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Nicht selbstverständlich: Ein Frühstück im Einsatz ist durchaus der Rede wert

Wer hart arbeitet, muss gut verpflegt werden. Für die Feuerwehr ist es nicht immer so. Wenn es gelingt, ist es der Rede wert, meint MOIN-Autorin Julia Dührkop.

Nicht selbstverständlich: Ein Frühstück im Einsatz ist durchaus der Rede wert

Mit großen Dankeschön-Arien halten wir uns journalistisch nicht lange auf. Lobpreisungen, seien sie auch noch so gerechtfertigt, vermeiden wir. Schließlich waren wir zumeist nicht dabei und können es deshalb auch nicht bewerten, wie lobenswert etwas war. Wir legen den Finger in die Wunde, zeigen verschiedene Perspektiven auf, begleiten ein Thema konstruktiv und im besten Fall wird ein Problem behoben. Gerade, wenn Engagement von Firmen herausgestellt wird, sind wir vorsichtig und halten uns in der Berichterstattung zurück. Schließlich machen wir Journalismus und kein Marketing. Denn oft genug ist das Engagement imagegetrieben - also erst einmal Selbstzweck. Das heißt, man möchte seinen Ruf aufbessern und überreicht einen Spendenscheck.

Als Ortsbrandmeister Stefan Krohn aus Beverstedt, nach all den Antworten auf unsere sogenannten W-Fragen (Was, wann, wo ...) betonte, wie toll und nicht selbstverständlich es gewesen sei, dass Feuerwehrleute beim Großeinsatz in Wellen ein Frühstück organisiert haben, habe ich nicht lange gefackelt. Das ist allemal der Rede wert. Bäckerei Prenzler und der Edeka-Markt Hemeyer waren mit Brötchen und Aufschnitt um 6 Uhr zur Stelle, geschmiert haben die Kameraden. Denn abseits des Einsatzgeschehens sollte man sich mal vergegenwärtigen, dass rund 60 Männer und Frauen mitten in der Nacht bei einstelligen Temperaturen auf dem Acker standen, um 380 Strohballen zu löschen. Alles im Ehrenamt, alles freiwillig. Diesen Einsatz zu würdigen, sollte man nicht nur bei der nächsten Jahreshauptversammlung, wo es wiederum warm und trocken ist.

Julia Dührkop

Reporterin mit besonderen Aufgaben

Julia Dührkop, gebürtig aus Delmenhorst, hat nach dem Magister-Studium in Oldenburg das Volontariat in Goslar absolviert. Dem Lokaljournalismus ist sie mit Etappen in Harz und Heide treu geblieben. Seit April 2024 ist sie als Reporterin für die NORDSEE-ZEITUNG im Einsatz.

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