Das Digitallotsen-Projekt ist eine von zehn Maßnahmen, die Nordenham mithilfe des Förderprogramms Perspektive Innenstadt auf den Weg bringen konnte. Einzelhändler, vorwiegend aus dem innerstädtischen Fördergebiet, sollten von einem Experten erfahren, wie sie sich, ihr Geschäft und ihre Produkte im Internet besser vermarkten können.
„Die teilnehmenden Firmen haben sich gut eingebracht und die meisten Tipps, die wir ihnen gegeben haben, auch umgesetzt“, berichtete Julian Schwuchow von Nordenhamer Firma J&P Media Labs/Gridventures jetzt bei einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses. Sein Unternehmen hatte den Zuschlag für das Projekt erhalten, an dem sich 13 Kaufleute beteiligten.
Darum ging es bei dem Digitallotsen-Projekt
Die Digitallotsen standen den Geschäftsleuten beratend zur Seite. „Es ging um Hilfe zur Selbsthilfe“, brachte es Julian Schwuchow während der Sitzung, die im Innovationszentrum für Nachhaltigkeit und Produktionstechnologie stattfand, auf den Punkt. Für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer habe es drei, in einigen Fällen auch vier Beratungstermine gegeben.
Dabei ging es um individuelle, auf das Unternehmen zugeschnittene Hilfe. „Die Leute wurden dort abgeholt, wo sie waren“, sagt Citymanagerin Ilona Tetzlaff, die am Digitallotsen-Projekt maßgeblich beteiligt war. Aus ihrer Sicht war die Maßnahme „ein voller Erfolg“. Man habe genau das erreicht, was man wollte.

Die teilnehmenden Firmen haben sich gut eingebracht.
Die Digitallotsen haben den Kaufleuten unter anderem erklärt, wie sie im Internet präsenter werden können, wie man sie und ihre Angebote per Suchmaschine leichter findet. Auch wie man die Website, Social-Media-Beiträge oder Videos besser gestalten kann, wurde vermittelt. Die Planung von Online-Marketing-Maßnahmen und Hilfe bei der Frage, ob sich ein eigener Onlineshop lohnt, gehörten ebenso zum Beratungsangebot.
Das sagt der Bürgermeister zu der Maßnahme
Nordenham habe - wie andere Städte auch - zunehmend mit Leerständen im Innenstadtbereich zu kämpfen, führte Bürgermeister Nils Siemen vor Augen. Beim Digitallotsen-Projekt sei es nicht darum gegangen, die noch vorhandenen Läden vollständig ins Internet zu drängen. Vielmehr habe man ihnen Möglichkeiten aufzeigen wollen, sich online ein zusätzliches Standbein zu schaffen.
Doch sind 13 Firmen nun viel oder wenig? Die Beratung war zu 100 Prozent gefördert und die Teilnahme für die Händlerinnen und Händler somit kostenlos. Trotzdem, so Julian Schwuchow, sei die Resonanz eher verhalten gewesen.
SPD-Ratsherr Nils Humboldt bezeichnete 13 teilnehmende Läden hingegen als „ganz gute Zahl“. Citymanagerin Ilona Tetzlaff erinnerte daran, dass es ja auch Einzelhändler gebe, „die online schon gut aufgestellt sind“. Hendrik Lenz (CDU) führte vor Augen, dass jedes Teilnehmergeschäft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat. „Wir haben mit dem Projekt womöglich 100 Arbeitsplätze gestärkt.“
„Beide Seiten profitieren von dem Projekt“
Auf die Frage von WIN-Ratsherr Dr. Ulrich Kerney, welche Verbesserung das Digitallotsen-Projekt für die Bürger mit sich bringe, antwortete Bürgermeister Nils Siemen, dass von einer guten Internetpräsenz letztendlich beide Seiten profitierten - Unternehmen und Bürger. „Die Nordenhamerinnen und Nordenhamer können sich zum Beispiel rund um die Uhr über Angebote informieren.“
Das Digitallotsen-Projekt ist abgeschlossen. Es war ein Angebot auf Zeit.