Moin

Service am Tisch ist fast schon ein Luxus geworden

In diesen Zeiten ist es fast überraschend, noch am Tisch bedient zu werden. Umso mehr wundert sich die MOIN-Autorin über das Verhalten anderer Gäste.

Noch am Tisch bedient werden? Also, ich nehme den Service in der Gastronomie längst nicht mehr für selbstverständlich. Fast bin ich überrascht, wenn noch jemand die Speisekarte persönlich anreicht und am Tisch nach meinem Getränkewunsch fragt. Oft bestelle ich am Tresen und hole auf einen Wink das Essen dort auch ab. Oder ein Brumm-Buzzer macht Alarm, wenn das Gericht fertiggestellt ist. Ich akzeptiere die Veränderungen natürlich, aber die persönliche Bedienung macht doch einen Teil des Vergnügens im Restaurant aus.

Besserwisserische Sprüche, genervte Blicke oder sogar Pöbeleien von Gästen sind aber wohl gar nicht so selten und vergraulen noch die letzten überzeugten Mitarbeiter im Service. Egal, wie gestresst man ist: So ein abwertendes, übergriffiges Verhalten gehört sich nicht. Immer wieder kriege ich mit, wie verzweifelt Gastronomen sind, den Betrieb am Laufen zu halten. Der Personalmangel schlägt tatsächlich überall durch. Da freue ich mich umso mehr über den Einsatz einer Servicekraft - wohlgemerkt einer menschlichen. Verzweifelte Versuche von Gastronomen, die partout kein Personal mehr finden, führen sogar schon zum Einsatz eines Roboters. Kinder mögen es witzig finden, aber da stehe ich lieber auf und helfe mir selbst.

Julia Dührkop

Reporterin mit besonderen Aufgaben

Julia Dührkop, gebürtig aus Delmenhorst, hat nach dem Magister-Studium in Oldenburg das Volontariat in Goslar absolviert. Dem Lokaljournalismus ist sie mit Etappen in Harz und Heide treu geblieben. Seit April 2024 ist sie als Reporterin für die NORDSEE-ZEITUNG im Einsatz.

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