Relegations-Kuddelmuddel: ESC steigt nun doch in Bezirksliga Bremen auf

Lust und Frust liegen nah beieinander - besonders in Relegationsspielen. Doch der BSC Grünhöfe und SFL Bremerhaven können einander als Verlierer die Hand reichen - ohne einen Fuß auf den Platz gesetzt zu haben.

Am Sonntag, 29. Juni, sollte die entscheidende Partie zwischen dem Kreisliga-Tabellenzweiten SFL und -dritten BSCG um den Aufstieg in die Bezirksliga Bremen ausgetragen werden. Doch dazu wird es nicht mehr kommen. Das Spiel wurde abgesetzt - weil es in nahezu allerletzter Minute überflüssig geworden ist.

Staffelleiter sitzt Zeit im Nacken

Hier kommt der ESC Geestemünde ins Spiel. Deren dritte Mannschaft feierte am vergangenen Wochenende den Titelgewinn in der Kreisliga - sie wurden Winter- wie Sommermeister. Und hat damit das Aufstiegsrecht. Weil lange unklar war, ob der der Verein dieses Recht auch wahrnimmt, kam es zu Verwirrungen.

Thomas Sassen, der im Bremer Fußball-Verband als Staffelleiter der Kreisliga zum Spieltechnischen Ausschuss Bremerhaven gehört, saß die Zeit im Nacken. „Die Serie gilt am 30. Juni als beendet und dann muss ich bereits die Mannschaften für die kommende Saison nennen. Weil der ESC mir im Vorfeld nicht gesagt hat, ob er den Aufstiegsplatz wahrnimmt oder nicht, habe ich die Entscheidung getroffen, ein voraussichtliches Relegationsspiel anzusetzen, bevor kein Bremerhavener Verein aufsteigt“, erklärt er, wie es zu dem Kuddelmuddel kam.

Da sich der ESC kurz vor Fristende für den Aufstieg entschied, setzte Sassen das Relegationsspiel zwischen SFL und BSCG wieder ab.

Frist wird ab der nächsten Saison vorgezogen

Mit solchen Ungereimtheiten soll bald Schluss sein. „Ab der nächsten Serie müssen alle Vereine, die aufsteigen wollen - nicht nur in die Bezirksliga Bremen, sondern auch in die Landes- und Verbandsliga - bis zum 30. Mai ihren Anspruch geltend machen“, sagt Thomas Sassen. „Sie müssen sich schriftlich an den Bremer Fußballverband wenden und erklären: ,Ja, wenn wir die Chance haben aufzusteigen, nehmen wir sie wahr.‘“ Damit würde sich der Ausschuss Luft verschaffen, um nötige Relegationsspiele anzusetzen.

Für die beiden betroffenen Vereine sei es schade, betont Sassen: „Der BSCG und SFL hätten gerne um den Aufstieg gespielt.“ Gleichzeitig hat er auch ein wenig Verständnis für den ESCG, da die Meistermannschaft geschlossen den Bürgerpark-Club Richtung Surheide verlässt. Der Verein sei bis kurz vor Meldeschluss nicht hundertprozentig sicher gewesen, ob man mit der zweiten Mannschaft, die die Saison auf Rang acht abgeschlossen hat, den Weg in die Bezirksliga gehen wolle.