Der FC Bayern München hat jahrelang für andere Fußballvereine die Spieler-Preise verdorben, weil der Club so viel Geld zur Verfügung hatte, dass kaum jemand bei Ablösen und Gehältern mithalten konnte. In Europa gilt das nicht mehr, insbesondere seit die Scheichs aus Abu Dhabi, Saudi-Arabien und Katar ihr teils dubios erwirtschaftetes Geld in den Fußball stecken. Uli Hoeneß hat das im „Doppelpass“ zu Recht beklagt. Er hat auch die Hoffnung geäußert, dass die Scheichs irgendwann die Lust am Fußball verlieren.
Diese Hoffnung dürfte vergebens sein. Zum einen, weil nie die Gefahr besteht, dass ihnen das Geld ausgeht. Der Staatsfonds von Saudi Arabien, Besitzer von Newcastle United, verwaltet zum Beispiel rund 800 Milliarden Euro. Da ist selbst eine irrsinnige Ablöse wie die 90 Millionen für Nick Woltemade ein Klacks. Vor allem aber darf man davon ausgehen, dass das Interesse der Scheichs nicht dem Fußball selbst gilt, sondern sie über den Sport ihre Schurkenstaaten in ein besseres Licht rücken wollen. Die Tatsache, dass das im Zusammenhang mit den Millionentransfers kaum noch erwähnt wird, zeigt, dass die Strategie wirkt. Das ist der eigentliche Skandal.