Fischtown Pinguins

Pinguins kämpfen Straubing im Geburtstags-Topspiel nieder

Die Fischtown Pinguins haben am Freitagabend das hochklassige Topspiel der Deutschen Eishockey-Liga mit 5:3 gegen die Straubing Tigers gewonnen. Zunächst stand das Spiel jedoch ganz im Zeichen des 70. Geburtstags von Teammanager Alfred Prey.

Die Fans zogen vor dem Spiel eine riesige Choreografie zum 70. Geburtstag von Pinguins-Macher Alfred Prey in die Höhe.

Die Fans zogen vor dem Spiel eine riesige Choreografie zum 70. Geburtstag von Pinguins-Macher Alfred Prey in die Höhe. Foto: Schreyer

Da am 9. Februar aufgrund der Länderspielpause spielfrei war, wurden die Feierlichkeiten gegen Straubing am Freitagabend nachgeholt. Im Fanblock wurde eine riesige Choreografie hochgezogen. Zu sehen war dort „Admiral“ Prey, der durch ein Fernrohr den DEL-Pokal in den Blick nimmt. Zudem stand auf großen roten Bannern in weißer Schrift geschrieben: „Unser Erfolg ist dein Verdienst!“

Pinguins-Teammanager Alfred Prey bekam zum 70. Geburtstag ein gerahmtes Sondertrikot zu seinen Ehren mit dem eigenen Konterfei.

Pinguins-Teammanager Alfred Prey bekam zum 70. Geburtstag ein gerahmtes Sondertrikot zu seinen Ehren mit dem eigenen Konterfei. Foto: kolbert-press/Burghard Schreyer

Die Mannschaft trug zu seinen Ehren Sondertrikots in Schwarz und Blau mit dem Konterfei samt markantem Schnauzer auf der Brust. Alle Sponsoren verzichteten für diesen besonderen Tag auf Werbung auf den Jerseys. Zudem liefen einige Spieler mit einem Schnauzer auf. All das rührte den Macher der Pinguins bei seiner Ehrung auf dem Eis zu Tränen.

Clarke wird zum frühen Spielverderber

Damit war alles angerichtet für einen stimmungsvollen Eishockey-Abend. Alles, was noch fehlte, war ein Sieg. Doch die Straubinger machten von Beginn an klar, keine Geschenke verteilen zu wollen. So hielt das Topspiel von Beginn an alles, was es im Vorfeld versprochen hatte.

Doch die Niederbayern gingen in der 11. Minute mit einem Zaubertreffer mit 1:0 in Führung. Michael Clarke fälschte den Puck mit dem Rücken zum Tor stehend aus der Luft unhaltbar ab. Und die Straubinger präsentierten sich in einer hochklassigen Partie weiter als „schlechte“ Gäste der Geburtstagsfeier. JC Lipon erhöhte sträflich frei vor dem Tor auf 2:0 (17.).

xxxx

Die Tigers hatten nach der Länderspielpause bereits eine Partie bestritten und das war ihnen deutlich anzumerken. „Sie sind im ersten Drittel immer einen Tick schneller gewesen und wir waren noch ein bisschen eingerostet. Da hatten wir fast zehn Turnover, aber wir haben dann ab dem zweiten Drittel mit viel Energie gespielt, haben die Zweikämpfe gewonnen, sind reingekommen und dann lief das Spiel die letzten 40 Minuten in unsere Richtung“, analysierte Trainer Thomas Popiesch.

Pinguins-Stürmer Felix Scheel feiert mit Nicholas B. Jensen seinen zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 2:3.

Pinguins-Stürmer Felix Scheel feiert mit Nicholas B. Jensen seinen zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 2:3. Foto: Schreyer

Denn die Bremerhavener kämpften sich zurück und verkürzten gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts durch Skyler McKenzie (22.). Die Freude hielt jedoch erneut nur kurze Zeit, denn Ex-Pinguin Mark Zengerle stellte in der 26. Spielminute auf 1:3.

Immer mehr zeichnete sich ab, dass es ein torreicher Abend werden sollte. Denn nachdem Felix Scheel zunächst Straubings Verteidiger Stephan Daschner vernascht hatte, netzte er zum 2:3 ein (31.). Und kurz darauf brachte Ziga Jeglic die Stimmung in der Eisarena mit dem 3:3 endgültig zum Explodieren (33.).

