Kern des Problems sind die schwindenden Lebensräume, wodurch nicht genügend Jungvögel großgezogen werden. Es geht nicht nur um die endlosen Maisfelder, sondern auch um Wegeränder, neuartige Pestizide und vieles mehr. Der Rückgang der Fluginsekten schränkt das Nahrungsangebot für Vögel dramatisch ein. Seit Jahren merken wir, dass bei Fahrten mit dem Auto die Windschutzscheiben nicht mehr so voll mit Insekten sind, wie wir das von früher kennen.
Ein Folge dieser Veränderungen ist, dass sich Singvögel stärker in die Siedlungsräume der Menschen zurückziehen. Im Zusammenhang damit diskutieren Vogelkundler und Biologen seit Jahren, wie sinnvoll es ist, Wildvögel das ganze Jahr über zu füttern. Einig ist man sich, dass es regionale Unterschiede gibt, bei unseren ausgeräumten Feldfluren wird die Zahl der Vögel in den Siedlungen noch zunehmen.
Füttern hilft, vor allem in Aufzuchtzeiten, aber ein Problem sind die stromernden Hauskatzen, die sinnlos Singvögel töten. Immerhin wurde das Problem vor Jahren erkannt, auf Initiative der Grünen wurde das Katzen-Kastrationsprogramm in der Stadt Zeven aufgelegt, es gibt seit Jahren Zuschüsse der Kommune zu den Tierarztkosten. Das Programm wird gut nachgefragt, das Problem der Streuner nimmt also ab. Demnächst sollte es komplett verschwinden, der Landtag hat kürzlich eine Kastrationspflicht für die 120.000 registrierten Katzen in Niedersachsen beschlossen. Gut so.