Der dpa-Fotografin Sina Schuldt ist beim „Bremer Fotopreis“ erstmals ein Triple gelungen: Sie hat nicht nur das „Pressefoto des Jahres“ geschossen, sondern auch die Kategorien „Kultur“ und „Land & Leute“ für sich entschieden. Das „Pressefoto des Jahres“ zeigt einen Spaziergänger, der während einer Sturmflut im Dezember 2023 an der Seebäderkaje in Bremerhaven entlangläuft - nahezu unbeeindruckt von den tosenden Wellen.
Den Sonderpreis „Kultur“ erhielt die Fotografin für das Foto einer Frau, die vor der Kunsthalle Bremen an einer Staffelei steht und - trotz Unruhe des vorbeifließenden Verkehrs - entspannt malt. Ihr ausgezeichnetes Werk in der Kategorie „Land & Leute“ zeigt eine Szene beim Empfang der Friedensglocke des Bremer Doms.
Die Gewinner des Bremer Fotopreises 2023
Eine Wertschätzung der Arbeit
„Die Freude über die dreifache Auszeichnung ist natürlich wahnsinnig groß“, sagt Sina Schuld: „Der Preis ist eine Wertschätzung der Arbeit von professionellen Pressefotografinnen und - fotografen. Etwas, für das im schnelllebigen Alltag oft die Zeit fehlt.“
Auch für die Auseinandersetzung mit den einzelnen Bildern bleibe im Alltag selten Zeit: „Es macht mir immer Spaß, am Ende des Jahres das Jahr einmal Revue passieren zu lassen und noch einmal zu schauen, was man alles erlebt hat“, sagt Sina Schuld. Das Sturmflut-Foto gefiel ihr persönlich vom ersten Moment an ganz besonders gut: „Weil es bei aller Dramatik auch etwas Ruhiges hat: Die Person, die in Richtung des Lichts läuft, lässt sich von den tosenden Wellen überhaupt nicht stören“, sagt Sina Schuldt.
Arnd Hartmann in der Kategorie „Politik“ ausgezeichnet
Am Wettbewerb nahmen zwei Fotografinnen und 16 Fotografen teil, die insgesamt 154 Bilder einreichten.
Die Kategorie „Politik“ entschied Arnd Hartmann für sich: Er fotografierte im Februar 2023 für die Nordsee-Zeitung bei der Schaffermahlzeit in Bremen. Sein Bild zeigt Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zusammen mit Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) umgeben von Demonstranten. „Der Fotograf hat in seinem Bild unverfälschte Emotionen eingefangen“, lobte die Jury.
„Ich fühle mich sehr geehrt über die Chance, wieder Teil des Bremer Fotopreises zu sein. Es ist ein absolutes Privileg, dass die Arbeiten von Berufsfotografen in dieser Form gewürdigt werden“, sagt Arnd Hartmann. Für ihn ist der Austausch mit Berufskollegen im Rahmen der Preisverleihung etwas ganz Besonderes, „weil der Alltag selten Zeit und Raum für einen fotografischen Rückblick zulässt.“

Die Kategorie „Politik“ entschied Arnd Hartmann für sich: Er fotografierte im Februar 2023 für die Nordsee-Zeitung bei der Schaffermahlzeit in Bremen Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zusammen mit Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) und Demonstranten. Foto: Brocks
In der Kategorie Wirtschaft gewann Tristan Vankann mit einer Aufnahme, die - als Draufsicht von oben - Schiffe in den Docks der Bredo-Werft im Fischereihafen zeigt.