So selten wie in diesem Sommer habe ich mich noch nie im heimischen Garten aufgehalten. Kleine, fiese, summende und Gift spritzende Blutsauger haben mich davon abgehalten. Wann immer ich vor die Tür trat, fielen sie über mich her. Sie alle zu ermorden, bevor sie zustechen, gelang mir nicht. Weder Spray noch Zigarre vertrieben die gierigen Plagegeister.
Mit jedem Stich, den die Monster setzten, wuchs mein Groll auf die Untermieter. Die beiden Mitbewohner, entfernte Verwandte von Flugsauriern, haben die Mückenpopulation nicht spürbar dezimiert. Zuweilen habe ich die beiden Fledermäuse, denen ich im Holzschuppen Quartier biete, zwar bei Einbruch der Dämmerung erspäht, wie sie ums Haus und durch die Luft über dem Garten düsen, doch Mücken haben sie offenbar vom Speisezettel gestrichen oder sie haben sich überfressen und keinen Appetit mehr auf diesen Snack. Wie dem auch sei, ich bin ihnen gram.
Zum Geburtstag wünsche ich mir einen Imkerhut. Den setze ich mir nächstes Jahr auf, wenn die Mückensaison beginnt. Derart geschützt werde ich jede freie Minute im Garten verbringen und mich diebisch freuen, wenn ein Monster am Fliegengitter vor meinen Augen hängt und mich nicht stechen kann.