Wenn des Nachts die Messer rotieren, fließt Igelblut

Ein Hilferuf der Igel-Initiative BRD hat mich erreicht. Mutmaßlich war die Mitteilung an mich adressiert, weil ich Anfang des Jahres über das segensreiche Wirken des Rotenburger Vereins Igelpflege und den Klinikbetrieb geschrieben hatte.

Wie dem auch sei, die Dachorganisation der ehrenamtlichen Igelhelfer schlägt Alarm, denn Kliniken stehen vor dem Kollaps. Eine Ursachen-Melange zwingt Vereine in die Knie.

Vor dem finanziellen Ruin stehen laut Igel-Initiative viele Krankenhäuser, weil immer mehr Mähroboter immer mehr Igel schwer verletzen. Die Zahl der von Mährobotern verursachten Notfälle ist laut Mitteilung seit diesem Frühjahr um 30 bis 50 Prozent gestiegen. Abgesehen davon, dass die Vereine mit der Zahl der zu versorgenden Patienten überfordert sind, können sie die Tierarztkosten nicht mehr tragen.

Im Zuge von Teuerung und Inflation sind die Tierarztkosten pro Behandlung explodiert. Parallel sind aus den gleichen Gründen die Spendeneinnahmen der Vereine geschrumpft.

Zu einem Anstieg der Patientenzahlen hat laut dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) auch beigetragen, dass Mähroboter vermehrt nachts ihre Runden drehen, denn dann stört die motorisierte Sense keinen Gartennutzer. Dass die Geräte die nachtaktiven Igel verstümmeln, spielt bei Roboterfreunden offenbar keine Rolle.

Da Appelle und Aufklärungsversuche nicht zu fruchten scheinen, rufen die Igel-Initiative und das IZW nach dem Gesetzgeber. Sollte der den Ruf hören, wird sich dennoch nichts ändern. Das prophezeie ich. Siehe beispielsweise Schottergärten. Die sind auch verboten...