
Mit großen Dankeschön-Arien halten wir uns journalistisch nicht lange auf. Lobpreisungen, seien sie auch noch so gerechtfertigt, vermeiden wir. Schließlich waren wir zumeist nicht dabei und können es deshalb auch nicht bewerten, wie lobenswert etwas war. Wir legen den Finger in die Wunde, zeigen verschiedene Perspektiven auf, begleiten ein Thema konstruktiv und im besten Fall wird ein Problem behoben. Gerade, wenn Engagement von Firmen herausgestellt wird, sind wir vorsichtig und halten uns in der Berichterstattung zurück. Schließlich machen wir Journalismus und kein Marketing. Denn oft genug ist das Engagement imagegetrieben - also erst einmal Selbstzweck. Das heißt, man möchte seinen Ruf aufbessern und überreicht einen Spendenscheck.
Als Ortsbrandmeister Stefan Krohn aus Beverstedt, nach all den Antworten auf unsere sogenannten W-Fragen (Was, wann, wo ...) betonte, wie toll und nicht selbstverständlich es gewesen sei, dass Feuerwehrleute beim Großeinsatz in Wellen ein Frühstück organisiert haben, habe ich nicht lange gefackelt. Das ist allemal der Rede wert. Bäckerei Prenzler und der Edeka-Markt Hemeyer waren mit Brötchen und Aufschnitt um 6 Uhr zur Stelle, geschmiert haben die Kameraden. Denn abseits des Einsatzgeschehens sollte man sich mal vergegenwärtigen, dass rund 60 Männer und Frauen mitten in der Nacht bei einstelligen Temperaturen auf dem Acker standen, um 380 Strohballen zu löschen. Alles im Ehrenamt, alles freiwillig. Diesen Einsatz zu würdigen, sollte man nicht nur bei der nächsten Jahreshauptversammlung, wo es wiederum warm und trocken ist.