Es war der Aufreger des 40. Spieltages in der Deutschen Eishockey-Liga am Freitag: die Fischtown Pinguins führten im Spiel bei den Iserlohn Roosters mit 3:1 und waren auf dem Weg, das Spiel zu gewinnen. Bis einen skandalöse Fehlentscheidung das Spiel wendete. Nach einem Lattenschuss von Iserlohns Casey Bailey in der 44. Minuten gingen die Schiedsrichter Roman Gofman und Benjamin Hoppe zum Videobeweis - und entschieden nach mehr als fünfminütigem Studium der Bilder auf Tor. Eine eklatante Fehlentscheidung. „Jeder Volldepp hat gesehen, dass der Puck an der Latte war. Da gibt es keine zwei Meinungen“, sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch im Telefonat mit der NORDSEE-ZEITUNG nach dem Spiel.
Die DEL bestätigte diese Ansicht am Tag danach. In einem schriftlichen Statement räumte die Liga ein, dass es eine Fehlentscheidung war, auf Tor zu entscheiden und entschuldigte sich für den Fehler der Schiedsrichter. Damit war die Sache für Popiesch erledigt. Eigentlich sogar schon in der Nacht zuvor, wie er am Sonntag sagte: „Für mich war es am Freitag nach dem Interview abgeschlossen. Ich kann mich in sowas sehr emotional reinsteigern, aber die Entscheidung ist gefallen.“ Die Wertung des Spiels bleibt bestehen, weil es eine Tatsachenentscheidung gewesen sei, so die Begründung der DEL.
Schon zum zweiten Mal Ärger um einen Videobeweis
Der Ärger bei den Pinguins war besonders groß, weil sie in der vergangenen Saison schon einmal durch einen falsch ausgeführten Videobeweis benachteiligt worden waren. Im Spiel gegen Straubing wurde ein klarer Treffer der Pinguins trotz Videobeweis nicht gegeben. Die DEL räumte den Fehler auch damals nachträglich ein - den Pinguins nutzte es nichts mehr. Ebensowenig wie diesmal. Das hatte Popiesch auch nicht erwartet. „Wir wussten doch alle, dass das Spiel nich wiederholt wird oder es eine andere Wertung gibt“, sagte er am Sonntag. „Wir wollten darauf aufmerksam machen, dass man sich über die Videosache an sich Gedanken machen muss. Es ist ja letztes Jahr in Straubing schon vorgekommen, dass nicht die richtigen Bilder zur Verfügung waren. Man muss überall die gleichen Voraussetzungen schaffen, darum geht es.“
Die beiden Schiedsrichter der Partie in Iserlohn waren trotz ihres Fehlers am Sonntag schon wieder im Einsatz. Roman Gofman pfiff die Partie der Kölner Haie gegen Augsburg, Benjamin Hoppe war beim Spiel zwischen München und Bietigheim aktiv.