Fischtown Pinguins

Torhüter Franzreb hält den Sieg im Nordderby fest

Die Fischtown Pinguins holen den zweiten Sieg in Folge nach der Länderspielpause und den neunten Derby-Erfolg in Serie gegen die Grizzlys Wolfsburg. Am Sonntag setzten sich die Bremerhavener dank eines überragenden Maximilian Franzreb mit 3:2 durch.

Nicht nur in dieser Szene wurde Pinguins-Keeper Maximilian Franzreb zur unüberwindbaren Mauer für die Wolfsburger. Der Schlussmann war der Spieler des Tages.

Nicht nur in dieser Szene wurde Pinguins-Keeper Maximilian Franzreb zur unüberwindbaren Mauer für die Wolfsburger. Der Schlussmann war der Spieler des Tages. Foto: Grizzlys Wolfsburg/City-Press

Durch den Sieg haben die Fischtown Pinguins die Qualifikation fürs Playoff-Viertelfinale bereits sicher. Aus den Top-sechs sind sie nicht mehr zu verdrängen.

Torwart Maxi Franzreb war nicht der Einzige, der in Wolfsburg auftrumpfte. Auch Debütant Blaz Gregorc, der kurz vor Ende der Transferphase zur Absicherung für die Playoffs verpflichtet wurde und am Freitag an der Weser eingetroffen war, führte sich stark ein mit einem Treffer und einer Vorlage.

Gregorc wurde für den „Ernstfall“ geholt, und der ist noch am Freitagabend eingetroffen. Beim 5:3-Erfolg gegen die Straubing Tigers wurde Verteidiger Anders Grönlund kurz vor dem Ende vom Puck im Gesicht getroffen und musste blutend vom Eis. So rückte der Neuzugang aus Slowenien gleich in Wolfsburg in den Kader und lief meist gemeinsam dem „Karawankenexpress“ um Jan Urbas, Ziga Jeglic und Miha Verlic auf.

Ein Lob vom Trainer für den Neuzugang

„Es ist immer wichtig, dass sich ein neuer Spieler schnell wohlfühlt und er kennt die Jungs seit Jahren. Das Wichtige war, dass er erst einmal defensive Stabilität findet. Dass er Scheiben zum Tor bringen kann, wussten wir. Er hat gezeigt, dass er uns helfen und verstärken kann“, lobte Trainer Thomas Popiesch. „Es geht jetzt um die Platzierungen und man hat gesehen, dass Wolfsburg sehr aggressiv gespielt hat. Wir hatten im Aufbau zu viele Fehler, waren aber vorn sehr effizient. Am Ende waren die Kleinigkeiten entscheidend.“

Auch Virtanen rückt wieder in den Kader

Popiesch setzte im Tor auf Maximilian Franzreb und Backup Sebastian Graf, der am Sonnabend noch erstmals per Förderlizenz für Oberligist Stuttgart aufgelaufen war.

So konnte Jake Virtanen im vierten Sturm wieder mit auflaufen, Keeper Kristers Gudlevskis pausierte stattdessen als überzähliger Kontingentspieler. Andere Aufstellung, aber ähnlicher Beginn.

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„Es ist einfach schön zu sehen, dass er schmerzfrei und selbstbewusst zurück ist.“

Thomas Popiesch über Torwart Maximilian Franzreb

Denn wie schon gegen Straubing erwischten die Bremerhavener keinen guten Start. Zwar hatten sie durch Markus Vikingstad (3.) die erste richtige Chance im Spiel, doch fortan taten sich die Pinguins schwer, die neutrale Zone zu überwinden und Angriffe strukturiert vorzutragen.

Die Grizzlys nutzten die Passfehler der Gäste immer wieder zu gefährlichen Kontern. Doch Franzreb war sowohl gegen Darren Archibald, Andy Miele als auch Justin Feser zur Stelle. Anders als am Freitag gerieten die Gäste somit immerhin nicht in Rückstand.

Bruggisser und Conrad treffen für die Pinguins

Nicht nur das, den Pinguins gelang sogar die Führung. Ein Schuss von Phillip Bruggisser wurde geblockt, flog dann aber als Bogenlampe ins Tor (16.). Der Treffer sorgte dafür, dass die Bremerhavener besser in die Partie fanden.

Zudem schlugen sie sehr effektiv zu. So erhöhte Colt Conrad in der 25. Spielminute auf 2:0. Der Kanadier reagierte am schnellsten, nachdem Grizzlys-Keeper Dustin Strahlmeier einen Schuss von Neuzugang Gregorc nicht festhalten konnte.

Franzreb rechtzeitig zum Endspurt wieder fit

Wolfsburg drückte, aber die Pinguins trafen - während das Abwehrbollwerk um den überragenden Franzreb für die Niedersachsen einfach nicht zu knacken war. So verzweifelte auch Chris Wilkie bei einem weiteren 2-1-Konter an dem 27-jährigen Schlussmann (40.).

Maximilian Franzreb – Spieler des Spiels

00:13 min

Von seiner Schulterverletzung, die ihn fast die ganze Saison zum Zuschauen verdammt hat, ist bei Franzreb nichts mehr zu sehen. Rechtzeitig zum Saisonendspurt untermauerte der Vize-Weltmeister, dass er wieder fit ist. Gegen Wolfsburg betrug seine Fangquote 95 Prozent.

„Er hat uns die Chance gegeben, das Spiel zu gewinnen und war auch schon in Köln bei seinem ersten Einsatz trotz der Niederlage sehr stark“, erklärte Popiesch. „Spieler kommen oft mit einem starken Spiel zurück und fallen dann in ein Loch, bei Torhütern ist das wohl anders. Es ist einfach schön zu sehen, dass er schmerzfrei und selbstbewusst zurück ist.“

Gregorc trifft zur Entscheidung

Zwar gelang den Hausherren rund zehn Minuten vor dem Ende der 1:2-Anschlusstreffer durch Darren Archibald, am guten Gesamteindruck der Leistung des Torwarts änderte dies aber nichts.

Denn kurz darauf schlug die Stunde von Debütant Gregorc. Der Abwehrrecke netzte mit einem Schlagschuss zum 3:1 ein (51.), stellte den alten Abstand wieder her.

Kälble fällt verletzt aus

Wie wichtig der Treffer war, zeigte sich, nachdem Spencer Machacek die Partie 68 Sekunden vor Schluss mit dem 2:3 (59.) noch einmal spannend machte. Doch die Pinguins zeigten ihr Kämpferherz, blockten die weiteren Schüsse und brachten die Führung über die Zeit.

Wie bereits am Freitag beim Feiertag von Teammanager Alfred Prey gab es einen Fakt, der die Freude etwas trübte. In der 18. Spielminute zog sich Lukas Kälble bei einem Zweikampf an der Bande einen Cut im Gesicht zu und kehrte nicht mehr aufs Eis zurück. Er wurde getrennt von der Mannschaft nach Bremerhaven zum Check ins Krankenhaus gebracht.

Wolfsburg - Pinguins 2:3 (0:1, 0:1, 2:1)

Tore: 0:1 (15:34) Bruggisser (Kälble, Friesen), 0:2 (24:38) Conrad (Mauermann, Gregorc) 1:2 (48:54) Archibald (Ramage, Zajac), 1:3 (50:52) Gregorc (Verlic), 2:3 (58:52) Machacek (Miele, Mueller/bei 6-5).

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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