Sittensen

Einschulungs-Trends: Designvielfalt und regionale Spezialitäten

Begleitete früher die Papp-Schultüte die Erstklässler, sind heute Stoffvarianten beliebt. Diese können als Kissen weiter genutzt werden.

Bunte Schultüten liegen gestapelt auf einem Tisch, daneben ist ein Porträt der Autorin zu sehen.

Gab es in den 1980er Jahren vielleicht eine Handvoll verschiedener Modelle eines Schulranzens, aus dem Eltern und Kinder wählen konnten, hat heute - wie so oft - die Qual, wer die Wahl hat. Auch die Hersteller überbieten sich hinsichtlich der angebotenen Farb- und Designvarianten gegenseitig. Wie auch bei meiner Tochter habe ich deshalb bei meinem Sohn vier recht unterschiedliche Modelle zur Probe organisiert und er hat einen davon ausgewählt. Die Überforderung im Fachgeschäft habe ich uns damit erspart.

Bei der Einschulung ist mir kürzlich wieder aufgefallen, wie schnelllebig auch diese Trends sind: Noch vor wenigen Jahren, zur Einschulung meiner Tochter war es überaus beliebt, das Design der Schultüte auf das des Schulranzens abzustimmen - die Hersteller boten dazu gleich passende Sets an. Außerdem gab es wie schon zu meiner Zeit bunte Tüten aus Pappe, liebevoll und individuell von den Eltern gestaltet. Immer beliebter, so habe ich es dieses Mal beobachtet, werden Schultüten aus Stoff, die später mit einem Kissen gefüllt, die Zeit überdauern können.

Wie Sie wissen, liebe Leser, bin ich zugezogen und im fernen Hessen aufgewachsen. Trug ich damals in einem Arm die bunte Schultüte, zierte den anderen eine Schulbrezel. Nicht jedes Kind hatte eine, aber ich war nicht die Einzige. In einigen Teilen Hessens ist dies ein üblicher Brauch. Meine Brezel aus Hefeteig, ähnlich dem süßen Hefezopf hatte natürlich meine Großmutter selbst gebacken. Das sollte sich am Nachmittag, als die Gäste zum Kaffee und Kuchen angereist waren, auch als unsere „Rettung“ erweisen: Das erste und einzige Mal nämlich hatte meine Großmutter vor Aufregung beim Backen des beliebten Streuselkuchens den Zucker mit Salz verwechselt. Und so waren alle froh, mit der Brezel eine hervorragende Alternative zu haben.

Monika Hahn

Monika Hahn ist im hessischen Hochtaunuskreis aufgewachsen und lebt heute in Bremervörde. Sie hat Medienwissenschaften studiert. Nach mehreren Jahren freiberuflicher Tätigkeit ist sie seit 2024 als Reporterin an Bord bei der Zevener Zeitung.

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