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Wenn deutsche Vorschriften auch vor Regen nicht Halt machen

Der Hang von Behörden, nahezu alles zu regulieren, treibt manch skurrile Blüte, findet NZ-Reporterin Tobia Fischer. Und macht auch vor Regen nicht Halt.

Immer wieder ist von Deutschlands Drang zur Überregulierung zu hören. Bremerhaven kann da offensichtlich mithalten. So hatten wir berichtet, dass es für die geplante Plansch-Lagune am Weserstrandbad eine Auflage gibt, die bei einigen Verantwortlichen bei Bremenports Stirnrunzeln hinterlassen hätte (sich öffentlich äußern möchte keiner). Aber fest steht. Der Sand der Lagune muss besondere Anforderungen erfüllen: besonders gereinigt und beprobt sein. Einfach den Sand nehmen, den man dort ausbaggert, geht nicht. Die Qualität von Spielplatzsand sei gefordert, ist zu hören. Jetzt ist Ähnliches aus dem Klimahaus zu erfahren, das am 4. Dezember die neue Ausstellung eröffnet. Zu den Effekten der tollen Extremwetter-Show gehört Wasser, das passend zu einer Filmeinspielung als Regen von der Decke prasselt. Nass wird keiner. Aber es könnte sein, dass ein Zuschauer mal einen kleinen Spritzer abbekommt. Das Wasser müsse laut Vorschrift daher Trinkwasserqualität aufweisen und als Nachweis getestet werden, berichten Mitarbeiter. Und dann? Geht der Besucher raus und landet in Bremerhavens echtem, ungetestetem Regen. Zum Glück haben wir das bisher überlebt.

Tobia Fischer

Kultur, Reporterin mit besonderen Aufgaben

Tobia Fischer, Jahrgang 1963, ist stellvertretende Teamchefin der Lokalredaktion. Seit 1993 arbeitet sie bei der NORDSEE-ZEITUNG. Die gebürtige Heidelbergerin hat in Berlin studiert und als freie Journalistin gearbeitet.

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