Das war doch mal wieder echt herzerfrischend

Vieles an diesem Titel ist bemerkenswert. Europa- und Weltmeister, das gelingt nur wenigen Teams. Bei den Senioren war Deutschland 1972 Europa- und 1974 Weltmeister. Die U17 war zuletzt vor drei Jahrzehnten im WM-Finale, hat den Titel noch nie gewonnen.

Ungewöhnlich auch, dass es in beiden Endspielen gegen Frankreich ging. Offenbar sind diese Teams derzeit das Maß aller Dinge, spielen auf hohem Niveau Fußball - wer sich die Partie angesehen hat, kann eigentlich nur begeistert sein. Deutschland wurde von erfrischendem Fußball durch dieses Turnier getragen. Aber, die Berichterstatter werden nicht müde, das ausgiebig zu betonen, die Jungs haben auch viele Tugenden gezeigt, die bei ihren älteren Kollegen in der Männer-Nationalmannschaft verschwunden sind. Kampf, Wille, Leidenschaft - und dennoch wird toller Fußball gespielt.

Paris Brunner wurde auch noch zum besten Spieler des Turniers gewählt. Und die große Geste dann bei der Pokalübergabe: Kapitän Noah Darvich hielt nicht als erster den Pott in die Luft, sondern übergab ihn an Trainer Christian Wück, der den Jubel des Teams einleitete. Damit zeigten die Jungs, was für ein tolles Verhältnis sie zu ihrem Coach haben.

Einen minimalen Wermutstropfen gab es für mich: der Berliner Bence Dardai, bei der EM noch erfolgreicher Schütze in Elfmeterschießen, verpasste die WM wegen einer Verletzung. Schade - aber er kann noch oft Weltmeister werden.