen/bei 5-4), 3:2 (47:03) Vikingstad (Gudlevskis), 3:3 (57:33) Gawanke (Plachta, Kühnhackl), 4:3 (60:49) Urbas (Bruggisser, Jeglic/bei 4-3).