Fischtown Pinguins

Nervenstarke Pinguins feiern den sechsten Sieg in Folge

Erst kampfstark, dann nervenstark: die Fischtown Pinguins bleiben mit dem 3:2 nach Penaltyschießen bei den Kölner Haien auf der Erfolgswelle. Es war für die Bremerhavener sechsten Sieg in Serie in der Deutschen Eishockey-Liga

Beide Mannschaften arbeiteten hart vor dem gegnerischen Tor.

Beide Mannschaften arbeiteten hart vor dem gegnerischen Tor. Foto: Erlhof/BEAUTIFUL SPORTS/imago images

In der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga haben die Pinguins mit den zwei Punkten ihren zweiten Tabellenplatz verteidigt. Sie mussten dafür vor 16.148 Zuschauern in Köln alles aus sich herauszuholen. „Wir haben hart gekämpft, gerade als es darauf ankam im letzten Drittel und in der Verlängerung. Wir haben uns den Sieg verdient“, sagte Torhüter Kristers Gudlevskis bei Magentasport.

Am Ende haben die Pinguins mehr Zug zum Tor

Die Pinguins spielten abgezockt. Sie schüttelten den schlechten Start ab und waren am Ende zur Stelle, als es darauf ankam. „Am Ende hatten wir mehr Zug zum Tor und die besseren Möglichkeiten“, sagte Pinguins-Trainer Popiesch.

Sieben Minuten vor Schluss bekam seine Mannschaft noch eine Überzahl-Gelegenheit, und die nutzen sie zu einem „dreckigen“ Treffer. Alex Friesen und Ross Mauermann warfen sich nach einem abgewehrten Schuss ins Getümmel vor dem Tor, Friesen „wühlte“ die Scheibe schließlich zum 2:1 (54.) ins Netz. Ein Tor, das beispielhaft für die einsatzfreudigen Pinguins an diesem Abend war.

Jeglic verwandelt den entscheidenden Penalty

Köln schlug aber noch einmal zurück. Nach zwei Strafen gegen die Pinguins in kurzer Folge traf David McIntyre in Überzahl zum 2:2 (58.). Damit ging es in die Verlängerung, die zu einem Spektakel wurde: Ziga Jeglic war nach dem berühmten „Pinguins-Wechseltrick“ frei vor dem Tor, scheiterte aber an Torhüter Mirko Pantkowski.

Auf der Gegenseite parierte Gudlevskis gegen Alex Grenier. Dann traf Jeglic den Außenpfosten (64.), Markus Vikingstad und Lukas Kälble scheiterten am Torhüter (65.). Die Pinguins hatten den Sieg verdient und holten ihn sich schließlich im Penaltyschießen durch die Treffer von Ziga Jeglic und Ross Mauermann.

Köln geht sehr früh in Führung

Das Spiel hatte allerdings alles andere als ideal angefangen. Zwei gerade noch abgelenkte Schüsse, ein Pfostentreffer, ein Tor - es war beängstigend, wie die Kölner Haie in den ersten beiden Minuten loslegten. Genau wie von Pinguins-Trainer Thomas Popiesch vorhergesagt, setzten sie die Gäste vom ersten Bully weg unter Druck.

Mark Olver war für den Pfostentreffer verantwortlich. Louis-Marc Aubry für das Tor zum 1:0 (2. Minute), das er im zweiten Nachschuss erzielte. Alleine das verdeutlichte, wie die Pinguins unter Druck standen. Gudlevskis musste auch in der Folge immer wieder zupacken. „Er hat uns in der Phase im Spiel gehalten“, lobte Popiesch den Torhüter.

Bruggisser erzielt den Ausgleich

Aber sie schafften es, den Rückstand bei einem Treffer zu halten und sich ins Spiel zu kämpfen. „Die Mannschaft hat dann Laufbereitschaft gezeigt, gute Zweikämpfe geführt und die Räume enger gemacht“, sagte Popiesch. Zwei Überzahlspiele kurz hintereinander nutzten die Bremerhavener zum 1:1 (15.) durch Phillip Bruggisser nach kluger Vorarbeit von Jake Virtanen. Auffällig ist, dass der ehemalige NHL-Spieler im Powerplay nicht mehr als Schütze gesucht wird, sondern mehr als Spielmacher agiert - was die Formation deutlich gefährlicher macht.

Pinguins nehmen Köln die Spielfreude

Köln war im ersten Drittel die bestimmende Mannschaft, im zweiten Abschnitt schafften es die Pinguins aber, ihnen den Spielfluss und die Spielfreude zu nehmen.

Bestes Beispiel war das Unterzahlspiel. Im ersten Drittel drehte Köln mit einem Mann mehr noch mächtig auf und forderte Torhüter Gudlevskis mehrfach, bei einem Kölner Powerplay in der 30. Minute kam dagegen kaum etwas zum Tor durch. Lukas Kälble blockte zwei Schüsse, Nicholas Jensen „fraß“ auch einen Puck.

Mit dieser Arbeitsmoral hielten die Pinguins Köln in Schach. Und bei einem Pfostentreffer von Ziga Jeglic wären sie beinahe in Führung gegangen.

Beide Torhüter sind sehr gut aufgelegt

Das Schlussdrittel knüpfte an den zweiten Spielabschnitt an: viele Zweikämpfe, viele Wechsel im Scheibenbesitz. Wenn es Torgelegenheiten gab, waren die mehr herausgearbeitet als herausgespielt.

Kristers Gudlevskis – Spieler des Spiels

00:12 min

Beinahe hätte Jake Virtanen - der schon nach wenigen Minuten für Nino Kinder in die erste Sturmreihe gerückt war - nach einem Kölner Fehler das 2:1 erzielte (51.), doch Haie-Torhüter Pantkowski parierte. Er war ebenso wie sein Gegenüber Gudlevskis sehr gut aufgelegt.

Kein Wunder also, dass es lange beim 1:1 blieb. Bis in der Schlussphase die Chance für die Pinguins kam, sich den Sieg zu holen. Was dann mit dem Umweg übers Penaltyschießen eindrucksvoll gelang.

Am Freitag Heimspiel gegen Augsburg

Das nächste Spiel bestreiten die Fischtown Pinguins bereits am Freitag um 19.30 Uhr. Dann sind die Augsburger Panther zu Gast in Bremerhaven.

Köln - Pinguins 2:3 n.P. (1:1, 0:0, 1:1, 0:0, 0:1)

Tore: 1:0 (1:54) Aubry (Sustr, Storm); 1:1 (14:31) Bruggisser (Virtanen, Vikingstad) bei 5/4; 1:2 (53:57) Friesen (Mauermann) bei 5/4; 2:2 (56:33) McIntyre (Schütz, Olver) bei 5/4; 2:3 (65:00) Jeglic (Penaltyschießen)

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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