Moin

Da fliegt dir doch das Blech weg: Was Handball mit Heavy Metal zu tun hat

Brauche ich für ein Metallkonzert ein schwarzes T-Shirt mit Skelett und Totenköpfen? Oder kann ich da auch in Farbe hingehen? Alles halb so wild.

Frau

Am vergangenen Samstag spielte The Unity in der Jahnhalle. Die Karte für das Konzert habe ich seit August letzten Jahres an meinem Notizbord hängen. Das ist umso erstaunlicher, als dass ich sehr selten zu Konzerten gehe. Und wenn, dann sicher nicht zu Klängen von lauten, schweren Gitarrenriffs. Ausschlaggebend für den Kauf des Tickets war damals das neue Video von The Unity. Ich sah es auf Youtube.

„Always two ways to play“ wurde in der Sporthalle Mitte in Nordenham aufgenommen. Die Räume wirken in den ersten Schwarz-Weiß-Aufnahmen wie aus einem Trainingslager der ehemaligen DDR. Die Musiker sind in der Umkleidekabine.

Da werden brav saubere weiße Turnschuhe angezogen, dazu quietschbunte T-Shirts (sehr schön: Der Sänger trägt ein Shirt, das Glück verspricht - „Happiness begins here“ steht darauf) und kurze Sporthosen. Keine Spur von metallener Härte in Sicht.

Ein Videoschnipsel der Bandmitglieder an ihren Instrumenten und in schwarzer Montur weist allerdings darauf hin, dass es sich nicht um eine Sportveranstaltung handelt, sondern immer noch um Heavy Metal. Einlauf in die Halle: Auf der gegnerischen Seite des Handballnetzes steht eine Frauenmannschaft - die trägt nun allerdings tiefschwarz.

Das Spiel beginnt, und jetzt fliegen auf beiden Seiten die Haare. Das ist gute alte Tradition und verweist auf den besonderen Kick, denn beim Headbangen soll eine lange Mähne den Trancezustand begünstigen. Aber, Trance hin oder her, die Männer verlieren haushoch gegen die Damen. Dass die harten Jungs dabei lächeln, macht sie nur sympathischer. Die nehmen sich selbst nicht zu ernst, dachte ich, und kaufte das Ticket.

Und wie war nun das Konzert? Eins a. Nächstes Mal geh ich wieder hin.

Sabrina Krabbenhoeft

Redakteurin

Sabrina Krabbenhoeft, Jahrgang 1973, studierte Freie Kunst in den Niederlanden, bevor es sie nach Berlin zog. Eine Ausbildung zur Körpertherapeutin folgte. 2019 kehrte sie zurück in den Norden. Ihre Hobbies, Reisen und Schreiben, ließen sie 2022 bei der Nordsee-Zeitung anheuern.

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