Am Montagnachmittag, warm und windstill, habe ich einen Spaziergang gemacht - und sah danach aus, als wäre ich in einem ollen Dachboden und nicht am Deich gelaufen. Wie die für Halloween dekorierte Hecke unserer Nachbarn - überall weiße Fäden.
Das Internet behauptet, die Fäden in der Luft stammen von jungen Spinnen, die mit ihrer Hilfe durch die Luft segeln.
Weil die glitzernden Fäden in der spätsommerlichen Luft an das grau-weiße Haar alter Frauen erinnert, soll daher die Wortschöpfung Altweibersommer kommen. Ich dachte immer, das hat mit nicht mehr ganz so knackigem Grün und weniger knackigen Temperaturen zu tun.
Wenn ich heute das nasse Grau vorm Fenster sehe, hoffe ich, dass die Bauernregel stimmt: „Der heilige Leopold ist oft noch dem Altweibersommer hold.“ Dann gibt es noch mal schönes Wetter. Der Leo-Tag ist nämlich erst am 15. November.