Fischtown Pinguins

Blitz-Hattrick: Ross Mauermann schießt die Pinguins zum Sieg

Mauermann-Festspiele am Iserlohner Seilersee. Das Urgestein der Fischtown Pinguins schoss die Bremerhavener mit einem Dreierpack fast im Alleingang zum Sieg und war der Mann des Spiels. Damit rückt das Team auf den dritten Tabellenplatz der DEL vor.

Eishockey-Spieler bilden eine Jubeltraube. Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven feiern Ross Mauermann nach seinem Hattrick.

Urgestein Ross Mauermann (Mitte) machte eines seiner besten Spiele im Trikot der Fischtown Pinguins und markierte gegen die Iserlohn Roosters einen Hattrick. Foto: Brockmann/Eibner-Pressefoto/imago images

Ross Mauermann fügte seiner Erfolgsgeschichte mit den Fischtown Pinguins ein weiteres Kapitel hinzu. In seiner zehnten DEL-Saison, die er allesamt für die Bremerhavener absolvierte, gelang dem 34-Jährigen der zweite Hattrick. Drei Treffer innerhalb von gerade einmal 736 Sekunden. Erstmals gelang ihm dieses Kunststück am 30. Januar 2018 bei einem 6:3 gegen Nürnberg.

„Damals hat Rylan Schwartz mir glaube ich die Vorlage zum dritten Tor gegeben“, erinnert sich der Stürmer. „Es ist einfach ein tolles Gefühl. Es ist das zweite Spiel in der neuen Reihe. Letztes Mal lief es schon gut, dieses Mal konnten wir endlich auch treffen.“

Vierter Sieg im fünften Spiel für die Pinguins

Und wie. Die Umstellung von Trainer Alexander Sulzer, der am vergangenen Wochenende nach der ersten Niederlage Bennet Roßmy und Mauermann switchte, erweist sich immer mehr als Glücksgriff. Beide Formationen rollen, beide sicherten mit Treffern nun jeweils einen Sieg. „Wir freuen uns alle für Ross und er hat es sich auch verdient. Die Veränderung funktioniert wirklich gut und es harmoniert sehr gut. Da können wir uns alle drüber freuen“, so der 41-Jährige.

„Wir freuen uns alle für Ross und er hat es sich auch verdient. Die Veränderung funktioniert wirklich gut und es harmoniert sehr gut. Da können wir uns alle drüber freuen.“

Alexander Sulzer, Pinguins-Coach

Das gilt vor allem aber auch für das Spiel an sich. Das souveräne 5:1 (3:1, 2:0, 0:0) bei den Iserlohn Roosters war zugleich der vierte Sieg im fünften Spiel der neuen Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Noch wichtiger als die nächsten drei Punkte war jedoch fast die erneut starke Leistung. Die Bremerhavener knüpften nahtlos an den 5:1-Erfolg gegen Berlin am vergangenen Sonntag an, bei dem der Knoten platzte und das gewohnte Power-Hockey zurückkehrte.

Zudem konnte Neuzugang Akito Hirose bei seinem Debüt gleich einen Sieg feiern. Der 26-jährige Verteidiger wechselte unter der Woche aus Nordamerika an die Nordsee, nachdem er in der vergangenen Saison mit den Abbotsford Canucks den Calder Cup in der American Hockey League (AHL) geholt hatte.

Lob vom Trainer für Pinguins-Neuzugang Hirose

In Iserlohn wurde der Kanadier als siebter Verteidiger aufgeboten, bekam aber direkt viel Spielzeit, war sogleich an der frühen Führung durch Mauermann beteiligt (7.) und überzeugte mit seiner Übersicht. „Ich bin ein sehr beweglicher Verteidiger, der auch Offensivaktionen zeigt“, erklärte der Neuzugang bei Magentasport. Das stellte er sogleich unter Beweis.

„Dafür, dass er erst seit Mittwoch bei uns ist, hat er wirklich ein gutes Spiel gemacht“, lobte auch Sulzer. „Er hat viel Input bekommen, was Inhalte und das System angeht. Das hat er sehr souverän und läuferisch stark absolviert.“

Ross Mauermann – Spieler des Spiels

00:14 min

Der Mann des Abends jedoch war Mauermann. Zwar dauerte es nur 97 Sekunden, ehe die Iserlohner durch Eric Cornel ausgleichen konnten (9.), doch auch die Pinguins hatten eine schnelle Antwort parat. Ross Mauermann schnürte nach nicht einmal zehn Minuten zunächst einen Doppelpack. Sein Torhunger war damit aber noch nicht gestillt und er legte in der 20. Spielminute seinen dritten Treffer nach. Mit diesem Rückstand waren die Roosters nach dem ersten Abschnitt sogar noch gut bedient. 11:3-Torschüsse sprachen eine deutliche Sprache.

Abt und Miele legen noch zwei Treffer nach - Sonntag kommt Ingolstadt

Im Mittelabschnitt hielten die Pinguins den Druck hoch und ließen die Iserlohner weiter nicht richtig ins Spiel kommen. Als Matt Abt mit einem Schlenzer in den Winkel (31.) und Andy Miele dann gar auf 5:1 (36.) stellten, war die Vorentscheidung gefallen. Die Roosters konnten nur selten Entlastungsangriffe fahren, doch die Pinguins haben auch ihr Umschaltspiel gegenüber dem Saisonstart in den Griff bekommen und standen parat. So brachten sie den Erfolg sicher über die Zeit und blieben die spielbestimmende Mannschaft.

Am morgigen Sonntag sind die Pinguins dann wieder in der heimischen Eisarena gefordert. Ab 14 Uhr gastiert der ERC Ingolstadt in Bremerhaven, der am Donnerstag einen 6:3-Erfolg gegen den EHC Red Bull München gefeiert hat. Dort steuerte Neuzugang Riley Barber ebenfalls einen Hattrick bei und Daniel Pietta kürte sich in der Partie mit seinem 769. Scorerpunkt zum besten Hauptrunden-Scorer der DEL-Geschichte. Kurz: Auf die Pinguins wartet ein dicker Brocken.

Iserlohn - Pinguins 1:5 (1:3, 0:2, 0:0)

Iserlohn: Tor: Jenike (Hane); Abwehr: Wood, Ugbekile - Norell, Huß - Erkamps, Lassen - Alberg; Angriff: Thomas, Boland, Napravnik - Fischbuch, Cornel, Borzecki - Tornqvist, Neumann, Salsten - Farkas, Geiger, Saffran.

Pinguins: Tor: Gudlevskis (Hungerecker); Abwehr: Byström, Eminger - Abt, Bruggisser - Rausch, Jensen - Hirose; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Mauermann, Miele, Görtz - Roßmy, Friesen, Krämmer - Kinder, Wejse, Herrmann.

Tore: 0:1 (6:49) Mauermann (Hirose, Bruggisser), 1:1 (8:26) Cornel (Fischbuch, Huß) 1:2 (9:53) Mauermann (Miele, Jensen), 1:3 (19:05) Mauermann (Görtz, Byström), 1:4 (30:31) Abt (Jeglic), 1:5 (35:12) Miele (Görtz, Roßmy).

Strafzeiten: Iserlohn: 4 Minuten - Pinguins: 4 Minuten.

Schiedsrichter: Christopher Schadewaldt, Daniel Todam.

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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