„Die Jungs haben das wirklich super gemacht und zwei tolle Spiele gespielt. Das kann man sicherlich als perfekt bezeichnen“, lobte Trainer Alexander Sulzer seine Mannschaft. Denn nach dem Kantersieg in Nürnberg am Freitagabend mit einem Neun-Tore-Festival machten die Pinguins am Sonntagnachmittag gegen die Iserlohn Roosters genau da weiter, wo sie aufgehört hatten. Die Bremerhavener setzten sich mit 5:0 gegen die Sauerländer durch und wurden von den 4.647 Zuschauern in der Eisarena Bremerhaven schon weit vor Spielende mit stehenden Ovationen frenetisch gefeiert.
Lob vom Trainer für die Entwicklung
Allen voran Eigengewächs Justin Büsing, der im 25. DEL-Spiel seinen Premierentreffer in der Beletage des deutschen Eishockeys schoss. Danach drehte der 21-Jährige zu einem stürmischen Jubel ab. „Darüber habe ich mich ganz besonders gefreut und da gratuliere ich ihm auch“, erklärte Sulzer. „Er hat im Sommer sehr hart gearbeitet, physisch einen Sprung nach vorne gemacht und ist spritziger sowie stabiler geworden. Das spiegelt sich in seinem Spiel wider.“ Der Youngster ist der erste Bremerhavener seit 2004, der den Sprung aus dem Nachwuchs in die Profi-Mannschaft geschafft hat - und nun endlich seinen ersehnten ersten Treffer markierte.
Justin Büsing – Spieler des Spiels
„Ich habe lange darauf gewartet, umso schöner ist es jetzt. Es bedeutet mir sehr viel, das hat das Wochenende noch abgerundet. Ich habe immer davon geträumt und daran geglaubt - umso schöner, dass es dann auch noch zu Hause geklappt hat“, erklärte Büsing freudestrahlend. „Den Puck stelle ich unter den Fernseher, damit ich den immer sehe, wenn ich Serien schaue.“
Nach sieben Spielen nur sechs Gegentore
Nach anfänglichem Abtasten, bei dem auch die Gäste zunächst einzelne Nadelstiche setzen konnten, spielten fast nur noch die Pinguins und bestraften jeden Fehler der Roosters eiskalt. Die beste Abwehr der Liga kam auch gegen Iserlohn nie ernsthaft in Gefahr. Nach sieben Spielen wurden nur sechs Gegentore kassiert und in Unterzahl trägt das Team sogar noch die weiße Weste. Meisterliche Werte, auch weil die Torhüter in Bestform agieren.
„Ich habe lange darauf gewartet, umso schöner ist es jetzt.Es bedeutet mir sehr viel.“
Im Tor stand erneut Maximilian Franzreb. Der zuvor vermutete Zwei-Spiele-Rhythmus bei der Torwart-Rotation ist also vielmehr ein wöchentlicher Wechsel, zumal die Pinguins mit dem Champions-League-Duell am Mittwoch (19.30 Uhr) bei Sparta Prag erneut vor einer englischen Woche stehen. Dann dürfte wieder Kristers Gudlevskis zwischen die Torstangen fahren.
Herrmann eröffnete den Torreigen
Gegen Iserlohn eröffnete am Sonntag Fabian Herrmann mit dem 1:0 (10.) den Torreigen. Zunächst verpassten es Kapitän Jan Urbas und Co. bei satten 22:8-Torschüssen allerdings, ihre Überlegenheit im ersten Abschnitt weiter in Zählbares umzumünzen und wie in Nürnberg frühzeitig einen zweiten Treffer nachzulegen. Auch ein Überzahlspiel verpuffte wirkungslos.

Der Schiedsrichter zeigt auf Tor und aus Pinguins-Eigengewächs Justin Büsing sprudeln nach dem ersten DEL-Treffer alle Emotionen heraus. Foto: Masorat-f
Eingangs des zweiten Drittels klingelte es dann aber doch wieder im Tor der Gäste. Ross Mauermann erhöhte mit einem Schuss ins lange Eck auf 2:0 (25.). Und dann schlug die große Stunde von Eigengewächs Büsing aus dem Nachwuchs des REV Bremerhaven, der zum 3:0 (28.) traf. Anschließend spielten sich die Pinguins wie bereits gegen Nürnberg in einen Rausch. Denn noch vor der zweiten Pause erhöhten Dominik Uher auf 4:0 (32.) und Matthew Abt (37.) auf 5:0 für die Hausherren.
Zweiter Shutout in Folge für Franzreb
Wie schon am Freitag war die Partie damit frühzeitig entschieden - und die Bremerhavener untermauerten, dass sie aktuell die heißeste Mannschaft der Liga sind. Souverän brachten die Hausherren im Schlussdurchgang die Führung und den zweiten Shutout in Folge für Franzreb über die Ziellinie, obwohl sie sichtlich einen Gang herunterschalteten.
„Wir spielen immer bis zum Ende durch, blocken jeden Schuss - das ist das, was uns ausmacht“, sagte Franzreb über die überragende Defensive. „Dass es nicht immer so bleibt, ist aber auch klar. Es gilt, wie letzte Saison eine Konstante zu finden und vielleicht sogar noch ein bisschen stärker zu sein. Wir haben aus vielen Situationen letztes Jahr viel gelernt und zeigen es jetzt schon von Anfang an.“