Die rund 900 Pinguins-Fans in der mit 4.412 Zuschauern ausverkauften Dresdner Arena, von denen 700 mit dem Sonderzug angereist waren, mussten lange zittern. Ihre Mannschaft verspielte eine 3:1-Führung und lag kurz vor Schluss 3:4 hinten. 79 Sekunden vor dem Ende gelang Christian Wejse der Ausgleich, in der Verlängerung schoss Max Görtz das Siegtor.
Christian Wejse – Spieler des Spiels
Da war der Jubel unter den mitgereisten Fans groß. „Unsere Fans haben super Stimmung gemacht. Zusammen mit den Dresdner Anhängern auf der anderen Seite war es eine tolle Atmosphäre in der Halle“, sagte Pinguins-Trainer Alexander Sulzer. Der war froh, dass seine Mannschaft die Partie in der Schlussphase noch für sich entschied: „Wir sind glücklich über die zwei Punkte. Es war ein super Start von uns und wir hätten das gerne so durchgespielt. Aber als durch die vielen Strafzeiten der Spielfluss weg war, hat Dresden das für sich genutzt.“
Pinguins führen nach zweieinhalb Minuten mit 2:0
Es hätte nicht so eng werden müssen. Denn der Start hätte für die Pinguins nicht besser laufen können. Nach zwei Minuten hielt Alex Friesen die Schlägerspitze in einen Schuss von Nico Krämmer und erzielte das 1:0. 17 Sekunden später traf Ludwig Byström aus spitzem Winkel zum 2:0, weil Justin Büsing dem Eislöwen-Torhüter Janick Schwendener die Sicht nahm.
Die Pinguins hatten alles unter Kontrolle und in einer frühen Überzahlsituation einige gute Chancen, auch noch das 3:0 nachzulegen. Doch das gelang nicht und danach war es dahin mit der Bremerhavener Überlegenheit. Dresden kam besser ins Spiel, auch weil sich die Pinguins drei Strafzeiten leisteten. Der Anschlusstreffer von Austin Ortega zum 1:2 (18.) machte aus der Partie endgültig wieder ein offenes Spiel.
Pinguins verspielen eine 3:1-Führung
Das „Strafbank-Problem“ der Pinguins setzte sich in der zunehmend ruppiger werdenden Partie im zweiten Drittel fort und kostete sie eine Zwei-Tore-Führung. Nachdem Christian Wejse im Powerplay auf 3:1 für Bremerhaven erhöht hatte (26.), sorgten drei Strafen gegen Bremerhaven dafür, dass Dresden mit einer 4:3-Führung aus dem Drittel herausging.
Lance Bouma erzielte nach einer (allerdings zweifelhaften) Strafe gegen Akito Hirose das 2:3 (31.), Andrew Yogan glich bei angezeigter Strafe gegen Bremerhaven (erneut Hirose) mit dem sechsten Feldspieler zum 3:3 (37.) aus. Es kam noch schlimmer, als Max Görtz den durchgebrochenen Lance Bouma nur per Foul stoppen konnte (39.): Austin Ortega verwandelte den fälligen Penalty zum 4:3 für die Gastgeber. „Wir haben zu viele Strafen kassiert und generell nicht unser Spiel gespielt wie in den ersten fünf Minuten. Das war nicht gut genug von uns“, sagte Wejse in der Drittelpause bei „Magentasport“.

Etwa 900 Fans der Fischtown Pinguins feuerten ihre Mannschaft in Dresden an. Foto: Blumenthal
Wejse gelingt der späte Ausgleich
Das Schlussdrittel war zunächst spielerisch geprägt, was den Pinguins deutlich zugute kam. Max Görz verpasste knapp den Ausgleich (47.). Als der Druck immer größer wurde, hatten Ross Mauermann (53.) und Miha Verlic gute Gelegenheiten (54.). Schon zweieinhalb Minuten vor dem Ende brachte Trainer Alexander Sulzer einen sechsten Feldspieler für Torhüter Leon Hungerecker - und wurde für den Mut belohnt. Christian Wejse glich 79 Sekunden vor dem Ende zum 4:4 aus.
Immerhin retteten sich die Pinguins in die Verlängerung. In der bereitete Andy Miele mit einer starken Aktion am gegnerischen Tor den Siegtreffer zum 5:4 für die Pinguins durch Max Görtz vor. Happy End für die Pinguins, Happy End für die 900 mitgereisten Fans, die ihre Mannschaft lautstark feierten. „Wir haben vor dem letzten Drittel gesagt, dass wir zu unserem Spiel zurückfinden müssen“, sagte Siegtorschütze Görtz bei „Magentasport“. Weil das gelang, konnten die Pinguins den siebten Sieg im zehnten Saisonspiel feiern. „Wir haben so eine charakterstarke und erfahrene Mannschaft, dass wir es im letzten Drittel wieder geschafft haben, auf unser Spiel umzuschalten“, lobte Sulzer.
Am Dienstag entscheidendes Spiel in der CHL
Nach dem Spiel sind die Fischtown Pinguins gar nicht erst nach Bremerhaven zurückgefahren. Sie blieben eine weitere Nacht in Dresden und fahren am Montag nach Berlin, von wo aus sie nach Norwegen fliegen. Dort steht am Dienstag (19 Uhr, sporteurope.tv) das letzte Gruppenspiel in der Champions Hockey League auf dem Spielplan. Gewinnen die Pinguins gegen Storhamar Hockey, ziehen sie ins Playoff-Achtelfinale der CHL ein.
Die Statistik
Dresdner Eislöwen - Fischtown Pinguins 4:5 n.V. (1:2; 3:1; 0:2)
Tore: 0:1 (2:13) Friesen (Krämmer, Hirose); 0:2 (2:30) Byström (Wejse, Büsing); 1:2 (17:53) Ortega (Johansson, Gorcik); 1:3 (25:14) Wejse (Verlic, Jensen) bei 5/4; 2:3 (30:50) Bouma (Ortega, Johansson) bei 5/4; 3:3 (36:53) Yogan (Johansson, McCrea) bei angezeigter Strafe; 4:3 (38:38) Ortega Penaltyschuss; 4:4 (58:41) Wejse (Verlic, Miele) mit Extra-Angreifer; 4:5 (63:44) Görtz (Miele)
Eislöwen: Tor: Schwendner (Hudacek); Abwehr: McCrea, Johansson - Braun, Hammond - Karlsson, Suvanto - Korte; Angriff: Yogan, Suess, Bouma - Sykora, Fox, Ortega - Parkes, Andres, Gorcik - Pischoff, Postel, Hendreschke
Pinguins: Tor: Hungerecker (Gudlevskis); Abwehr: Eminger, Byström - Bruggisser, Abt - Hirose, Rausch - Jensen; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Görtz, Miele, Mauermann - Krämmer, Friesen, Roßmy - Büsing, Wejse, Kinder
Strafzeiten: Eislöwen: 14 Minuten + 5 Gorcik - Pinguins: 18 Minuten + 5 Friesen
Schiedsrichter: Sirko Hunnius, Marius Wölzmüller
Zuschauer: 4.412 (ausverkauft)