Fischtown Pinguins

Jake Virtanen stürmt weiter für die Fischtown Pinguins

Es gibt wahrscheinlich keinen anderen Spieler, auf den die Fans der Fischtown Pinguins so viel Hoffnung setzen wie auf ihn: Jake Virtanen stürmt auch in der neuen Eishockey-Saison für die Bremerhavener. Das bestätigte der Verein.

Die Fischtown Pinguins hoffen in der neuen Saison auf viele Tore von Jake Virtanen.

Die Fischtown Pinguins hoffen in der neuen Saison auf viele Tore von Jake Virtanen. Foto: Lothar Scheschonka

Der Grund, warum die Hoffnungen auf Jake Virtanen so groß sind, ist offensichtlich: noch nie haben die Fischtown Pinguins einen Spieler mit derart viel Erfahrung aus der besten Liga der Welt verpflichtet. Der 26-Jährige hat 333 NHL-Spiele absolviert (57 Tore, 46 Vorlagen), von den Vancouver Canucks war er in der ersten Runde des Drafts ausgewählt worden.

Bereits in der Schlussphase der vergangenen Saison kam Virtanen zu den Pinguins - begleitet von viel Getöse. Denn dem Kanadier eilte ein negativer Ruf voraus, wobei in der Fanszene und teilweise auch in den Medien zwei Themen vermischt wurden. Zum einen musste er 2021 seinen NHL-Club Vancouver Canucks verlassen, nachdem ein Verfahren wegen sexueller Nötigung gegen ihn eingeleitet worden war. Es endete mit einem Freispruch, trotzdem war für Virtanen kein Platz mehr in der NHL. Über die russische KHL führte sein Weg in die zweite Schweizer Liga, wo sein Engagement beim EHC Visp krachend endete. Dort wurde sein Vertrag aufgelöst, weil er nach einer Auseinandersetzung mit einem Mitspieler bei der Mannschaft in Ungnade gefallen sein soll. Offiziell bestätigt vom Verein wurden die angeblichen Vorfälle nie. Ein Club-Insider sprach damals gegenüber der NORDSEE-ZEITUNG sogar von einer „Hexenjagd“, weil der EHC, bei dem es sportlich drunter und drüber ging, den Kanadier habe loswerden wollen.

Viel Kritik für die Pinguins nach der Verpflichtung

Die Fischtown Pinguins verpflichteten Virtanen Mitte Februar und ernteten dafür viel Kritik. Doch der Lärm legte sich schnell, Virtanen fügte sich gut in die Mannschaft ein und absolvierte noch 16 Spiele (zwei Tore, zwei Vorlagen). Dass er nicht in Topform war, als er nach Bremerhaven kam, war offensichtlich. Aber auch, dass er außerordentliche Qualitäten hat. Allen voran läuft er außergewöhnlich elegant schlittschuh und er hat einen hervorragenden Schuss. Kann er beides nach einer komplett absolvierten Vorbereitung zur Geltung bringen, kann der 1,86 Meter große und 103 Kilo schwere Außenstürmer ein Star in der DEL werden. „Wir hoffen, dass Jake in dieser Spielzeit die Impulse setzen kann, die wir von ihm erwarten“, sagt Teammanager Alfred Prey. Die Laufzeit des neuen Vertrages wurde von den Pinguins nicht genannt.

Virtanen wurde von den neuen Mitspielern in Bremerhaven schnell integriert, ihm war in den ersten Tagen nach seinem Wechsel deutlich anzumerken, dass er froh war, den Ballast aus der Schweiz abwerfen zu können. Das dürfte ihn dazu bewegt haben, seinen Vertrag zu verlängern. „Wir haben uns einen eigenen Eindruck verschafft und stehen zu Jake“, sagt Teammanager Prey. „Persönlich bin ich mir sicher, dass er es mit seiner sympathischen Art schafft, die noch vorhandenen Vorurteile aus der Welt zu räumen.“

Auch Andersen wird wohl bleiben

Mit der Vertragsverlängerung von Virtanen ist der Kader der Pinguins für die neue Saison nahezu vollzählig. Offen ist lediglich noch, ob auch Niklas Andersen verlängert. Aber auch das dürfte nur Formsache sein. Der dänische Nationalspieler wurde weder von den Pinguins verabschiedet, noch hat ein anderer Verein seine Verpflichtung bekannt gegeben. Beides sind Indizien für einen Verbleib. Damit bliebe die Stammformation im Angriff der Pinguins auch in der neuen Saison zusammen, eine im Eishockey außergewöhnliche Konstellation. Lediglich die Förderlizenzspieler Justin Büsing und Marat Khaidarov kommen neu hinzu.

Der Kader für die Saison 2023/24

Weitere Informationen zum Spieler bei Klick auf den Namen.

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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