Zum ersten Mal in dieser Saison blieben die Fischtown Pinguins in der Deutschen Eishockey-Liga ohne einen eigenen Treffer. Köln verteidigte stark und setzte gute Konter. Dagegen hatten die Bremerhavener kein Rezept. „Jeder Zentimeter des Spiels war umkämpft. Die Kölner waren sehr schnell und aggressiv. Sie haben die Räume eng gemacht und es uns schwer gemacht, Zugriff zu bekommen“, sagte Trainer Alexander Sulzer. „Die Schüsse, die wir hatten, waren von relativ weit außen. Wir sind nicht so richtig vors Tor gekommen, wo wir eigentlich hinwollten.“
So kam es, dass die Pinguins ungewöhnlich wenig gute Torgelegenheiten hatten. „Wir können definitiv besser spielen“, räumte Pinguins-Stürmer Alex Friesen ein. „Es war ein Spiel ohne viele Riesenchancen. Wenn wir irgendwie einen Weg gefunden hätten, einen Treffer zu machen, hätten wir das Spiel an uns ziehen können.“
Schuss an die Unterkante der Latte
Dank einer frühen Überzahl gehörten die ersten Minuten den Kölnern. Da hatten die Pinguins Glück, dass der Puck nach einem Schuss von Adam Almquist an die Unterkante der Latte kurz vor der Linie aufsprang statt dahinter (5. Minute). Bei einer weiteren Großchance parierte Torwart Maximilian Franzreb gegen den allein durchgebrochenen Gregor Mac Leod.
Parker Tuomie bringt Köln in Führung
Zur Mitte des ersten Drittel verlagerte sich das Spiel mehr Richtung Kölner Tor, doch gute Schüsse von Matt Abt und Phillip Bruggisser gingen knapp daneben. Den ersten Treffer erzielte dann ein ehemaliger Bremerhavener. Parker Tuomie, der in der Jugend für den REV gespielt hat, schaltete in der 15. Minute am schnellsten, als der Puck frei vor dem Pinguins-Tor liegen geblieben war.
Mit Anders Grönlund und Vladimir Eminger fehlten den Pinguins zwei defensivstarke Top-Verteidiger. Vielleicht war auch deshalb Köln unter dem Strich torgefährlicher als Bremerhaven.
Franzreb bringt Currie zur Verzweiflung
Die Pinguins waren im zweiten Drittel etwas risikofreudiger und damit optisch überlegen, für Köln gab das allerdings Platz für Konter. Das Spiel wurde dadurch immer packender. In der 28. Minute rettete Franzreb mit einem reflexartigen Schoner-Save gegen Josh Currie. Kurios: Sechs Minuten später gab es praktisch die gleiche Szene noch einmal - Currie konnte es kaum fassen.
Pinguins verpassen den Ausgleich knapp
Die Pinguins hatten auch ihre Gelegenheiten, Joose Antonen scheiterte nach schöner Kombination mit Markus Vikingstad (32.). Und Jan Urbas verpasste die Scheibe ganz knapp am langen Pfosten (33.). Auch zwei Powerplays brachten nicht den ersehnten Ausgleich. Der finnische Trainer Kari Jalonen hat den Haien eine enorme Defensivstärke verpasst. „Sie haben viel Druck auf den Puckführenden gemacht, es war schwer, sauber in ihr Drittel zu kommen. Ihr Forecheck war gut, aber selbst, wenn sie sich zurückgezogen haben, haben sie es uns ganz schwer gemacht, in die Mitte vors Tor zu kommen“, beschrieb Friesen das Dilemma der Pinguins.
Im Schlussdrittel fehlten den Bremerhavenern zunächst eine Initialzündung für eine Druckphase - die kam dann von den mit 4.647 Zuschauern ausverkauften Rängen. Mit immer lauter und drängender werdenden Gesängen schoben die Fans die Mannschaft an. Das half. Die Pinguins setzen sich endlich mal im Kölner Drittel fest. Doch Chris Wejse scheiterte (47.), ebenso Jan Urbas (50.) und Markus Vikingstad.
Scheibenverlust leitet das Kölner 2:0 ein
Ein Fehlpass von Markus Vikingstad an der Mittellinie torpedierte jedoch die Offensivbemühungen der Pinguins in der Schlussphase. Gregor MacLeod war allein durch und verwandelte zum 2:0 für Köln (54.). Da war auch der sonst so starke Torhüter Franzreb machtlos und das war der Niederschlag für die Pinguins, von dem sie sich nicht mehr erholten.
Pinguins - Köln 0:2 (0:1; 0:0; 0:1)
Tore: 0:1 (14:58) Tuomie (Currie, Tyrväinen); 0:2 (53:06) MacLeod (ohne Assist)
Pinguins: Tor: Franzreb (Gudlevskis); Abwehr: Rausch, Abt - Bruggisser, Bettahar - Jensen, Appendino ; Angriff: Verlic, Jeglic, Urbas - Herrmann, Friesen, Uher - Mauermann, Vikingstad, Görtz - Kinder, Wejse, Antonen - Scheel
Köln: Tor: Hudacek (Stuhrmann); Abwehr: Austin, Müller - Glötzl, Almquist - Vittasmäki, Tropmann; Angriff: Tuomie, MacLeod, Grenier - Kammerer, Aubry, Storm - Wohlgemuth, Tyrväinen, Currie - Niedenz, van Calster, Hänelt - Schütz
Strafzeiten: Pinguins: 8 Minuten - Haie: 8 Minuten
Schiedsrichter: Roman Gofman, Andre Schrader
Zuschauer: 4.647 (ausverkauft)