Zeven

Mehr als 20 Fahrzeuge beschädigt: Brückenwürfe auf A1 und A7

Erneut wurden Gegenstände von Brücken auf Autobahnen geworfen - dieses Mal auf der A1 bei Reeßum. Mehrere Autos wurden beschädigt, die Polizei spricht von versuchtem Tötungsdelikt und richtet eine Sonderkommission ein.

Warnlicht

Mehrere Vorfälle in Niedersachsen: Auf der Autobahn 1 und Autobahn 7 wurden Gegenstände von Brücken geworfen. Die Polizei geht von einem versuchten Tötungsdelikt aus und bittet um Hinweise. Foto: Friso Gentsch/dpa

Zum zweiten Mal in Folge kam es auf der Autobahn 1 zu einem gefährlichen Vorfall: Unbekannte warfen Teile einer Baustellenabsicherung von einer Brücke auf die Fahrbahn. Die jüngste Tat ereignete sich in der Nacht zu Mittwoch zwischen den Anschlussstellen Bockel und Stuckenborstel.

Laut Polizei wurden mehrere Fahrzeuge beschädigt - teils rissen die Reifen auf, auch Achsschäden wurden festgestellt. Acht Autofahrer meldeten sich gegen 23.05 Uhr. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die Autobahn 1 war für mehrere Stunden voll gesperrt. „Durch die hohe Geschwindigkeit auf Autobahnen bemerken viele Autofahrer die dunklen, nicht reflektierenden Gegenstände zu spät und fahren darüber“, erklärt Dennis Frede, Pressesprecher der Polizeiinspektion Heidekreis gegenüber der ZZ.

Ähnliches Tatmuster bei Meckelfeld

Die Polizei sieht einen direkten Zusammenhang zu einem Vorfall in der Nacht zuvor: Unbekannte hatten gegen 23.55 Uhr von einer Brücke bei Meckelfeld (Landkreis Harburg) ebenfalls Baustellenteile sowie ein Verkehrsschild auf die Autobahn 1 geworfen. Insgesamt 13 Fahrzeuge wurden dabei beschädigt, fünf davon so schwer, dass sie abgeschleppt werden mussten.

Baumstamm auf die A7 geworfen - Fahrer unverletzt

In derselben Nacht ereignete sich auf der Autobahn 7 bei Soltau (Landkreis Heidekreis) eine weitere gefährliche Tat: Gegen 1.55 Uhr warfen Unbekannte einen Baumstamm von einer Brücke im Bereich Abelbeck auf die Fahrbahn. Ein 33-jähriger Transporterfahrer konnte nicht mehr ausweichen - der Stamm schlug frontal in sein Fahrzeug ein. Der Fahrer blieb unverletzt und konnte auf dem Seitenstreifen anhalten.

ADAC warnt: Nicht hektisch ausweichen

Der ADAC mahnt zur Vorsicht: Wer Personen auf Brücken entdeckt, sollte keinesfalls abrupt bremsen oder ausweichen - das erhöhe die Unfallgefahr zusätzlich. Stattdessen sollte man, wenn möglich, die Geschwindigkeit verringern, die Spur wechseln und den Seitenstreifen im Blick behalten.

Sonderkommission ermittelt

Die Polizeiinspektion Heidekreis hat eine Sonderkommission eingerichtet. Der Zentrale Kriminaldienst ermittelt nun wegen eines versuchten Tötungsdelikts sowie wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Hinweise zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen nimmt die Polizei unter Tel. 05191 / 93800 entgegen.

Pia Willing

Als gebürtige Hamburgerin liebt sie die stürmische Küste. In Münster hat sie Design studiert und ist danach in den Norden zurückgekehrt. Seit Dezember 2024 volontiert sie bei der Zevener Zeitung und möchte mit ihrer Arbeit Menschen eine Stimme geben, die sonst kein Gehör finden.

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