Immer meh

Die Pinguins legen in der Verteidigung noch mal nach

Einmal mehr zeigten die Pinguins, dass sie eine echte Top-Mannschaft sind und niemals aufstecken. Dass die Pinguins in diesem Jahr hohe Ziele haben, untermauert auch die Verpflichtung von Blaz Gregorc.

Vor dem Start der Playoffs sicherten sich die Bremerhavener vor der endenden Transferphase mit dem 34-jährigen Slowenen in der Defensive ab. Der 1,90 Meter große Hüne wechselt von den Graz 99ers an die Weser und war am Freitagabend bereits Zuschauer der Partie seiner neuen Mannschaft.

Die Eingewöhnung dürfte dem 94-Kilogramm schweren Linksschützen jedoch leichtfallen, ist er doch bestens bekannt mit dem Karawanken-Express um Kapitän Jan Urbas, Jeglic und Miha Verlic.

Virtanen als überzähliger Spieler auf der Tribüne

Ob der Verteidiger bereits am Sonntag (14 Uhr) in Wolfsburg aufläuft, ist noch unklar. Zumal die Pinguins nun elf Kontingentspieler in ihren Reihen haben und immer nur neun auf dem Spielberichtsbogen stehen dürfen.

Die Pinguins um Colt Conrad kamen mit fortlaufender Spieldauer immer besser in die Partie und der Stürmer sollte schlussendlich auch den Siegtreffer markieren.

Die Pinguins um Colt Conrad kamen mit fortlaufender Spieldauer immer besser in die Partie und der Stürmer sollte schlussendlich auch den Siegtreffer markieren. Foto: Schreyer

Gegen Straubing saß daher auch schon Jake Virtanen als überzähliger Spieler auf der Tribüne, nachdem Markus Vikingstad nach rund zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback gab. Der Norweger rutschte direkt als Center in die zweite Sturmreihe mit Ross Mauermann und Colt Conrad, da zudem der Karawanken-Express zum ersten Spiel nach der Länderspielpause wiedervereint wurde.

Pinguins stellen neuen Punkterekord in der DEL auf

Der versuchte, im letzten Drittel die Angriffsmaschinerie der Pinguins weiter ins Rollen zu bringen und auch die Straubinger spielten weiter voll auf Angriff. So blieb es bis in die Schlussminuten ein spannender Krimi auf hohem Niveau. In der 51. Spielminute war das Spiel dann jedoch endgültig gedreht. Colt Conrad netzte zum 4:3 ein - und verwandelte die Eisarena in ein Tollhaus.

Colt Conrad – Spieler des Spiels

00:12 min

„Ich dachte erst, ich würde nicht an den Puck kommen, aber ich hatte aus irgendeinem Grund mein Tempo gedrosselt und war dann genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, erklärte der Torschütze. „Es war kein guter Start von uns, aber wir haben an unserem Spielplan festgehalten und sind einfach froh über die drei Punkte - vor allem auch für Alfred.“

Verletzung von Grönlund als Wermutstropfen

Rückkehrer Vikingstad traf noch zum 5:3-Endstand ins leere Tor (60.). „Markus hat sich zum Ehrentag von Alfred vorgenommen, ein super Spiel abzuliefern. Er hat vielleicht am Anfang zu viel gewollt, hat dann aber seinen Rhythmus gefunden und man sieht, dass er eine echte Verstärkung für uns ist“, lobte Coach Popiesch.

Drei Punkte zum Geburtstagsfest, den Vorsprung auf den dritten Platz auf acht Punkte ausgebaut und mit 89 Zählern einen neuen Punkterekord der Vereinshistorie in der DEL aufgestellt - mehr ging nicht.

Einziger Wermutstropfen: 6:36 vor dem Ende musste Verteidiger Anders Grönlund blutend in die Kabine, nachdem er vom Puck im Gesicht getroffen worden war..

Pinguins - Straubing 5:3 (0:2, 3:1, 2:0)

Tore: 0:1 (10:54) Clarke (Mattinen, Scott), 0:2 (16:42) Lipon (Samanski), 1:2 (21:34) McKenzie, 1:3 (25:14) Zengerle (Brandt, Bradley), 2:3 (30:52) Scheel (Appendino, Jensen), 3:3 (32:24) Jeglic (Bruggisser), 4:3 (50:24) Conrad (Appendino, Mauermann), 5:3 (59:46) Vikingstad (Conrad, Kälble/ENG).

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

0 Kommentare
Newsletter NEWSLETTER
Alle wichtigen Nachrichten und die interessantesten Ereignisse aus der Region täglich direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Mit Empfehlung aus der Redaktion.
nach Oben