Moin

Moin: Was Hamburgs AfD mit der Insel Neuwerk vorhat

„Moin“ heißt die tägliche Kolumne in der „NORDSEE-ZEITUNG“. Heute geht es um die Hamburger Wahl, die AfD - und deren Pläne für Neuwerk.

Hamburg hat dem Ansturm der AfD standgehalten. Die Rechtspopulisten mussten sich bei der Bürgerschaftswahl in der prosperierenden Metropole mit einem einstelligen Ergebnis begnügen - ein Ergebnis, um die viele Kommunen die Hansestadt beneiden dürften. Freuen können sich auch die Bewohner von Neuwerk. Denn die kleine Nordseeinsel vor den Toren Cuxhavens darf weiter ein beliebtes Wattwanderer- und Touristenidyll sein. Die AfD hatte andere Pläne für das Eiland. Im AfD-Wahlprogramm war von einer zentralen Unterbringung der Asylbewerber nach dänischem Vorbild die Rede. Damit meinte man die Pläne der Dänen, die 2018 die Idee, illegale Migranten auf der Insel Lindholm unterzubringen. Das blieb zwar ein Hirngespinst, dient den hanseatischen AfDlern aber als Vorbild. Hamburg habe mit Neuwerk ja auch eine Insel, hieß es. Neuwerks Insel-Obmann Christian Griebel konnte es nicht recht fassen. Gegenüber den Kollegen von den Cuxhavener Nachrichten sprach er von einem „Aprilscherz“. „Das hätte schon Ähnlichkeit mit Alcatraz“, findet der Insulaner. Damit würde man Neuwerk auf den Kopf stellen, ist er überzeugt. Auf Neuwerk könnten die Kinder ja nicht mal ins Kino gehen. „Wie sollen die Menschen denn hier integriert werden oder eine Sprachschule besuchen?“, fragt Griebel. Eine Antwort wird er von der AfD wohl nicht bekommen. Schließlich will die rechte Partei alles andere als die Asylbewerber integrieren. Die will sie nur loswerden.

Inga Hansen

Reporterin

Inga Hansen, Jahrgang 1962, arbeitet seit 1993 als Redakteurin in der Landkreis-Redaktion der NZ. Zuvor hat die gebürtige Ratzeburgerin in Hamburg Politikwissenschaft und Öffentliches Recht studiert. Ihr Interesse gilt neben der Politik Pop-Musik, Literatur und Filmen.

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