Zum zweiten Mal in Folge kam es auf der Autobahn 1 zu einem gefährlichen Vorfall: Unbekannte warfen Teile einer Baustellenabsicherung von einer Brücke auf die Fahrbahn. Die jüngste Tat ereignete sich in der Nacht zu Mittwoch zwischen den Anschlussstellen Bockel und Stuckenborstel.
Laut Polizei wurden mehrere Fahrzeuge beschädigt - teils rissen die Reifen auf, auch Achsschäden wurden festgestellt. Acht Autofahrer meldeten sich gegen 23.05 Uhr. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die Autobahn 1 war für mehrere Stunden voll gesperrt. „Durch die hohe Geschwindigkeit auf Autobahnen bemerken viele Autofahrer die dunklen, nicht reflektierenden Gegenstände zu spät und fahren darüber“, erklärt Dennis Frede, Pressesprecher der Polizeiinspektion Heidekreis gegenüber der ZZ.
Ähnliches Tatmuster bei Meckelfeld
Die Polizei sieht einen direkten Zusammenhang zu einem Vorfall in der Nacht zuvor: Unbekannte hatten gegen 23.55 Uhr von einer Brücke bei Meckelfeld (Landkreis Harburg) ebenfalls Baustellenteile sowie ein Verkehrsschild auf die Autobahn 1 geworfen. Insgesamt 13 Fahrzeuge wurden dabei beschädigt, fünf davon so schwer, dass sie abgeschleppt werden mussten.
Baumstamm auf die A7 geworfen - Fahrer unverletzt
In derselben Nacht ereignete sich auf der Autobahn 7 bei Soltau (Landkreis Heidekreis) eine weitere gefährliche Tat: Gegen 1.55 Uhr warfen Unbekannte einen Baumstamm von einer Brücke im Bereich Abelbeck auf die Fahrbahn. Ein 33-jähriger Transporterfahrer konnte nicht mehr ausweichen - der Stamm schlug frontal in sein Fahrzeug ein. Der Fahrer blieb unverletzt und konnte auf dem Seitenstreifen anhalten.
ADAC warnt: Nicht hektisch ausweichen
Der ADAC mahnt zur Vorsicht: Wer Personen auf Brücken entdeckt, sollte keinesfalls abrupt bremsen oder ausweichen - das erhöhe die Unfallgefahr zusätzlich. Stattdessen sollte man, wenn möglich, die Geschwindigkeit verringern, die Spur wechseln und den Seitenstreifen im Blick behalten.
Sonderkommission ermittelt
Die Polizeiinspektion Heidekreis hat eine Sonderkommission eingerichtet. Der Zentrale Kriminaldienst ermittelt nun wegen eines versuchten Tötungsdelikts sowie wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Hinweise zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen nimmt die Polizei unter Tel. 05191 / 93800 entgegen.