Für die Pinguins war es der fünfte Erfolg in Serie, was die 4.647 Zuschauer in der ausverkauften Bremerhavener Eisarena jubilieren ließ. „Oh, wie ist das schön“ schallte es schon vor der Schlusssirene durch die Halle. Kurz vor den Playoffs läuft es bei ihren Lieblingen rund.
In der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga bleiben die Pinguins auf Platz drei, der Heimrecht im ersten Playoff-Viertelfinalspiel bedeutet. Düsseldorf steckt dagegen noch tiefer im Abstiegskampf. „Super!“, fand Pinguins-Verteidiger Nicholas Jensen den Sieg. „Düsseldorf hat gut gekämpft, wir hatten auch ein bisschen Glück mit der Scheibe“, sagte er. Wohl aber eher aus Höflichkeit. Die Pinguins waren die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen.
Die DEG agierte vorsichtig. Bloß kein früher Rückstand schien das Ziel zu sein. Bei diesem Vorhaben half die Latte, als Jan Urbas nach einem schönen Spielzug abzog (8. Minute). Und es half Torhüter Henrik Haukeland, der einige gute Gelegenheiten der Bremerhavener zunichtemachte. In der 19. Minute aber war er geschlagen, als Cedric Schiemenz nach einem abgewehrten Schuss von Phillip Bruggisser zur Stelle war und das 1:0 erzielte.

Cedric Schiemenz trifft liegend zum 1:0 für die Fischtown Pinguins. Foto: Scheschonka
Ausgleich nur elf Sekunden nach dem Führungstor
Die Pinguins-Fans jubelten noch, als der Puck schon auf der anderen Seite im Netz lag. Ein Gegentreffer unmittelbar nach einem eigenen Tor ist im Eishockey keine Seltenheit. Elf Sekunden danach sind allerdings rekordverdächtig. Den Torschützen zum 1:1, Drake Rymsha, hatten die Pinguins-Verteidiger aus den Augen verloren.

Nur elf Sekunden nach der Pinguins-Führung glich die Düsseldorfer EG durch Drake Rymsha zum 1:1 aus. Foto: Scheschonka
Herrmann trifft spät im Drittel zum 2:1
Die Düsseldorfer kamen im zweiten Drittel etwas häufiger durch die Pinguins-Abwehr, ohne jedoch mal länger Druck aufbauen zu können. Es waren eher einzelne Schüsse wie von Tyler Gaudet (30.) und Kyle Cumiskey (36.), die für Gefahr sorgten. Pinguins-Torhüter Maximilian Franzreb parierte sicher.
Die Bremerhavener agierten nun weniger druckvoll als zu Beginn und spielten auch weniger Chancen heraus. „Im zweiten Drittel haben wir ein bisschen langsam gespielt und langsam gedacht. Dadurch haben wir ein paar Probleme bekommen“, sagte Sulzer.
Dennoch ging seine Mannschaft 1,3 Sekunden vor dem Ende bei angezeigter Strafe mit 2:1 in Führung. Fabian Herrmann schoss von der Seite, DEG-Verteidiger Alec McCrea lenkte den Puck beim Abwehrversuch ins eigene Tor.
Urbas erzielt das 3:1 für die Pinguins
Die Düsseldorfer benötigten im Abstiegskampf unbedingt einen Sieg, aber sie hatten nicht die Mittel, um die Pinguins im Schlussdrittel entsprechend unter Druck zu setzen. Torhüter Maxi Franzreb musste ein paarmal zupacken, ohne an seine Grenzen zu gehen. Die Pinguins spielten viel schneller und sicherer, es lief alles auf einen vorentscheidenden dritten Treffer hinaus. Und der gelang Torjäger Jan Urbas in der 48. Minute. Es war bereits das 22. Saisontor des Kapitäns.
Max Görtz – Spieler des Spiels
Düsseldorf brach danach auseinander. Der gut aufgelegte Max Görtz erhöhte in der 51. Minute nach Vorarbeit von Ross Mauermann auf 4:1, Markus Vikingstad belohnte sich für seine ebenfalls gute Leistung mit dem Tor zum 5:1 (54.).
Damit gab es (mal wieder) fünf verschiedene Torschützen. In den vergangenen Spielen ist jede Sturmreihe der Pinguins erfolgreich gewesen. Ein Fakt, der in den Playoffs zum Erfolgsfaktor werden kann. „Es ist eine tolle Sache, wenn alle vier Reihen gut drauf sind und zum Teamerfolg beitragen. Ich hoffe, dass es so weitergeht“, sagte Sulzer.
Drei Spiele vor Ende der Hauptrunde feierten die Pinguins somit ihren 29. Sieg. Am Sonntag (16.30 Uhr) geht es bei den Straubing Tigers weiter. Dann gilt es, den dritten Platz zu verteidigen, der nicht nur für das Heimrecht in den Playoffs reichen würde, sondern möglicherweise auch für die erneute Qualifikation für die Champions Hockey League sorgen kann. „Ich habe vom ersten Tag an gesagt: Wir bereiten jedes Spiel so vor, dass wir eine Chance haben zu gewinnen. Das werden wir auch weiter tun. Wo wir dann am Ende stehen, werden wir sehen“, sagte Pinguins-Trainer Sulzer.
Die Statistik
Pinguins - Düsseldorf 5:1 (1:1; 1:0; 3:0)
Tore: 1:0 (18:21) Schiemenz (Bruggisser); 1:1 (18:23) Rymsha (Akdag, Blank); 2:1 (39:59) Herrmann (Görtz, Bruggisser) bei 6/5; 3:1 (47:35) Urbas (Jensen, Verlic); 4:1 (50:48) Görtz (Mauermann, Bettahar); 5:1 (53:55) Vikingstad (Görtz)
Pinguins: Tor: Franzreb (Gudlevskis); Abwehr: Bruggisser, Abt - Jensen, Byström - Eminger, Bettahar; Angriff: Verlic, Jeglic, Urbas - Görtz, Vikingstad, Mauermann - Herrmann, Quince, Kinder - Scheel, Wejse, Schiemenz - Büsing
DEG: Tor: Haukeland (Quapp); Abwehr: Ebner, Cumiskey - Postma, Akdag - McCrea, Wirth - Ankert; Angriff: Blank, Rymsha, Gogulla - Ehl, Gaudet, O’Donnell - Richards, Angle, Braun - Borzecki
Strafzeiten: Pinguins: 6 Minuten - Düsseldorf: 4 Minuten
Schiedsrichter: Marc Iwert, Sirko Hunnius
Zuschauer: 4.647 (ausverkauft)